Tomaz Salamun

Steine aus dem Himmel

Gedichte
Cover: Steine aus dem Himmel
Suhrkamp Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783518225462
Gebunden, 243 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Zweisprachige Ausgabe. Ausgewählt und aus dem Slowenischen übersetzt von Matthias Göritz, Liza Lunde und Monika Rinck. Tomaž Šalamun ist eine Legende. Ein Dichter, der nicht nur die slowenische Lyrik revolutioniert hat, sondern auch international höchstes Ansehen genoss. In den USA wird er bis heute als einer der bekanntesten europäischen Dichter seiner Generation verehrt. Zu Beginn seiner Karriere gab er das Literaturmagazin Perspektive heraus und wurde wegen eines vermeintlich regimekritischen Gedichts für einige Tage verhaftet. Er studierte Kunstgeschichte an der Universität von Ljubljana, arbeitete als Broker an der Börse, später auch als Kulturattaché in New York. Seit den 1960er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 2014 veröffentlichte er mehr als fünfzig Gedichtbände, seine Werke wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Als "Steine aus dem Himmel" bezeichnete Tomaž Šalamun seine Gedichte und die Weise, wie sie ihm zufielen. Der Band versammelt eine repräsentative Auswahl aus Šalamuns lyrischem Spätwerk erstmals in deutscher Sprache.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.10.2023

Spektakulär findet Rezensent Alexandru Bulucz die surrealistischen Gedichte von Tomaž Šalamun, versammelt in diesem, wie er lobt, trefflich übersetzten Band, mit dem der Autor wieder zu alter Größe findet. Dabei sind sie aber nichts für schwache Nerven, warnt er: Die Texte überfallen den Leser mit einem "Irrationalen inszenierenden Assoziations- und Anspielungsfuror", der es in sich hat, und lassen dabei einen Tabubruch auf den nächsten folgen. Es geht dabei um Persönliches und Gesellschaftliches, um Liebe, um das Verhältnis von Surrealismus und sexueller Freiheit, und um die Sprache selbst, so der Kritiker. Konventionen würden dabei programmatisch ignoriert, zum Beispiel wenn Salamun sein lyrisches Ich in die Nähe Gottes rückt : "Ich bin nur einen Steinwurf von Gott entfernt./ Er streichelt mir die Nasenlöcher, ich weiß, sein Streicheln ist wie Kokain." Ein Ereignis, jubelt der Kritiker.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.08.2023

Rezensentin Marica Bodrozic preist Tomaz Salamuns Gedichte in der vorliegenden Auswahl und Übersetzung von Matthias Göritz, Liza Linde und Monika Rinck. Der in Zagreb geborene Salamun erweist sich darin laut Rezensentin als bildmächtiger Dichter, der nicht nur den Karst seiner Heimat mit Seele erfüllt, sondern sein lyrisches Ich "chamäleonartig" von einem Baum zu Meister Eckhart hinübergleiten lässt, wie sie erklärt. Die sprachliche Transzendenz und das "andere Sehen", das die Texte der Rezensentin vermitteln, scheinen berückend und erfolgreich in der Überwindung des Sozialismus und im Erlangen der Liebe.
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