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Movie Mezzanine

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 19.05.2015 - Movie Mezzanine

Ganz Hollywood ist im Griff von Superheldenfilmen, genauer: von Superheldenfilmen der Marvel-Studios. James Rocchi lässt schon im Titel seines Essays "The Marvel-Industrial Complex" durchscheinen, was er davon hält, dass Filme eine hochgerüstete Armada zur Verteidigung amerikanischer Werte in Szene setzen. "Wenn man aus der Zukunft mittels der Marvel-Filme auf unsere popkulturellen Zeiten blicken wird, was wird man sehen? Man wird sehen, dass unsere zeitgemäßesten Heldengeschichten sich kaum von den Jahrtausende alten Anbetungsgeschichten unterschieden haben. Man wird denken, dass unsere größten Sorgen als Kultur nicht etwa die mangelnde Gleichberechtigung, die globale Erwärmung oder der Konzernfaschismus war, sondern Chitauri-Krieger, künstliche Intelligenzen mit eigenem Bewusstsein und andere Schreckensbilder aus dem Computer. Man wird denken, dass wir weiße Kerle echt mochten oder wir sie zumindest deutlich besser fanden als Frauen oder People of Color."

Dazu passend: Ein Essay von Kevin Lincoln auf Grantland, der mit sichtlicher Faszination nachzeichnet, welche Verstrebungen die einzelnen Franchise-Filme zueinander unterhalten - und welche Herausforderungen für den nächsten Teil des Masterplans - nicht weniger als weitere elf Filme sind für die kommenden fünf Jahre geplant - damit einhergehen.