Sascha Feuert (Hg.), Markus Roth (Hg.)

HolocaustZeugnisLiteratur

20 Werke wieder gelesen
Cover: HolocaustZeugnisLiteratur
Wallstein Verlag, Göttingen 2018
ISBN 9783835332928
Gebunden, 263 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Von Jurek Beckers "Jakob der Lügner" bis zu Art Spiegelmans "Maus": Wichtige Texte der Holocaustliteratur neu gelesen. Vom Beginn der NS-Verfolgungspolitik an wurde und wird diese literarisch verarbeitet. Im Exil, in den Lagern und Gettos sowie in der freien Welt schrieben Menschen über den Holocaust. Auch heute, über 70 Jahre nach dem Krieg, ist er ein wichtiger Topos der Gegenwartsliteratur. Dabei übernimmt die Auseinandersetzung mit der Holocaustliteratur eine immer bedeutendere Rolle, da nur noch wenige Zeitzeugen von ihren Erlebnissen berichten können. Sascha Feuchert und Markus Roth haben namhafte Autorinnen und Autoren gebeten, über zentrale Texte der Holocaustliteratur zu schreiben. Das Buch bietet mitunter sehr persönliche Perspektiven auf das Werk verschiedener Schriftsteller, Einblicke in vergessene oder unbeachtete Texte und es ruft manchen "Klassiker" der Holocaustliteratur, dessen Lektüre weiter zurückliegen mag, wieder in Erinnerung. Entstanden ist so ein subjektives Panorama der Holocaustliteratur in ihrer ganzen Vielfalt von ihren Anfängen bis in unsere Tage.
Inhalt: Wolfgang Langhoff: Die Moorsoldaten (1935). Frank Bajohr / Marek Edelman: Das Ghetto kämpft (1945). Sigrid Löffler / Rudolf Kalmar: Zeit ohne Gnade (1946). Jörg Skriebeleit / Tadeusz Borowski: Bei uns in Auschwitz (1946). Irmela von der Lühe / Lina Haag: Eine Handvoll Staub (1947). Wolfgang Benz / Robert Antelme: Das Menschengeschlecht (1947). Jens-Christian Wagner / Hans Scholz: Am grünen Strand der Spree (1955). Christian Adam / H. G. Adler: Eine Reise (1962). Sven Kramer / Jorge Semprun: Die große Reise (1963). Franziska Augstein / Peter Weiss: Die Ermittlung (1965). Mirjam Wenzel / Jean Améry: Jenseits von Schuld und Sühne (1966). Irene Heidelberger-Leonard / Jurek Becker: Jakob der Lügner (1969). Jiřy Holy und Hana Nichtburgerova / Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz (1972). Sybille Steinbacher / Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen (1975). Steve Sem-Sandberg / Hanna Krall: Dem Herrgott zuvorkommen (1976). Sigrid Löffler / Art Spiegelman: Maus (1986). David Safier / Ruth Klüger: weiter leben. Eine Jugend (1992). Barbara Distel / Victor Klemperer: "Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten" (1995). Volker Ullrich / Aharon Appelfeld: Geschichte eines Lebens (1999). Stephan Braese / Henryk Mandelbaum: Ich aus dem Krematorium Auschwitz (2009). Piotr Cywiński / Boris Cyrulnik: Rette Dich, das Leben ruft! (2012). Gert Scobel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.09.2018

Als "Schatz" zur rechten Zeit würdigt Rezensentin Hannah Bethke diesen von den Gießener Historikern Markus Roth und Sascha Feuchert herausgebenen Sammelband mit zwanzig Werken der Holocaustliteratur. Zwar kann die Kritikerin den methodischen Ansatz der Herausgeber, die neben lyrischen Texten, Romanen und anderer Prosa auch Selbstzeugnisse von Überlebenden ausgewählt haben, nicht ganz nachvollziehen; die Entscheidung, die beitragenden Journalisten und Wissenschaftler nach eigenen Vorlieben auswählen zu lassen, erscheint Bethke indes klug: Die "Subjektivität" von Erinnernungsgeschichte werde so erkennbar, meint sie. Darüber hinaus freut sich die Rezensentin neben Klassikern wie Jurek Becker, Imre Kertesz oder Victor Klemperer über Entdeckungen wie den österreichischen Schriftsteller Rudolf Kalmer oder den Autor und Maler Hans Scholz. Dass der Band vor allem "kurzweilige" Sekundärliteratur, etwa von Sigrid Löffler oder Sibylle Steinbacher bietet, geht für Bethke in Ordnung: Eine wunderbare Anregung zur Wiederlektüre der vorgestellten Werke, schließt sie
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