Thilo Sarrazin

Feindliche Übernahme

Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht
Cover: Feindliche Übernahme
Finanzbuch Verlag, München 2018
ISBN 9783959721622
Gebunden, 450 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Das Zurückbleiben der islamischen Welt, die Integrationsdefizite der Muslime in Deutschland und Europa sowie die Unterdrückung der muslimischen Frauen sind eine Folge der kulturellen Prägung durch den Islam. So Thilo Sarrazin in seinem neuen Buch. Auch Deutschland muss sich diesen Tatsachen stellen, wächst doch der Anteil der Muslime in Deutschland und Europa durch Einwanderung und anhaltend hohe Geburtenraten immer weiter an. Bei einer Fortsetzung dieses Trends sind die Muslime hier auf dem Weg zur Mehrheit. Unsere Kultur und Gesellschaft lassen sich nur schützen, indem die weitere Einwanderung von Muslimen gestoppt und die Integration der bei uns lebenden Muslime mit robusten Mitteln vorangetrieben wird. Denn alle Tendenzen, den Islam zu reformieren, sind bisher weitgehend gescheitert. So gibt es in keinem Land, in dem Muslime in der Mehrheit sind, Religionsfreiheit und eine funktionierende Demokratie. Stattdessen leidet die islamische Welt als Ganzes unter einem explosionsartigen Bevölkerungswachstum, und ihre Fanatisierung nimmt ständig zu.
Thilo Sarrazin spannt einen Bogen von den Aussagen des Korans zur mentalen Prägung der Muslime, von da weiter zu Eigenarten und Problemen muslimischer Staaten und Gesellschaften und schließlich zu den Einstellungen und Verhaltensweisen von Muslimen in den Einwanderungsgesellschaften des Westens.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.08.2018

FAZ-Redakteur Rainer Hermann ist so empört über diese"Kampfschrift" "voller Fehler und Unkenntnis", dass man den Eindruck hat, er tappt Sarrazin in die Falle. Denn unabhängig von der Frage ob eine pfennigfuchserische Lektüre von Koran-Stellen etwas über das heutige Problem mit dem Islam und dem Islamismus aussagt, begibt sich Hermann sofort in die Gegenlektüre und sucht milde Koran-Suren - so erhielten Frauen im Erbrecht des Korans nur in vier Fällen weniger und in anderen Fällen sogar mehr als Männer -, um Sarrazins Kritik  an der Religion außer Kraft zu setzen. Sarrazins pauschalen Behauptungen einer Rückständigkeit der islamischen Kultur kommt Hermann mit dem altbekannten Hinweis auf die große Zeit der arabischen Zivilisation, als seien die damaligen Fortschritte der Wissenschaft der Religion zu verdanken, und nicht einer gesellschaftlichen Avanciertheit, die sich religiöser Liberalität verdankte. Hermann weist Sarrazin einige Fehler im Detail nach und setzt den Beginn der Reislamisierung in der muslimischen Welt erst auf das "Katastrophenjahr 1979" an.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.08.2018

Das FAZ-Feuilleton bittet den Kriminologen Thomas Feltes zur Besprechung des neuen heißen Eisens von Thilo Sarrazin, der sich das Buch vor allem aus seiner fachlichen Perspektive ansieht. Das Urteil ist klar: Sarrazins Deutung der Kriminalstatistiken ist unwissenschaftlich. Feltes kann mit einigen Beispielen belegen, wie Sarrazin die Kriminalstatistiken merklich verzerrt - so beachte Sarrazin etwa nicht, dass Migranten von Polizisten häufiger kontrolliert werden, so dass ihre Chance "erfasst und sanktioniert zu werden" deutlich höher sei. Sarrazin verschweige auch, dass junge Männer ohne Migrationshintergrund in vergleichbarer sozialer Lage ebenfalls erhöhte Kriminalstatistiken aufwiesen. Und drittens gebe es bestimmte Straftaten, die ausschließlich mit dem Status des Ausländers verknüpft seien und bei Nicht-Migranten deshalb gar nicht auftauchten. Am Ende hat man nach der Lektüre von Feltes' Artikel zwar das Gefühl, dass Sarrazin erledigt ist, aber das Problem gleich mit: Auf die Hauptfrage des Buchs - was es mit dem Islam auf sich hat - geht Feltes gar nicht ein.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 31.08.2018

Süß. Thilo Sarrazin hat - offenbar zum ersten Mal - einen der Texte der großen Weltreligionen gelesen und festgestellt, dass er nicht mit unseren heutigen Werten vereinbar ist. Da muss Kritiker Arno Widmann doch herzlich lachen. Da soll er mal die Bibel lesen! Wenn Sarrazin schreibt: Die Werte der Aufklärung, Freiheit und Demokratie müssten von Menschen auch gelebt werden, ist Widmann ganz einverstanden, wünschte sich allerdings, Sarrazin würde das dem Chemnitzer Mob sagen. Also worum geht's dem Mann eigentlich, fragt sich Widmann. Um den Rechtsstaat ganz sicher nicht.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 31.08.2018

Rezensent Ulrich Schulte fühlt sich bestens gerüstet für "Smalltalk auf Pegida-Demonstrationen" mit dem neuen Buch von Thilo Sarrazin. Koran-Lektüre und allerhand zurecht gedeutete Statistiken im Gepäck erklärt ihm Sarrazin hier nach eigenen Angaben als "kundiger Laie", dass Muslime zu viele Kinder produzieren, unterdurchschnittlich gebildet und krimineller als der Rest der Bevölkerung seien. Über Integrationsprobleme und die Rolle der Frau in muslimischen Gesellschaften muss man reden, meint Schulte - aber doch bitte nicht mit diesem Buch.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 30.08.2018

Tief alarmiert resümiert Torsten Krauel die Thesen dieses Buchs. Die Lektion daraus, wenn man es ernst sei: "Die Muslime sind unser Unglück." Wer sich die Thesen dieses Buchs zu eigen macht, so Krauel, der da nicht mitmachen will, kann jede Hoffnung auf Integration fahren lassen. Besonders stört Krauel die mal wieder zutage tretende Tendenz Sarrazins zu genetischen Argumenten: Sarrazin mache es zwar nicht explizit, aber seine Ausführungen zu Verwandtenehen, zum Verbot von religiösen Mischehen und zur Stellung von Nicht-Muslimen in muslimischen Gesellschaften machten keinen anderen Schluss möglich, als dass Muslime tendenziell genetisch als weniger bildungsaffin erscheinen. Zugleich aber, so laut Krauel der andere Flügel der Argumentation, würden die Muslime demografisch übermächtig. Ein apokalyptisches Szenario also, das laut Kritiker dann durch allzu großen Mangel an Präzision bei gleichzeitig hohem Statistikaufwand um so explosiver scheint. Das Buch wird die Polarisierung weiter verschärfen, sagt Krauel voraus.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 30.08.2018

Die Islamwissenschaftlerin Johanna Pink verreißt Thilo Sarrazins neues Buch "Feindliche Übernahme" wie zu erwarten als unfundiert und pauschal. "In einer überwältigenden Vortäuschung von Sachlichkeit" zeichne Sarrazin ein Zerrbild des Islams. Seine Intensive Koran-Lektüre dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihn der Islam eigentlich nur als Gegenbild zu Europa interessiere, das vor dieser Religion zu retten sei. Kulturelle Leistungen des Islam nehme Sarrazin nicht wahr oder verleugne sie. Besonders stört sie aber, dass er selbst bei seinem Steckenpferd, der Demografie, unlauter argumentiere, um seine Thesen plakativ zu machen: So beklagt er den Bevölkerungsüberschuss muslimischer Länder in Afrika, verschweige aber, dass nicht-muslimische Länder in Afrika am gleichen Problem laborierten. Differenzierungen im Islam lasse Sarrazin nicht zu, Entwicklungsmöglichkeiten schneide er ihm ab. Pink argumentiert in ihrer Rezension sachlich, verschweigt die Probleme muslimischer Gesellschaften nicht, aber benennt die apokalyptische Dimension von Sarrazins Buch am Ende deutlich: Er erkläre das Problem mit dem Islam für unlösbar - "es sei denn, die Muslime verschwänden vom Erdboden oder gäben geschlossen ihre Religion auf".