Robert Baer

Die Saudi-Connection

Wie Amerika seine Seele verkaufte
Cover: Die Saudi-Connection
C. Bertelsmann Verlag, München 2004
ISBN 9783570008072
Gebunden, 286 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Es geht um Öl, Macht und viel Geld. Der ehemalige CIA-Agent Robert Baer blickt unter arabische Teppiche und deckt unheilvolle Machenschaften auf. Als Kenner der Verhältnisse beschreibt er das marode Saudi-Arabien und seine Verstrickungen mit den USA in Zeiten des globalen Terrors. Er stellt die korrupte Herrschersippe der al-Saud einer gierigen amerikanischen Regierung gegenüber, der es nicht nur um politische Macht, sondern auch um handfeste Interessen geht. Robert Baer klopft auf die Finger, die zu tief in saudischen Brieftaschen stecken, beleuchtet Abhängigkeiten und zeigt die Auswirkungen auf die Weltpolitik. Er liefert zahlreiche Beweise, wonach Saudi-Arabien den globalen Terror mitfinanziert, während die Supermacht USA wohlwollend die Augen verschließt. Eindringlich warnt er vor einer globalen Katastrophe, sollte der Ölhahn eines Tages gewaltsam zugedreht werden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.07.2004

Eine "lesenswerte Studie" sieht Rezensent Thomas Speckmann in Robert Baers Buch über die Verflechtungen von Ökonomie und Terror am Beispiel Saudiarabiens. "Eindringlich" führe der Autor, ehemaliger Operationsleiter der CIA, vor Augen, wie sehr das Königreich mit der Terrororganisation Al Kaida verstrickt ist. Wie Speckmann zu berichten weiß, flossen seit 1992 eine halbe Milliarde Dollar aus dem Hause Saud in die Kassen des Terrornetzwerk von Osama bin Laden. Aber auch Koranschulen, in denen der Hass auf den Westen gepredigt werde, sowie zahlreiche militante islamische Bewegungen im Nahen Osten, in Afrika und Asien erhielten ihre Budgets von der Königsfamilie. Das in Washington propagierte Projekt einer Demokratisierung der arabischen Welt halte Baer für "völligen Blödsinn", stattdessen plädiere er dafür, eine gewaltsame Enteignung der Saudis ernsthaft in Erwägung zu ziehen, ein Szenario, das Speckmann dann allerdings doch ein ziemlich utopisch erscheint.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.05.2004

Bis zu einem gewissen Punkt, lobt Karl Grobe, sei dies mittlerweile zweite Buch des Ex-CIA-Agenten Robert Baer "eine sehr nützliche Lektüre", auch wenn es den bekannten Tatsachen über das saudische Regime und die Washingtoner Politik "nichts durchschlagend Neues" hinzuf. Soweit es dem Autor nämlich um den Zusammenhang geht, der zwischen der amerikanischen Unterstützung der saudischen Herrscherfamilie, deren Luxuskonsum, ihrem relativ geringen Interesse an der Landesentwicklung auf der einen Seite, und dem Aufstieg einer Opposition aus Anhängern der rigiden wahhabitischen Lehre auf der anderen Seite besteht, hat er durchaus das Interesses des Rezensenten wecken können. Leider, berichtet Grobe weiter, sei der Autor aber eben auch Opfer einer deformation professionelle. Er sieht, erfährt man, in zahllosen Ländern wie Usbekistan und Tschetschenien eine wahhabitische Verschwörung am Werke.