Rolf Lappert

Leben ist ein unregelmäßiges Verb

Roman
Cover: Leben ist ein unregelmäßiges Verb
Carl Hanser Verlag, München 2020
ISBN 9783446267565
Gebunden, 976 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Eine Aussteiger-Kommune auf dem Land, 1980: Die Behörden entdecken vier Kinder, die versteckt vor der Welt aufgewachsen sind. Ihre Schicksale werden auf Schlagzeilen reduziert, doch Frida, Ringo, Leander und Linus sind vor allem Menschen mit eigenen Geschichten. Aus der Isolation in die Wirklichkeit geworfen, blicken sie staunend um sich. Und leben die unterschiedlichsten Leben an zahllosen Orten: In Pflegefamilien und Internaten, auf Inseln und Bergen, als Hassende und Liebende. Wie finden sich Verlorene in der Welt zurecht?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.02.2021

Rezensent Martin Halter hat großen Respekt vor Rolf Lapperts epischer Erzählweise. Allein die vielen anachronistischen Wörter und Metaphern im Text und der langsam mäandernde Weg von vier Ex-Hippiekommunarden ins "echte" Leben, den Lappert à la John Irving beschreibt, ermüden den Rezensenten letztlich doch sehr. Wie liebevoll, detailgenau und vielseitig, mit Formaten wie Tagebuch, Minidrama, Interviews, der Autor seinen Figuren folgt, findet Halter aber dennoch besonders.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.10.2020

Rezensent Paul Jandl steht Rolf Lapperts Roman recht ungnädig gegenüber: Zu ausufernd ist ihm die im Grunde interessante Geschichte über vier Kinder aus einer Hippie-Kommune, die nach deren Auflösung in den 80er Jahren plötzlich in der Gesellschaft zurechtkommen müssen. Dass der Leser die ihm vertraute Welt durch den "perspektivischen Knick" der Figuren präsentiert bekomme, spricht laut Jandl zwar eigentlich schon für große Literatur. Leider führe aber Lapperts moralischer Anspruch, jedem seiner Protagonisten unbedingt gerecht zu werden dazu, dass alle Ereignisse gleich (un-)wichtig geraten, bedauert der Rezensent. Die Darstellung des Konflikts mit Autoritäten hält er zwar für gelungen, den knapp 1000-seitigen Roman insgesamt jedoch für einen "gemächlichen Strom voller Überflüssigkeiten".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.08.2020

Rezensent Martin Ebel staunt, wie wenig ihn die Detailwut in Rolf Lapperts Geschichte um vier ehemalige Kommunarden zu Beginn der 1980er Jahre und ihren Weg in eine neue, ihnen unverständliche Umwelt stört. Auch wenn er nicht alles wissen muss, was der Autor in ungezählten Episoden, Miniaturen, Nebenfiguren anlegt und aus verschiedenen Perspektiven berichtet, ist Ebels Reaktion doch eher bewunderndes Staunen über diese enorme epische Breite. Dass Lappert zwar Sympathie für seine "Einsteiger" hat, aber kein Ideologe ist, gefällt Ebel fast noch besser.
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