Presseschau-Absätze
Suchwort: "Mbembe"
Rubrik: 9punkt, Stichwort: Meinungsfreiheit - 11 Presseschau-Absätze
9punkt 11.12.2020 […] aufgefordert wird, 'die eigene privilegierte Position als implizite Norm kritisch zur Disposition' zu stellen."
Implizit ging es die ganze Zeit um die Mbembe-Debatte (Unsere Resümees), meint Jan Küveler in der Welt und fragt sich denn auch - mit Blick auf Mbembe - welche Meinungsvielfalt bedroht sei: "Die Bücher des Kolonialismustheoretikers erscheinen unter anderem bei Suhrkamp. Seine Thesen wurden und werden […] Forderung, dass dieser Beschluss zurückgenommen wird, aber sie sehen Artikel 5. Absatz 3 des Grundgesetzes, der die Kunstfreiheit garantiert, gefährdet. Unter explizitem Bezug auf die Debatte um Achille Mbembe, der den Ausschluss israelischer Wissenschaftler aus Debatten betrieb, fordern sie, dass postkoloniale Positionen in den deutschen Gedenkdiskurs aufgenommen werden: "Weltoffenheit, wie wir sie verstehen […] politische Ästhetik der Differenz voraus... Dazu gehört es auch, einer Vielstimmigkeit Freiräume zu garantieren, die die eigene privilegierte Position als implizite Norm kritisch zur Disposition stellt." Mbembe gehört demnach zu den "marginalisierten und ausgeblendeten Stimmen", die in die Debatte aufzunehmen seien. Auch die "Vielfalt jüdischer Positionen" etwa gegen Israel sei widerzuspiegeln. Man wendet […]
9punkt 24.06.2020 […] Vor einer Woche warf Thomas Schmid in der Welt Aleida Assmann und Achille Mbembe Holocaust-Verharmlosung vor. (Unser Resümee). "Ein Vergleich ist keine Gleichsetzung", erwidert nun an gleicher Stelle die Schriftstellerin Nora Bossong und fährt fort: "Man kann Assmanns Versuch, verschiedene Opferperspektiven in Dialog zu setzen, für sozialpädagogisch und naiv halten, wie Schmid dies tut. Doch reicht […] schon Singularität im Plural verteilt, nicht auch den Kolonialismus mit einbezieht, in dessen Geschichte sich Konzentrationslager und Völkermord finden lassen."
Die Pandemie und die Debatte um Achille Mbembe haben taz-Autorin Charlotte Wiedemann gleichermaßen klargemacht, dass es mit der "weißen Immunität" ein Ende hat, zumindest geschichtspolitisch: "Hier ist dort, es gibt kein Drinnen & Draußen mehr […] lernen für den Blick auf koloniale Verbrechen?"
Stephan Detjen, Chefkorrespondent des Deutschlandfunks, stört sich in der FAZ erheblich am Agieren des Antisemitismusbeauftragten Felix Klein in der Mbembe-Debatte, der seine Wortmeldungen nur als Debattenanstöße verstanden wissen, aber doch mit dem Verdikt "Antisemitismus" ein scharfes Schwert führe. Vor allem aber bemängelt Detjen grundsätzlich, dass […]
9punkt 19.05.2020 […] afrikanischen Intellektuellen pro Achille Mbembe ist nun auf der senegalesischen Seite seneplus.com erschienen: "Sehr geehrte Frau Kanzlerin, sehr geehrter Herr Präsident, wir Intellektuellen, Denker, Künstler, Schrifsteller und Künstler Afrikas verurteilen mit allem Nachdruck die falschen Beschuldigungen des Antisemitismus gegen Professor Achille Mbembe, die von Grüppchen der extremen und der ko […] sie Israelis sind - damit soll gegen die israelische Politik in besetzten Gebieten protestiert werden. Die Bewegung übt auch großen Druck auf KünstlerInnen aus, nicht in Israel aufzutreten. Achille Mbembe, der selbst aktiv für den Boykott israelischer Forscher eintrat (unser Resümee), ist attackiert worden, weil er eine Keynote bei der Ruhrtriennale über sein Thema "Versöhnung" hallten sollte. Sein […] überprüfen, um kein Risiko einzugehen. Unterlassen sie es, droht ihnen das, was der Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp widerfahren ist: Weil sie nicht alle Schriften und Äußerungen von Achille Mbembe kannte, bevor sie ihn einlud, heißt es nun, sie sei vertrauensselig und naiv gewesen. Das schüchtert ein." Israelische Künstler und Forscher werden es nachvollziehen können.
David Ranan sieht es bei […]
9punkt 07.05.2020 […] Aus dem Streit um Achille Mbembe wird ein Streit um Felix Klein.
Die israelische Soziologin Eva Illouz gehört zu den Akademikern, die eine Absetzung Kleins, des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, fordern (unser Resümee). Hintergrund ist der Streit um Mbembe, dessen dezidiert für Israelboykott eintretende Position (unser Resümee) sie um der Meinungsfreiheit willen im Gespräch mit Martin […] exportiert wird. Die politischen Spaltungen Israels sind auf die jüdischen Gemeinden übertragen worden, die früher viel geeinter und solidarischer waren."
Wer Achille Mbembe als Antisemiten bezeichnet, hat seine Bücher nicht gelesen - Mbembe beschäftige sich nicht mal mit Israel und habe auch nie einen Aufruf des BDS unterschrieben, behauptet Stefanie Carp, Intendantin der abgesagten Ruhrtriennale im […] Organisationen, darunter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, pro Klein, berichtet Frederik Schindler in der Welt. "Bereits am Montag hatte sich die Bundesregierung zur Kritik an Klein geäußert. Klein habe Mbembe nicht als Antisemiten bezeichnet, sondern darauf hingewiesen, 'dass das immer wieder benutzte Bild, Parallelen zwischen Israel und dem Apartheidsystem Südafrikas zu ziehen, sehr problematisch ist und […]