Thedel von Wallmoden

Wir bauen Archen

Essays und Reden
Cover: Wir bauen Archen
Wallstein Verlag, Göttingen 2023
ISBN 9783835355552
Gebunden, 408 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Dem Verleger über die Schulter geschaut. Verantwortung für Autoren und Werke zu übernehmen, sich für literarische Qualität einzusetzen und diese auch gegen den herrschenden Trend durchzusetzen, persönlich für sie zu haften - das ist es, was Verleger immer ausgezeichnet hat. Zum erfolgreichen Verlegen gehört aber auch die Kontinuität der Zusammenarbeit und die Pflege eines Werkes. Das Bewahren der literarischen Tradition ist für Thedel v. Wallmoden ebenso wichtig wie langfristige Beziehungen zu Autorinnen und Autoren. Mit dem Bild der Arche ist ein kulturelles Erbe gemeint, das es zu bewahren gilt. Von Wallmoden schreibt über Fluch und Segen der Arbeit des Verlegers, über wichtige Autoren, Freunde und Wegbereiter wie Ruth Klüger, Heinz Ludwig Arnold oder Walter Pehle, über Ringelnatz, Rosa Luxemburg und Ernst Toller. Vorbilder wie Kurt Wolff und Samuel Fischer werden gewürdigt ebenso wie die Rolle des oft verkannten "unsichtbaren Zweiten" - der Lektorin oder des Lektors. Außerdem wird die Frage diskutiert, weshalb Klassikerausgaben auch heute noch sinnvoll und notwendig sind und warum wir wissenschaftliche Editionen brauchen. In Aufsätzen, Vorträgen und kurzen Reden zu Buchpräsentationen kann man dem Verleger über die Schulter schauen und beginnt zu verstehen, was es bedeutet, ein leidenschaftlicher Büchermacher zu sein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.07.2023

Sehr angeregt, aber auch ein bisschen geburtstagskranzhaft bespricht Patrick Bahners diesen Band mit Schriften des Verlegers. Viel Platz widmet er der Geschichte der Wallmodens, eines provinziellen aber seit langem existierenden Adelsgeschlechts aus der Gegend von Göttingen. So erfährt man, dass und warum stets dem ersten Sohn des aktuellen Stammhalters der Vorname Thedel verliehen wird. Wichtig ist auch die Gedichtzeile "In meinem Elternhaus hingen keine Gainsboroughs" aus Gottfried Benns Gedicht "Teils teils" - denn Wallmoden hat eine Schwäche für Benn, erläutert Bahners. Außerdem hat Wallmoden laut Bahners die höchst sympathische Maxime, dass ein Verleger stets auch Gedichte bringen solle - nicht wegen des Geldes, das Gedichte bekanntlich nicht einbringen, sondern weil sich in dem Genre die Qualität des Verlegers erweise. Für demnächst wird ein ganzer Band Wallmodens mit Benn-Interpretationen in Aussicht gestellt, auf den sich Bahners auch schon sehr freut.
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