Raimund Fellinger (Hg.), Matthias Reiner (Hg.), Siegfried Unseld

Siegfried Unseld

Sein Leben in Bildern und Texten
Cover: Siegfried Unseld
Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783518424605
Gebunden, 335 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Seit 1951 Mitarbeiter des nach Peter Suhrkamp benannten Verlags, seit 1959 Verleger, leitete Siegfried Unseld mit Beginn der sechziger Jahre eine Modernisierung und Expansion in die Wege, die, dem Zeitgeist antwortend, alle Facetten der deutschen Kultur in Buchform widerspiegelt. Dieser Wechselwirkung von Persönlichkeit des Verlegers, Autorenidentitäten, sich wandelnden politischen Konstellationen wie individuellem Leseverhalten in Zeiten wandelnder Buchmärkte spürt der vorliegende Band nach. Dabei bedient sich die Darstellung eines Buchformats, das Siegfried Unseld selbst für seine Autoren prägte: Durch Bilder (von Fotos über Dokumente bis zu privaten Aufzeichnungen), die von Äußerungen Unselds begleitet und geleitet werden, entsteht eine Autobiografie des großen Verlegers.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 10.01.2015

Siegfried Unselds Leben in Bildern und Texten, herausgegeben von Raimund Fellinger und Matthias Reiner, scheint Thomas Medicus so opulent wie angemessen für einen Mann wie Unseld, einen vor Lebenslust strotzenden Vielfachbegabten, wie Medicus hier vorgeführt bekommt. Dass der Mann auf jeder dritten Seite des Bandes abgebildet ist und auch die Textseite im Wesentlichen selbst bestreitet, passt laut Medicus dazu. Dankbar allerdings nimmt Medicus die Kommentierungen der Herausgeber auf. Die so entstehende Collage aus Fotos, Text und Verlagsmaterial gibt dem Rezensenten einen Eindruck von der Hellsichtigkeit dieses Verlegers und liest sich für ihn als zwar hagiografischer, doch wichtiger Ausschnitt aus der deutschen Verlags- und Geistesgeschichte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.09.2014

Joachim Güntner nimmt dieses von Raimund Fellinger und Mathias Reiner herausgegebene Jubiläumsbuch zum 90. Geburtstag von Siegfried Unseld als rühmendes (nicht hagiografisches) Geschenk an einen Mann von Format. Äußerlich verspricht der Band mit Leinen und Fadenheftung, was er innen hält, meint Güntner. Er findet hier Lebensgeschichte als Verlagsgeschichte als Debattengeschichte als Geschichte der Bundesrepublik, nicht immer ausführlich, doch stets anregend  impressionistisch, meint er. Das Private, wenngleich nicht ausgespart, wie der Rezensent bemerkt, kommt nur ansatzweise vor, nämlich so, dass der Verleger im besten Licht erscheint. Logisch eigentlich, denkt Güntner.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.09.2014

Michael Krüger nutzt seine Besprechung des von Raimund Fellinger und Matthias Reiner herausgegebenen Buchs für eine Hommage an den Verleger Siegfried Unseld, der dieses Jahr 90 Jahre alt geworden wäre. Den Band nennt er ein Bilderbuch mit klugen Kommentaren, aufschlussreichen Zitaten und gewohnt genialer Typografie, jedoch ohne die Bedeutung und Informationsfülle einer Biografie. Mitunter hätte Krüger gern mehr erfahren, Hintergründe zu den Fotos etwa, den Verlagsgeschichten, der Lebensgeschichte, die für Krüger wie eine perfekte Vita der Nachkriegszeit aussieht, wären da nicht nach Einladung durch Andreas Reinhart diese ahnungslosen Kaufleute aus Hamburg aufgetaucht.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.09.2014

Dieses Buch ist eine weitere schöne Huldigung an Siegfried Unseld zu seinem neunzigsten Geburtstag - und auch wieder ein Stück Firmengeschichte, wie alle Bücher über den Verleger, die in den letzten Jahren bei Suhrkamp erschienen sind, berichtet Lothar Müller. "Siegfried Unseld - Sein Leben in Bildern und Texten" versprechen die Herausgeber Raimund Fellinger und Matthias Reiner im Titel, und so enthält der Band nicht nur Texte von und über Unseld, sondern auch Fotografien von Unselds Jugend bis zu seiner Beerdigung 2002, oft an Rednerpulten, noch öfter zusammen mit seinen Autoren, fasst der Rezensent zusammen. Ein paar Seitenhiebe gegen Hans Barlach und die Gegner des Berlin-Umzugs des Verlags wollten sich die Herausgeber nicht verkneifen, verrät Müller noch.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de