Magazinrundschau - Archiv

Jot Down

2 Presseschau-Absätze

Magazinrundschau vom 11.12.2012 - Jot Down

"Künstler und Kunst sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit." E. J. Rodríguez unterhält sich mit Chus Martínez, Leiterin der kuratorischen Abteilung der letzten Documenta und frischgebackene Programmchefin des Museo del Barrio für lateinamerikanische Kunst in New York: "Kunst heißt für mich vor allem Denken, mehr als Form, Gestalt, Erfahrung. Daher die fundamentale Bedeutung der Künstler: Ihre Art, zu verstehen, was sich in der Wirklichkeit abspielt, ist viel elastischer als die anderer Wissenschaften wie der Soziologie, Geschichte oder Politikwissenschaft. Kunst und Künstler können es möglich machen, dass sich die gängige Logik, die herkömmliche Art zu denken und zu fühlen, verändert. Und ein Ort, an dem solche Veränderungen ausgelöst werden können, ist das Museum. Es ist möglich, dass du ein Museum betrittst und dir sagst: 'Auf einmal kann ich denken, was ich noch vor ein paar Monaten unmöglich hätte denken können.' Das ist für mich das Politische daran"

Magazinrundschau vom 27.11.2012 - Jot Down

Claudio López de Lamadrid, Literaturchef der Verlagsgruppe Random House Mondadori (die wohl schon bald Penguin Random House heißen wird) spricht im Interview mit dem neuen spanischen Internetmagazin Jot Down u. a. über die Zukunft des Lektorenberufs: "Das Internet und und die sozialen Netzwerke haben dafür gesorgt, dass zwischen Autoren und Lesern heutzutage fast kein Abstand mehr besteht. Wenn wir Lektoren, die bisherigen Vermittler, unsere Haltung nicht radikal ändern, sind wir in großer Gefahr, zu verschwinden. Lektoren machen Vorgaben und wählen für andere aus - unsere Zukunft hängt davon ab, dass wir in einen unmittelbaren Dialog mit den Endverbrauchern, den Lesern, treten. Die klassische Vorstellung vom Lektor als einem Intellektuellen, der abgeschieden von der Welt nur umgeben von seinen Büchern existiert, hat sich überlebt. Ein Lektor muss heutzutage sein Gesicht zeigen und seine Entscheidungen verteidigen. Denn schon bald werden Lektoren auf eben die Weise als 'Markenzeichen' funktionieren, wie das bisher die Verlage selbst getan haben."