Thomas Mann

Späte Erzählungen 1919-1953

Große kommentierte Frankfurter Ausgabe. Band 6. Text und Kommentar in einer Kassette
Cover: Späte Erzählungen 1919-1953
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021
ISBN 9783100483270
Gebunden, 544 Seiten, 155,00 EUR

Klappentext

In Thomas Manns Werk nehmen die Erzählungen einen besonderen Stellenwert ein. Von seinen Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor seinem Tod hat er immer wieder kürzere Prosa verfasst und damit Weltliteratur geschaffen. Der Band "Späte Erzählungen" setzt 1919 mit dem Idyll "Herr und Hund" ein, es folgen so berühmte Erzählungen wie "Unordnung und frühes Leid" und "Mario und der Zauberer", bis 1953 das Erzählwerk mit "Die Betrogene" seinen Abschluss findet.  Hans Rudolf Vaget hat im Rahmen der "Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe" die späten Erzählungen textkritisch ediert und mit einem fundierten Kommentar ergänzt, der die Entstehung und Wirkung der Texte nachzeichnet, biographische, literatur- und zeitgeschichtliche Zusammenhänge erläutert und damit neue Zugänge zu diesem epochalen Erzählwerk ermöglicht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2022

Am Rande seiner Besprechung zu Band 11 der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe kommt Mann-Kenner Edo Reents auch auf den bereits im vergangenen Jahr von Rudolf Vaget herausgegebenen Band mit "Späten Erzählungen" zu besprechen. Reents schätzt den Germanisten Vaget dafür, dass er den späten Mann, anders als Joachim Fest, aus der Rezeptions-Perspektive des "romantisch-verträumten Fatalismus" befreite. Nicht jede späte Erzählung Manns, etwa "Die Betrogene", ist denn aber auch als "politische Allegorie" zu verstehen, mahnt der Kritiker. Im Gegensatz etwa zu Manns Moses-Psychogramm "Das Gesetz", dessen "riskante politische Botschaft" Vaget korrekt herausarbeite, wie Reents lobt. Vagets Einteilung der Erzählungen scheint dem Rezensenten klug, die Frankfurter Ausgabe dürfte "auf Jahrzehnte Gültigkeit haben", schließt er.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 16.08.2021

Rezensent Wolfgang Schneider lobt die kenntnisreiche Aufgeräumtheit des Kommentars von Hans Rudol Vaget zu den späten Erzählungen von Thomas Mann aus den Jahren 1919-1953, darunter "Mario und der Zauberer", "Herr und Hund" oder "Die vertauschten Köpfe". Ob Mann sich dem Privatem zuwendet, dem Politischen oder einem gynäkologischen Problem ("Die Betrogene"), die Frische, aber auch die Merkwürdigkeit der facettenreichen Geschichten erstaunt Schneider. Dass dem Autor offenbar kein Stoff zu heikel war, um seine Kunst daran zu erproben, ist für den Leser auch heute noch ein Gewinn, verspricht der Rezensent. Die indische Dreiecksgeschichte "Die vertauschten Köpfe" erscheint Schneider gar als Comedy-Spaß sondergleichen.
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