Vicente Valero

Die Fremden

Cover: Die Fremden
Berenberg Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783946334255
Gebunden, 176 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Peter Kultzen. In jeder Familie gibt es sie: Nahe Verwandte, die früh abhanden kamen, Fremde blieben, kaum etwas hinterließen, nicht einmal Fotos. Aus vier Lebensläufen knüpft Vicente Valero einen tief berührenden Familienroman, der auch in seiner poetischen Kraft an W.G. Sebalds "Die Ausgewanderten" denken lässt und doch ganz für sich steht. Wer also ist der unbekannte Großvater, der nach seiner Hochzeitsnacht in eine afrikanische Wüstengarnison abkommandiert wurde und erst als Sterbender nach Ibiza zurückkehrte? Wer jener Onkel, der Schachspieler um die ganze Welt begleitete? Wer der jugendliche Schwager, der Star, der die Insel für eine Tanzkarriere verlässt? Und wer schließlich ist der andere Großvater, der als Offizier der Republik die Treue hielt und nie wieder aus dem französischen Exil nach Hause kam? Vier verlorene Söhne, die - als Fremde - immer ein Stück unbegreifliche Vergangenheit hinterließen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.11.2017

Mehr als literarischen Essay denn als Familienroman liest Rezensent Ralph Hammerthaler diesen nun von Peter Kultzen ins Deutsche übertragenen Band des spanischen Schriftstellers Vicento Valero. Dem Kritiker begegnen hier gleich vier fremde Verwandte des Autors, deren Lebenswege sich nie kreuzen und auf deren Spuren Valero mittels Fotos, Ansichtskarten und Briefen wandelt. So trifft Hammerthaler hier etwa auf Major Chico, der als Anhänger der Republik den Bürgerkrieg verlor, Jahre lang als Flüchtling im französischen "Camp des Judes" verbrachte und nie wieder nach Spanien zurückkehrte. Wie Valero in langen, "anschwellenden" Sätzen seine Heimat Ibiza der weiten Welt der Fremde gegenüberstellt, hat dem Kritiker gefallen.
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