Ursula Le Guin

Immer nach Hause

Roman
Cover: Immer nach Hause
Memoranda Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783910914001
Gebunden, 859 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von  Matthias Fersterer, Karen Nölle und Helmut W. Pesch. Die Kesh, Überlebende einer Katastrophe, durch die halb Kalifornien im Meer versunken ist, leben im Tal der Na, einem Napa Valley der Zukunft. Sie verfügen über moderne Technologie, nutzen diese aber nur insoweit, wie sie ihrer bescheidenen Art zu leben und zu wirtschaften dient. Mehr als alles andere zählen bei ihnen der Respekt für das Miteinander von Tier und Mensch und ein wohlüberlegter, sorgsamer Umgang mit der Erde. Die Hinterlassenschaft einer Wirtschaftsform, die zur Zerstörung der Zivilisation geführt hat, verfolgt die Kesh jedoch weiter; ganze Gebiete sind kontaminiert, vieles leidet an genetischen Veränderungen. Die Frage nach gedeihlichen Lebensformen durchzieht alles, was sie tun und denken. Angelegt als phantastisches Projekt einer Archäologie der Zukunft ist Immer nach Hause eine einzigartige Sammlung von Fundsachen: Mythos und Historie, Dichtung und Drama, Erzählung, Information und Lied, aufgelesen aus einer Zukunft in unbekannter Ferne.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 14.10.2023

Rezensent Wieland Freund freut sich, dass in den letzten Jahren immere weitere Teile des im zweifachen Wortsinn fantastischen Oevres Ursula K. Le Guins für ein deutschsprachiges Publikum erschlossen wurden. Mit "Immer nach Hause"  hat der Carcosa Verlag nun einen besonders großen Schritt getan und Le Guins sowohl ambitioniertesten als auch "persönlichsten" Roman herausgebracht, lobt Freund. Wobei von einem Roman eigentlich kaum die Rede sein kann. Als "fantastische Archäologie" der Zukunft bezeichnet Freund das herrliche Sammelsurium aus Poemen, fiktiven Volksmärchen, Autobiografien, Nachschlagewerken, Illustrationen und vielen anderen literarischen Formen. Gemeinsam ist all diesen Texten das Nachdenken über ein gesellschaftliches Zusammenleben, welches nicht vom ständigen Wachstum bestimmt wird, sowie die besondere Perspektive, aus der hier die Gegenwart betrachtet wird: Aus der Zukunft ins Heute. Es ist das Anliegen, eine Postwachstumswelt denkbar zu machen, aber auch die Konsequenz, mit der Le Guin ihre Methode des Sammelns und Arrangierens von Geschichten umsetzt, die dieses Buch so persönlich machen, erklärt der begeisterte Rezensent.