Robert Eikmeyer (Hg.)

Adolf Hitler: Reden zur Kunst- und Kulturpolitik, 1933-1939

Cover:  Adolf Hitler: Reden zur Kunst- und Kulturpolitik, 1933-1939
Revolver Archiv für aktuelle Kunst, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783865880000
Gebunden, 240 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Das grundlegende Ziel des vorliegenden ersten Bandes der Reihe "Kunst Propaganda Dokumente" ist es, der kunstwissenschaftlichen und der kunsthistorischen Forschung im Besonderen, darüber hinaus aber auch der historischen Forschung und der interessierten Öffentlichkeit die Reden Adolf Hitlers zur Kunst gesammelt zugänglich zu machen. Die Edition enthält jene Reden, die Adolf Hitler als so genannte Kulturreden im Zeitraum von 1933 bis 1939 anlässlich der Grundsteinlegung zum Haus der Deutschen Kunst, der dortigen Ausstellungseröffnungen und auf den Kulturtagungen der Nürnberger Parteitage gehalten hat, sowie zusätzlich die kurze »Weihe-Ansprache« von 1937 vor dem Haus der Deutschen Kunst. Viele der in diesem Band enthaltenen Reden sind nach 1945 nur in Auszügen veröffentlicht oder paraphrasiert wiedergegeben worden und schwer zugänglich. Die vorliegende Edition ist die erste konzentrierte Sammlung der Reden Adolf Hitlers zur Kunst- und Kulturpolitik und erweitert damit nicht nur die bisher der Forschung zugänglichen Zeugnisse, sondern stellt auch aufgrund des dokumentierten Zeitraums ein unverzichtbares Quellenwerk zur Geschichte der Kunst im Dritten Reich und der Geschichte des Nationalsozialismus dar.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.02.2005

Sehr angetan zeigt sich der Rezensent Ralf Hansele von diesem Band, in dem der Kunsthistoriker Boris Groys anhand der von Robert Eikmeyer editierten und herausgegebenen Originalreden Hitlers zu Kunst und Kulturpolitik verdeutlicht, wie stark Hitlers Ästhetikbegriff der Tradition der Moderne verpflichtet war. Tatsächlich habe Hitler, wie zahlreiche Modernisten, "die Frage, was gute Kunst sei, von einem Verstandesurteil zu einem Körperurteil degradiert", indem die Wertschätzung von Kunst enttheoretisiert und von der Zugehörigkeit zu einer Rasse abhängig gemacht werde. Gerade an diesem Punkt jedoch kippe Hitlers Kunstbegriff ins "Perfide und Widersprüchliche". Denn wie Groys es formuliere, werde die Kunst "im Namen des Körpers von jeder Theorie befreit, aber der Körper selbst wird theoretisiert, kulturalisiert und politisiert". Groys' Gedankenspiel, Hitler sei nach dem Scheitern seiner künstlerischen Laufbahn eine Art "Rassekünstler" geworden, steht der Rezensent etwas skeptisch gegenüber, empfiehlt jedoch uneingeschränkt die Lektüre von Hitlers Originalreden.
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