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Revista Piaui

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 03.01.2012 - Revista Piaui

Branca Vianna stellt den irakischen Geologen Farouk Al-Kasim vor, der als Berater bis heute maßgeblich Anteil daran hat, dass der Erdölreichtum Norwegens im Unterschied zu so vielen Ländern mit bedeutenden Bodenschätzen tatsächlich für die gesamte Bevölkerung des Landes Reichtum und Wohlstand brachte. Der Geologe kam 1968 als Flüchtling ins Land - den Irak hätte er als eine der Schlüsselfiguren der dortigen Ölindustrie offiziell gar nicht verlassen dürfen, doch war er auf der Suche nach einer Behandlungsmöglichkeit für sein schwer erkranktes drittes Kind. In Norwegen konnte ihm geholfen werden, und er konnte sich revanchieren: Durch eine Reihe glücklicher Zufälle wurde man auf seine Expertise aufmerksam und machte sich seine Ratschläge zunutze, vor allem durch Schaffung einer Regulierungsbehörde, die nicht nur auf Augenhöhe mit den Erdölkonzernen verhandeln kann, sondern ebenso dem unmittelbaren Einfluss der nationalen Ölgesellschaft entzogen ist, "die allzu leicht allzu mächtig und zum Staat im Staate wird", wie Al-Kasim aus eigener Anschauung wusste. Im Irak hat Al-Kasim sein Wissen bislang offenbar wenig fruchtbar machen können, "die dort regierenden Mafiagruppen kümmern sich nur um ihre eigenen Interessen. Angeblich wird es allmählich besser, aber ich habe meine Hilfsbemühungen irgendwann aufgegeben."
Stichwörter: Irak, Norwegen, Bodenschätze