William R. Polk

Aufstand

Widerstand gegen Fremdherrschaft: vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis zum Irak
Cover: Aufstand
Hamburger Edition, Hamburg 2009
ISBN 9783868542103
Gebunden, 340 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ilse Utz. Der Historiker und Experte für den Nahen und Mittleren Osten, William Polk, nimmt uns in seiner Untersuchung mit auf einen kurzen und erkenntnisreichen Rundgang durch die Geschichte der Aufstände. Er analysiert ein Dutzend Guerillakriege, vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis zu den Widerstandsbewegungen im Irak und in Afghanistan. Trotz ihrer hohen menschlichen und materiellen Kosten war und sind "Aufstände" offenbar das Mittel der Wahl, um die politische Verfügungsgewalt über das eigene Territorium (wieder)zu erlangen. Warum sie entstehen, welche wiederkehrenden sozialen, politischen und kulturellen Bedingungen dabei zu beobachten sind, welche typischen Phasen solche Bewegungen durchlaufen und warum Bemühungen, diese Art von Rebellion niederzuschlagen, regelmäßig scheitern, sind Fragen, die William Polk erstmals systematisch-vergleichend beantwortet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.01.2010

Rezensent Thomas Speckmann würdigt William R. Polks Untersuchung "Aufstand" als "großes Werk über die Fremdherrschaft". Überzeugend führt Polk für ihn am Beispiel von Guerillakriegen und Aufständen vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg über den Vietnamkrieg zu den Aufstandsbewegungen im Irak und in Afghanistan vor Augen, warum sich Fremdherrschaft militärisch nicht verteidigen lässt. Polks Analysen der einzelnen Konflikte und Kriege findet der Rezensent ebenso ernüchternd wie bezwingend. Auch Polks Ansicht, Fremdherrschaft sei in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt, mag Speckmann nicht widersprechen: "Wer im Westen will nach acht verlustreichen Jahren in Afghanistan noch dagegen wetten?"
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.12.2009

Mehr Truppen nach Afghanistan? In der Studie des Politikwissenschaftlers William R. Polk findet Herfried Münkler darauf eine klare Antwort: Nein. Die Lektüre lehrt den Rezensenten, dass der Politik und der Verwaltung viel größeres Gewicht zukommen als der militärischen Präsenz. Überzeugt hat ihn der Autor mittels vergleichender Analyse eines guten Dutzends von Aufstandsbewegungen des 18. bis 20. Jahrhunderts in Neuengland, Vietnam, Jugoslawien und anderswo. Laut Polk geht es vor allem um den Kampf um Kontrolle und Loyalität der lokalen Verwaltung und um die Stigmatisierung der Ordnungsmacht als "fremd". Polks Lösungsansatz einer politischen Spaltung der rebellierenden Seite hat für Münkler strategisches Potential für die aktuelle Lage in Afghanistan.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.10.2009

Rolf Wiggershaus schätzt dieses Buch über mehr als zwei Jahrhunderte der Geschichte von Aufständen gegen Fremdherrschaft, das der US-amerikanische Historiker William F. Polk vorgelegt hat. Glänzend scheint ihm die Verbindung von prägnanter Beschreibung des Wesens von Aufständen und nuancierter Analyse einzelner Beispiele - vom spanischen Guerillakrieg gegen Napoleon über den Unabhängigkeitskampf der Iren und die vietnamesischen Befreiungskämpfe bis hin zum Irak. Auch die Analyse der verschiedener Elemente und Phasen von Aufständen findet Wiggershaus überaus erhellend. Insgesamt attestiert er Polk, den er als einen "unbestechlichen Autor" würdigt, eine Fülle von Einsichten über Aufstände, Terror und Guerillakrieg zu vermitteln.