Ulrike Draesner

hell & hörig

Gedichte 1995-2020
Cover: hell & hörig
Penguin Verlag, München 2022
ISBN 9783328602255
Gebunden, 272 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Mit 25 S/W-Abbildungen. Ulrike Draesner hat ein helles Ohr für Zwischenräume und "subsongs", die Lieder unter den Liedern - Stimmen, die man gemeinhin nicht hört. In "hell & hörig" sind Gedichte aus 25 Jahren versammelt, viele davon noch unveröffentlicht. Draesner greift traditionelle lyrische Formen auf, integriert naturwissenschaftliche Kenntnisse. Polyglott, polyamorisch ist Draesners Poesie auch im Umgang mit fremden Sprachen. Dem Wald und seinen Pflanzen gehört ein Kapitel, ein anderes Tieren, ein drittes den Fragen nach Heimat und Migration. Große Gesänge gliedern den Band: die Klage um ein fehlgeborenes Kind, die Auseinandersetzung mit einer sich entziehenden Mutter. In zwölf von Draesner gestalteten Zwischenrufen geht sie der Frage nach, wie durch Poesie Neues in die Welt kommt und Altes, Vergessenes sichtbar wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.01.2022

Rezensent Björn Hayer preist die Poetik des Bezugs, zu erleben in den hier versammelten Gedichten von Ulrike Draesner. Wie die Autorin sich immer wieder ins Verhältnis setzt zu den Wörtern, zu Bekanntem, zur Erinnerung und so Spannungen herstellt, findet Hayer überwiegend stark. Die Übersetzungarbeit der Autorin spielt laut Hayer dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle, ebenso ihre Kenntnis der Weltliteratur. Explosive Energie und Phantasie hat sie eh, erklärt der Rezensent, auf rote Wiesen und grüne Lippen blickend. Nur gelegentlich geht die Draesner für Hayers Empfinden etwas zu weit, so wenn sie vor lauter Schwitters-Euphorie einige Verse überlädt mit "Wortgewirbel", das in Beliebigkeit zu kippen droht.
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