Tim MacGabhann

Der erste Tote

Thriller
Cover: Der erste Tote
Suhrkamp Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783518471043
Kartoniert, 274 Seiten, 15,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Conny Lösch. Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt. Zufällig finden sie die furchtbar verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten, Julían Gallardo. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Trotz massiver Drohungen stellen die beiden weitere Nachforschungen an, bevor sie nach Mexico City zurückkehren. Als Carlos dort umgebracht wird, flieht Andrew außer Landes. Aber der Tod von Carlos, der nicht nur sein Kollege und Freund war, sondern auch sein Lover, lässt ihn nicht los. Er kehrt nach Poza Rica zurück und recherchiert die Geschichte von Julían Gallardo und bringt damit nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf ...

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 15.01.2021

Knapp, aber sehr begeistert bespricht Sonja Hartl diesen Thriller des irischen Autors Tim MacGabhann, der sie hier mitten in einen Drogenkrieg in eine "heruntergekommene Erdölmetropole" im Osten Mexikos entführt. Zugleich liest die Kritikerin hier aber auch eine Art Reportage: Sie folgt dem schwulen irischen Reporter Andrew bei seinen Recherchen in mexikanischen Drogenkartellen und erfährt in der literarischen Form so manches, was eine bloße Reportage kaum hätte fassen können, meint sie. Dass es biografische Parallelen zwischen Held und Autor gibt, erhöht die Authentizität, schließt die Rezensentin, die das Buch nicht zuletzt wegen der "poetischen" und "atmosphärisch" dichten Beschreibungen empfiehlt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.01.2021

Rezensent Hannes Hintermeier hofft, dass Tim MacGabhann mit "Der erste Tote" sein "Pulver noch nicht verschossen hat". Denn dieser erste Teil einer geplanten Trilogie kann und verspricht viel: Gute Dialoge, einprägsame Szenen, Spannung, Stimmung, Relevanz. Der irischstämmige Wahlmexikaner schreibt darin von dem, was er als Journalist in Mexiko selbst zur Genüge erfahren hat - von der vergeblichen Suche nach Wahrheit und den lebensbedrohlichen Versuchen, sie öffentlich zu machen. Nachdem dem Fund einer ermordeten Aktivistin, geraten auch der Protagonist und sein Partner Carlos ins Visier von Polizei und Militär, lesen wir. Carlos geht in seinen Nachforschungen zu weit und wird ebenfalls ermordet, der Protagonist flieht nach Uruguay. MacGabhann gibt mit dieser Geschichte Einblick in eine von Armut, Gewalt und Korruption geprägte Welt, die er nicht erst erfinden muss, erklärt Hintermeier. Somit scheint es dem Rezensenten einleuchtend, dass der Autor sein Buch als "crónica" einordnet, ein Hybrid-Genre aus "Tatsachenroman, Sachbuch und Thriller". Dieses Buch hat Klassiker-Potential, glaubt der überzeugte Rezensent.
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