Ulf Diederichs

Eugen Diederichs und sein Verlag

Bibliografie und Buchgeschichte 1896-1931
Cover: Eugen Diederichs und sein Verlag
Wallstein Verlag, Göttingen 2014
ISBN 9783835314634
Gebunden, 416 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Mit 270 Abbildungen. Wie kaum ein zweiter war Eugen Diederichs (1867-1930) ein Literaturstratege, unermüdlicher Impulsgeber, markanter Buchgestalter, dazu Publizist in allen brennenden Zeitfragen, kurzum ein "feuriger Vermittler" (Thomas Mann). Die Neuentdeckung Hölderlins und der deutschen Romantik sind ihm zu verdanken, dazu eine Neubelebung mittelalterlicher Mystik wie der philosophischen Antike, die erste Übersetzung von Stendhals "Le Rouge et le Noir", die Vermittlung der Werke von Tolstoi, Tschechow, Gorki, der Transfer großer Philosophen wie Kierkegaard und Bergson. Den Deutschen Werkbund gründete er mit, dem legendären Serakreis stand er vor. Als früher Verfechter einer "Weltkultur" machte er die Leser mit chinesischen, indischen und afrikanischen Quellenwerken vertraut; für die italienische Kultur des Cinquecento setzte er sich genau so ein wie für die Saga-Literatur des hohen Nordens. Diederichs mischte auch in politischen Fragen mit, schuf als erster Verleger eine "Politische Bibliothek" und "Staatsbürgerliche Flugschriften". Später engagierte er sich für die Jugend- und Volkstumsbewegung, nach dem Weltkrieg für den deutschen Jungbuchhandel und Erwachsenenbildung. Dass er darüber hinaus Reformen vorantrieb und auf Zeitströmungen seismographisch reagierte, macht sein Wirken auch zeitgeschichtlich sehr interessant. Die Dokumentation ist als Nachschlagewerk angelegt, einschließlich Nachweis der Autoren, Übersetzer, Grafiker und Illustratoren.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 16.08.2014

Was es heißt, eine Idee zu verlegen, kann Ute Schneider anhand der nun vorliegenden Verlagsbibliografie des Leipziger Kulturverlages Eugen Diederichs abschätzen. Konsequenz und Stil im Velegergeschäft erkennt sie mittels des vom Enkel des Verlagsgründers, Ulf Diederichs, herausgegebenen Standardwerks, das sich auch der Verlagsgeschichte widmet, indem es das facettenreiche Programm und die penible Selbstdarstellung des Verlages wiedergibt. Erfreulich findet die Rezensentin, dass der Band die wichtigsten Verlagsereignisse verzeichnet und zusätzlich zu den Buchtiteln auch die Auflagen, Ausstattungsmerkmale sowie Grafiker und Typografen nennt und Verlagssignets und Titelblätter abbildet.