Volker Hetterich

Von Adenauer zu Schröder. Der Kampf um Stimmen

Eine Längsschnittanalyse der Wahlkampagnen von CDU und SPD bei den Bundestagswahlen 1949 bis 1998
Cover: Von Adenauer zu Schröder. Der Kampf um Stimmen
Leske und Budrich Verlag, Opladen 2000
ISBN 9783810026620
Broschiert, 442 Seiten, 34,77 EUR

Klappentext

Die Wahlkämpfe der großen Volksparteien bestimmen in erheblichem Maße das Politikbild der Bevölkerung. Die Längsschnittanalyse der Bundestagswahlen 1949 bis 1998 zeigt, wie CDU und SPD ihre Wahlkämpfe "machen". Durch die Darstellung der Entwicklung von Wahlkampfstrategien und -führung entsteht ein lebendiges Mosaik politischer Zeitgeschichte vom Beginn der Ära Adenauer bis zum Ende der Ära Kohl.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.08.2000

In einer Doppelbesprechung rezensiert Matthias Alexander dieses Buch zusammen mit "Kampa. Meinungsklima und Medienwirkung im Bundestagswahlkampf 1998" von Elisabeth Noelle-Neumann und anderen Autoren (Verlag Karl Alber).
1) Noelle-Neumann u.a.: "Meinungsklima und Medienwirkung im Bundestagswahlkampf 1998"
Einige interessante Erkenntnisse vermag Alexander aus dem Band des Allensbacher Instituts für Demoskopie zu gewinnen, auch wenn er nicht in allen Punkten folgen will. Alexander lobt zunächst das "instruktive" Kapitel zur Einführung in die Methoden, dann schildert er, wie indem Band die Wahlkämpfe von SPD und CDU analysiert werden und kommt zu dem Schluss, dass die SPD ihre Kampagne moderner und effizienter organisierte - nämlich mit einer von der Parteizentrale unabhängigen Kampagnenzentrale, die eine strenge Leitlinie vorgab und geschickte Slogans wählte, während die CDU nach Alexander in dem Buch als zerfahren und kraftlos erscheint. Nicht nachvollziehen mag Alexander aber die Analyse des Medieneinflusses von Wolfgang Donsbach und Hans Mathias Kepplinger, die dem Rezensenten allzu sehr nach "schlechtem Verlierer" klingt: Kohl hätte schließlich auch frühere Wahlen trotz abgeneigter Medien verloren, also könne dies bei den letzten Wahlen auch nicht der Grund für die Niederlage sein. "Der ausschlaggebende Faktor ... war wohl das ... weit verbreitete Gefühl, dass 16 Jahre Regierung Kohl genug seien."
2) Volker Hetterich: "Von Adenauer zu Schröder"
Auf Hetterichs Buch geht Alexander nur kurz ein. Hier schließt er aus der Analyse vergangener Wahlkämpfe, dass "moderne" Kampagnen, die die Mittel der Werbung nutzten, meistens auch die erfolgreicheren waren. Auch erfährt man, dass gegen populäre Kanzler allenfalls stark team-orientierte Wahlkämpfe Aussicht auf Erfolg haben. Leider beklagt Alexander bei dem Band eine Überfrachtung mit "Details zur Wahlkampffinanzierung" und einen "schwer verdaulichen Jargon".
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