Willfried Geßner

Der Schatz im Acker

Georg Simmels Philosophie der Kultur
Cover: Der Schatz im Acker
Velbrück Verlag, Weilswist 2003
ISBN 9783934730571
Gebunden, 328 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Georg Simmel (1858-1918) war der vielleicht bedeutendste Philosoph seiner Generation. Nach seinem Tod geriet er bald in Vergessenheit. Doch seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfährt er eine Renaissance als Klassiker der Soziologie und der Kulturkritik. Weiterhin im dunkeln geblieben ist bisher Simmels Philosophie. Durch die Arbeit von Willfried Geßner wird dieser Schatz ans Licht gebracht. Geßner rekonstruiert die Geschichte des Simmelschen Werkes vom historisch-psychologischen Frühwerk bis zum metaphysischen Spätwerk als Auseinandersetzung mit dem Problem des "Überindividuellen". Dabei stellt sich heraus, daß Simmel bereits vor einem Jahrhundert die Grundzüge einer semiotischen Kulturphilosophie entwickelt hat - im Zusammenhang mit seiner Analyse des Geldes...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.07.2003

Der Versuch, Georg Simmels (1858 - 1918) Gedankenwelt auf einen Nenner zu bringen, ist nach Ansicht von Rezensent Thomas Meyer von "immensen Schwierigkeiten" begleitet. Nun scheint Willfried Geßner in seiner Habilitationsschrift einen roten Faden durch das weitverzweigte Denken Simmels gefunden zu haben, und zwar im Begriff der "Kulturphilosophie. Unter diesem Begriff sucht Geßner Simmel als einen kulturkritischen Philosophen zu rehabilitieren, dessen Werk eine "Einheit" darstellt, berichtet Meyer. Geßners Analysen etwa von Simmels Philosophie des Geldes, aber auch seine Deutung von Simmels später Kulturphilosophie als "Kritik an der Kultur", die auf eine "Relativität der Weltbilder" hinausläuft, findet Meyer zwar "einleuchtend". Überzeugen können sie ihn gleichwohl nicht. Er kritisiert, dass sich Geßner nicht entscheiden kann, "wie weit Simmel in die Diskurse seiner Zeit eingebettet werden soll". Mehr noch aber stößt ihn dessen Versuch vor den Kopf, Simmel als Vorläufer und Wegbereiter Ernst Cassirers darzustellen. Ein Versuch, den Meyer zum einen "wenig originell", zum anderen auch noch "schlecht ausgeführt" findet. Die große Monografie über Simmel, resümiert der Rezensent, "steht noch immer aus".