William S. Burroughs

Radiert die Worte aus

Briefe 1959 - 1974
Cover: Radiert die Worte aus
Nagel und Kimche Verlag, München 2014
ISBN 9783312006014
Gebunden, 304 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Bill Morgan. Aus dem Englischen von Michael Kellner. Am 5. Februar 2014 wäre Burroughs, der jahrzehntelang die Subkultur in den USA prägte, 100 geworden. Die Briefe aus seiner Zeit im Exil zeigen viele bislang unbekannte Seiten seiner Biografie. Der Schriftsteller wurde damals zur zentralen Figur eines neuen Zirkels von Künstlern, die zur Beatgeneration nur noch eine lose Verbindung hatten. Es sah noch nicht so aus, als würden seine experimentellen Arbeiten jemals das Licht der Welt erblicken. Neben dem Kampf um Anerkennung geben die Briefe auch faszinierende Einblicke in seine obsessive Suche nach dem perfekten Text. Und sie offenbaren, wie sehr die Radikalität der Texte mit der des Privatmenschen Burroughs zusammenhängt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.02.2014

Ironie bis zum Irrsinn entdeckt Jan Wiele in den Briefen von William S. Burroughs, der vor 100 Jahren geboren wurde. Darüber hinaus bietet ihm der Band Einblicke in den ungeheuren Drogenkonsum des Autors, sein Verhältnis zu seinen Eltern, dem eigenen Sohn und zu Freunden wie Ginsberg un Leary. All das im typischen Beat-Sound, sodass es Wiele schwerfällt, zwischen Roman und Brief zu unterscheiden. Überraschend für den Rezensenten: Des Autors zutage tretendes Engagement für Drogentherapien sowie seine Hellsichtigkeit in Sachen Gedankenmanipulation und -kontrolle. Willkürlich erscheinende Auslassungen und eine mangelhafte Kommentierung schmälern Wieles Lektüreglück ein wenig.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.02.2014

Willi Winkler liest die zum 100. Geburtstag des Dichters erscheinenden Briefe von William S. Burroughs mit gemischten Gefühlen. Wie man eine derart lieblose Geburtstagsedition hinbekommt, ist ihm ein Rätsel. Die Briefe allerdings, ob Burroughs schildert, wie er den Cut-up entdeckt oder wie ihn die Geldsorgen auffressen, machen was her, findet Winkler. Zuletzt immerhin die Ahnung von der Gnadenlosigkeit der Avantgarde zwischen Entzug und Erfolgssuche. Aus Tanger, Paris, New York schickt der Autor seine Empörungen über den Betrieb und die Bewegungen seiner Zeit, wie Schüsse aus seiner Winchester, meint Winkler, nicht ohne zu beruhigen "Aber er schießt ja nicht, er schreibt nur wild um sich."
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