Walter Senner (Hg.)

Albertus Magnus

Zum Gedenken nach 800 Jahren: Neue Zugänge, Aspekte und Perspektiven
Cover: Albertus Magnus
Akademie Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783050035635
Gebunden, 697 Seiten, 89,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Walter Senner, Kaspar Elm, Isnard W. Frank und Ulrich Horst.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.04.2002

Der von Walter Senner herausgegebene, "stattliche Jubiläumsband" zum Gedenken an Albertus Magnus nach 800 Jahren will neue Zugänge und Perspektiven zum riesigen Werk Alberts eröffnen. Ein Vorhaben, das Rezensent Kurt Flasch ausdrücklich begrüßt, insbesondere da Albert öfter gerühmt als gelesen werde. Der Band enthält Beiträge von vierzig Spezialisten zur Quellenlage von Alberts Schriften und ihrer Rezeption ebenso wie zu Alberts Metaphysik, Erkenntnistheorie, Naturphilosophie, Ethik und Theologie. Flasch kritisiert zunächst, dass der Band kein Register neuzeitlicher und zeitgenössischer Person enthält, und dass bedeutende Namen der Albertforschung, wie Alain de Libera oder Ruedi Imbach fehlen. Auch dass dem alphabetischen Werkverzeichnis Hinweise auf die Chronologie der Werke fehlen, bemängelt der Rezensent. Die Beiträge selbst sind nach Einschätzung des Rezensenten von sehr unterschiedlicher Qualität. In manchen wehe ein betulich frommer Hauch, viele seien lehrreich. Flasch lobt in diesem Kontext insbesondere Klaus-Bernward Springers Beitrag über Albert und die "religiöse Frauenbewegung", Theodor Wolfram Köhlers Erörterung über das Verhältnis von Mensch und Tier bei Albert, Udo Reinhold Jecks Untersuchung von vorsokratischem Gedankengut bei Albert und die durch "originelle Fragestellungen" hervorstechenden Beiträge zur Metaphysik und Erkenntnislehre Alberts von Henryk Anzulewicz und Hans-Ulrich Wöhler. Ein "lesbares Gesamtbild" Alberts, so der Rezensent abschließend, ergibt der Band allerdings nicht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2002

Vermutlich verdankt sich der für einen Philosophen singuläre Beiname "der Große" einem Missverständnis. Ursprünglich könnte das Beiwort "Magus" gelautet haben - und die natürliche Magie war zu Alberts des Großen Zeit durchaus eine seriöse Sache. Das Forschungsprogramm, die Hinwendung zu Aristoteles, die Auffassung von der Natur als "ursächlich wirkender" jedenfalls passen, so Thomas Sören Hoffmann in seiner Rezension, sehr gut zu "Albertus Magus". Der Sammelband, um den es geht, umfasst nicht weniger als 43 Beiträge, die die ganze Bandbreite - "von der Naturforschung über die Ethik bis zur Erkenntnislehre, Metaphysik und biblischer Theologie" - des großen mittelalterlichen Denkers abdecken. Im Begriff des Guten, fasst Hoffmann zusammen, verbinden sich Alberts Bemühungen, die Philosophie einerseits von der Theologie zu emanzipieren und doch beider Ansprüche auf Objektivität zu wahren. Deutlich wird in dem Band, so Hoffmann abschließend, dass Albertus Magnus "nicht bloß ein Eklektiker, sondern ein souveräner Gestalter gewesen" ist.
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