Rolf-Dieter Müller (Hg.)

Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg

Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945. Halbband 2: Die Folgen des Zweiten Weltkriegs
Cover: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Stuttgart 2008
ISBN 9783421043382
Gebunden, 768 Seiten, 49,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt. Im Mittelpunkt der beiden Abschlussbände der renommierten Reihe "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" steht das Kriegsende in Deutschland 1945. Die militärischen Ereignisse an Ost- und Westfront sowie die alliierte Bomberoffensive führten im Frühjahr 1945 in die totale Niederlage und zu den größten Verlusten in der deutschen Geschichte. Bereits der Rückblick auf die deutsche Seekriegführung seit 1943 zeigt die Aussichtslosigkeit und den Realitätsverlust eines sinnlosen "Endkampfes". Das moralische und politische Versagen der Wehrmachtführung erreichte während dieser Katastrophe seinen Höhepunkt. In der Agonie des Zusammenbruchs waren die Folgen für Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegsgefangene besonders verheerend.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.2008

Als eine der großen Leistungen heutiger Geschichtswissenschaft bezeichnet Klaus-Dietmar Henke die zehn vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt besorgten Bände "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg". Den abschließenden von Rolf-Dieter Müller herausgegebenen zehnten Band schätzt er für seine Nüchternheit, sein hohes Niveau und seine Ausgewogenheit bei der Behandlung politischer, ökonomischer, sozialer, militärischer und weiterer Wirkungsfaktoren. Henke erfährt, wie hoch die militärische Effizienz der Wehrmacht war, dass der Krieg im Osten als Vernichtungskrieg geplant war und inwiefern das Kriegsende die Nachkriegsgeschichte mit Flucht und Vertreibung, Wiederaufbau und Teilung einleitete. Auch wird ihm der Nationalsozialismus von seinem Ende her erst ganz verständlich.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.05.2008

Zu Joachim Käppners Befriedigung ist nun das vom Militärischen Forschungsamt herausgegebene Riesenwerk zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs mit diesen beiden Bänden zum Kriegsende abgeschlossen, auch wenn die militärhistorische Aufarbeitung des Krieges seiner Ansicht nach ein bisschen spät kommt. Lange, so Käppner, hielten Historiker des Militärgeschichtlichen Forschungsamts an überlieferten Legenden zur angeblich "sauberen Wehrmacht" fest und sind erst mit dieser 10-bändigen Weltkriegsgeschichte ganz auf der "Höhe der Forschung" angekommen. Die vorliegenden Bände, die das letzte Kriegsjahr untersuchen, machen nicht nur unmissverständlich die brutale Vorgehensweise, die die Wehrmacht mit ihren Standgerichten und starrsinnigen Durchhaltestrategien vielerorts auch gegenüber der deutschen Bevölkerung zeigte, deutlich. Gleichzeitig räumen die Autoren mit gängigen Verurteilungen des alliierten Bombenkrieges als militärisch unsinnig und allein aus Rache geführt a la Guido Knopp oder Jörg Friedrich auf. Weniger beeindruckt zeigt er sich vom allzu abstrakten und trockenen Duktus der Autoren, der die Lektüre unnötig erschwert und er hat zudem die Sorge, dass der gewaltige Umfang dieser, wie er betont, insgesamt sehr empfehlenswerten beiden Bände - zusammen sind es mehr als 1700 Seiten - Leser abschrecken wird.
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