Veronique Olmi

Eine so schöne Zukunft

Roman
Cover: Eine so schöne Zukunft
Antje Kunstmann Verlag, München 2004
ISBN 9783888973642
Gebunden, 196 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Claudia Steinitz. Premierenabend an einem Pariser Theater: Jeder kennt jeden, und doch auch wieder nicht. Zwei Frauen begegnen sich, haben sich nicht viel zu sagen. Sie leben, jede auf ihre Weise, in einer festen Beziehung: leidlich geregelt, keineswegs unglücklich. Als der Zufall sie kurz darauf erneut zusammenführt, ist alles anders. Mit einem Mal sind sie sich nahe: in ihrem Gefühl, dass nichts mehr in ihrem Leben stimmt. Waren wirklich äußere Geschehnisse der Auslöser, die Untreue des Ehemanns, der Kinderwunsch des langjährigen Geliebten? Der Versuch, es herauszufinden, führt Elisabeth und Clara auf ungesichertes Terrain: zu Ausbruch und Neuanfang, zur Konfrontation mit der eigenen Kindheit, einem lange gehüteten Familiengeheimnis.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.02.2005

Angesichts der Aufstellung der Protagonisten ist nach Sabine Peters Meinung schon die Ausgangslage etwas vorhersehbar - zwei eigentlich zufrieden scheinende und gut situierte Paare lösen sich auf. In der daraus folgenden Erzählung erweisen sich die Männer als Schweine und die Frauen als schwesterlich solidarisch. Nach Ansicht der Rezensentin ist das Hauptproblem dieses Romans nicht, dass er wenig Überraschungen anzubieten hat oder dass "die Welt noch etwas mehr umfasst als das Leiden privilegierter Frauen an entsprechenden Männern". Sie findet einfach nervig, wie schlecht und banal diese Erzählung umgesetzt ist. "Das wirkliche Ärgernis sind die hier vorgestellten Hilfsstrategien und, natürlich, die unsäglich kitschige Schreibweise". Leider kann man nicht davon ausgehen, dass "Veronique Olmi eine Parodie auf den Frauenschicksalsroman schreiben wollte", was diesen Roman in Peters Augen zur echten Zeitverschwendung macht. "Veronique Olmis bisherige Texte bekamen den Wert von Literatur zugesprochen - das neue Buch ist allenfalls das, was gern beifällig als 'gehobene Unterhaltungsliteratur' bezeichnet wird", so das Fazit der Rezensentin, die dann noch die Einschränkung hinterherschickt, dass dieses Buch eigentlich, genau betrachtet, nicht mal "gehoben" ist.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 19.08.2004

Es sind die "haarfeinen Risse", die Autorin Veronique Omi auf der glatten Oberfläche ihrer Protagonisten erahnen lässt, die den dritten Roman der französischen Autorin so faszinierend machen, weiß Rezensentin Silja Ukena. Das Buch erzählt die Geschichte zweier Paare, deren großstädtisch-intellektuelles Leben nach und nach in sich zusammenbricht. Mit einer gewissen "Brutalität" dringt die Autorin "um eine Schicht tiefer" als gewöhnlich in ihre Figuren ein und zeichnet in ihrem "knappen, kräftigen Stil" deren seelischen Entgleisungen und die daraus resultierende Selbsterkenntnis nach. Ein Happy-End gönnt Omi ihren Lesern "selbstverständlich" nicht. Dafür schenkt sie ihnen einen Roman, in dem "das Ungesagte" für sich spricht.

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