Veronique Olmi

Ein Mann, eine Frau

Roman
Cover: Ein Mann, eine Frau
Antje Kunstmann Verlag, München 2006
ISBN 9783888974267
Gebunden, 111 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Claudia Steinitz. Er hat sie früher schon begehrt, und sie hat es wahrgenommen. Deshalb hat sie ihn angerufen, obwohl sie sich kaum kennen. Sie und er: beide nicht mehr jung, nicht perfekt, ein wenig misstrauisch. Ohne viele Worte gehen sie in ein nahes Hotel. Was nicht mehr sein soll als Sex, wird zu einem Grenzgang, einer Befreiung. Veronique Olmi hat einen erotischen Roman geschrieben, der mit einer verstörend präzisen Mischung von Härte und Sensibilität selbst eine literarische Grenze auslotet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.07.2006

Ziemlich unvermittelt treffen in Veronique Olmis Roman eine einsame Frau mittleren Alters und ein dicker Mann in den so genannten besten Jahren aufeinander und schon befinde man sich mitten in einer Amour fou, so Martin Krumbholz, in der es "sehr explizit zur Sache geht." Parallel zum Erregungsgrad der Liebenden gerate auch die Sprache in Ekstase, was sich leider auch auf die Übersetzung übertragen habe, bemängelt der Rezensent. Außerdem vermisst er eine gewisse emotionale und epische Dichte, die Olmi allzu sehr zugunsten plastischer Sexszenen vernachlässigt habe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2006

Verhalten äußert sich Rezensentin Hannelore Schlaffer über diesen Roman von Veronique Olmi. Im Grunde hält sie das Buch für einen Porno. Aufregen kann sie sich darüber aber nicht. Der Autorin bescheinigt sie, ihre Kunst als "pornografische Schriftstellerin" gründlich und detailreich auszuüben. Den Text selbst betrachtet sie als "minutiöses Protokoll, eine lakonische, aber präzise Aufzeichnung eines biologischen Vorgangs". Von einem Roman zu sprechen, erscheint ihr übertrieben. Auch die durchaus vorhandene und tragische Handlung ändert daran nichts. Die Rezensentin sieht darin ein ziemlich durchsichtiges Manöver, eine Bemäntelung dessen, worum es hier geht, eine nahezu pausenlose Orgie ohne Ende. Wer es braucht, bekommt es hier.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.03.2006

Schon wieder so ein libertinärer Skandalroman aus Frankreich?, fragt sich Meike Fessmann und stellt fest, dass Veronique Olmi dem Genre eine neue Variante hinzugefügt hat: Die "Heilkraft des Sexuellen". Erzählt werde die Geschichte einer stark beziehungsgeschädigten Frau im mittleren Alter, die durch das Begehren eines Mannes ins Leben zurückfindet. Zwar segle der Roman manchmal gefährlich nahe an der Kitschgrenze vorbei, erzeuge aber auch eine eigentümliche Intimität, die weniger aus dem drastischen Vokabular herrühre als aus den Momenten der Verschwiegenheit, die sich beim Leser als "gewisses Gefühl der Peinlichkeit" einstelle. Am nouveau roman geschult und auf eine Erzählerfigur verzichtend, begebe sich die Autorin ins Innenleben der Protagonisten und werde zur "Gedankenleserin". Anders als in ihren früheren Romanen sei es Olmi diesmal gelungen, eine überzeugendes Gleichgewicht zwischen Mann und Frau zu finden, findet die Rezensentin.
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