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Rubrik: Bücherbrief - 165 Artikel - Seite 1 von 13
Bücherbrief 06.05.2024 […] Seibt schon fast zu perfekt gerät. Aber eben nur fast, denn als künftigen Klassiker sieht er den Erzählband durchaus. In der FR macht Sylvia Staude in den beklemmenden Geschichten um innere Gefängnisse immer wieder auch Hoffnungsschimmer aus, etwa, wenn sich die Figuren mit ihren Situationen arrangieren oder für einen Moment das "sonnenbeschienene Leben" aufblitzt. Als unberechenbar, minimalistisch, mitunter […] Platthaus in der FAZ, der gern mit Kames und ihrem Hasen zwischen den "Penetranzen und Hyperpräsenzen von Biografie und Autofiktion" hin- und herhüpft. Nur im Dlf Kultur räumt Nico Bleutge ein: Nicht immer passt alles unter Kames' literarischem Hut zusammen.
Aleksander Hemon
Die Welt und alles, was sie zusammenhält
Roman
Claasen Verlag. 400 Seiten. 26 Euro
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Eine Liebesgeschichte, die heute […] "Konfliktlinien", wie Marc Reichwein in der Welt versichert: die Eroberung Amerikas, die Ausbreitung des Osmanischen Reiches und die Glaubenskriege in Europa nimmt sie in den Blick und lässt dabei immer wieder Zeitzeugen in Briefen oder Flugschriften zu Wort kommen, was der Erzählung eine gewisse Dramatik verleiht, so Reichwein. Auch SZ-Kritiker Lothar Müller ist dankbar, dass die Autorin sich nicht […]
Bücherbrief 08.04.2024 […] ampfs" und schließlich seinen Tod, resümiert Katja Riddersbusch im Dlf Kultur. Dass der Autor den Bürgerrechtler nicht idealisiert und auch nicht ausspart, wie dieser sich in seinen letzten Jahren immer weiter in Bezug auf Themen wie Polizeigewalt und soziale Ungleichheit radikalisierte, verbucht sie als Gewinn der Biografie. Auch Frauke Steffens lobt in der FAZ, dass Eig sowohl Kings Verdienste als […] aber neue Stellen gab es kaum, darum mussten die alten Professoren vertrieben werden. Die NS-Politik brachte die Universitäten in breiter Front auf Linie, auch wenn sie dabei Grüttner zufolge nicht immer so effektiv war, wie die Partei das wünschte, lernt der Kritiker: Zum Teil wurde zwar versucht, dem Bedeutungsverlust des akademischen Betriebs entgegenzuwirken, insgesamt aber schlug die antiintellektuelle […]
Bücherbrief 08.01.2024 […] dass es eine Neuausgabe des Buches gibt. Kristensen erzählt von dem Redakteur Ole Jastrau, der in den 1920er-Jahren für eine große dänische Zeitung arbeitet, eigentlich lieber Schriftsteller wäre und immer mehr in die Alkoholsucht abstürzt oder, um es mit FAZ-Kritiker Stephan Opitz zu sagen, das Buch ist die "Anatomie eines umfassenden Besäufnisses". "Alle Facetten final gemeinten Saufens" finden Eingang […] gegenüber wahnhafte Züge hatte, oder von Kafka, der vielleicht weniger am Vater und den Frauen litt als am "Kreisen um die Ursünde", wie Maar darlegt. Das liest der Kritiker gern, weil Maars Mutmaßungen immer von einer Hochachtung für die künstlerische Leistung der Autoren unterlegt und zugleich ungewöhnlich plausibel sind, so Klute, der kaum einen Autor kennt, der sich so sicher, "sublim" und hingebungsvoll […]
Bücherbrief 10.10.2023 […] Schweif) liest. Timm lässt in seinen Erinnerungen auch das Nachkriegsdeutschland lebendig werden, und er gewährt Einblicke in seine frühsten Lektüren: Brehms Tierleben, Humboldt, Salinger oder Camus, immer ermuntert von seinem Berufsschullehrer. Vom Anekdotenreichtum und den ausführlichen Porträts, die der Autor Weggefährten widmet, zeigt sich Dlf-Kritiker Jan Drees begeistert: Er empfiehlt das Buch als […] Timms Poetik, die ihm vom Kürschnerhandwerk geprägt scheint. In der FAZ präzisiert ein hingerissener Tilman Spreckelsen: Timms Erinnerungen erscheinen ihm wie verbunden durch "auftrennbare Nähte" - die immer wieder neu vernäht werden können. Für den FR-Rezensenten Markus Schwering ist das Buch ein Muss in diesem Bücherherbst.
Anne Serre
Die Gouvernanten
Roman
Berenberg Verlag. 104 Seiten. 22 Euro
(bestellen) […] Mangold kann Moras "lässiger" Meisterschaft sprachlich derzeit ohnehin niemand in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur das Wasser reichen. Aber gerade in ihrem neuen Roman, der von Muna erzählt, die immer tiefer in eine letztlich gewalttätige Abhängigkeitsbeziehung gerät, lässt Mora ihre Leser mit ihren "atmenden Sätzen" solange im Zwielicht, bis sie schließlich an Munas Stelle aufwachen und schreien […]
Bücherbrief 07.06.2023 […] erkennen lassen. Im RBB Kultur empfiehlt Gerrit Bartels den Roman.
Andrej Blatnik
Platz der Befreiung
Roman
Folio Verlag 2023, 240 Seiten, 25 Euro
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Wer über die Auswirkungen der Wende nicht immer nur vom deutschen Standpunkt aus lesen will, dem sei dieser Roman des slowenischen Autors Andrej Blatnik empfohlen. Mit der Wende 1989 brach auch Jugoslawien auseinander und das moderne Slowenien entstand […] der Wende. "Herrlich lakonisch" beschreibe der 1963 geborene Blatnik das Geschehen ohne Gefühlsduselei und Ostalgie. In der FAZ ist Tilman Spreckelsen beeindruckt, wie Blatnik die Folgen des Umbruchs immer wieder bis hinein ins Private beschreibt. Um die spezifisch slowenischen Umstände zu begreifen, ist außerdem der Anmerkungsapparat des Übersetzers Klaus Detlef Olof ausgesprochen hilfreich, lesen wir […] worden waren, ein Ghetto sozusagen. 24 der Bewohner starben in Todeslagern oder auf dem Weg dorthin. In mehrjähriger Recherchearbeit hat die Autorin ihre Schicksale rekonstruiert, kommt ihnen dabei "immer näher", so Jungk, bis ihm die Jahre des Naziterrors "erschreckend präsent" werden. "Was dieses Buch von anderen über die Schoa unterscheidet", erklärt der beeindruckte Rezensent, "ist das Verfahren […]
Bücherbrief 04.03.2023 […] Allein wie Matt Querverweise vom "Struwwelpeter" hin zu Cervantes' "Don Quijote" oder Kafkas Gregor Samsa zieht und dabei immer auch von sich und der eigenen Lesesozialisation, den eigenen Erkenntnissen berichtet, ringt Bucheli größte Anerkennung ab. Das mag vielleicht nicht immer ganz orthodox literaturwissenschaftlich sein, räumt er ein, dafür aber mitreißend und inspirierend. Ebenso "beglückt" wie […] bewegte Kritikerin dem Autor. In der taz staunt auch Jens Uthoff über Znaks Mut, Humor und Esprit. Die Texte sind für ihn kleine literarische Kabinettstücke, lakonisch kafkaesk, voller Absurditäten und immer wieder auch kleiner Hoffnungsschimmer, so wenn der Autor es aus dem Frauentrakt singen hört: "Mama, ich bin verliebt! In ein Arschloch!!!". Wenn Znak mit "souveräner Ironie" über begabte Schnarcher […] seine jüdische Ehefrau Charlotte in Auschwitz ermordet wurde, erfährt die Rezensentin erst auf den letzten Seiten. Zuvor liest sie von Hohlwelt, Sex, Geld und Geniekult, dabei spickt Setz seinen Text immer wieder mit dokumentarischen Zeugnissen, um die Authentizität der Ereignisse zu belegen. Die Spannung lässt es sich dabei von den "Nazis schenken", wirft ihm die Kritikerin vor, die sich nach der Lektüre […]
Bücherbrief 06.02.2023 […] persönlichen Kraft, dass nicht nur FAZ-Kritikerin Maria Wiesner die Lektüre dringend empfiehlt. Auch laut SZ-Kritiker Fritz Göttler mischen sich Szenen voller "Grausamkeit, Unverständnis, Verzweiflung" immer wieder mit Kokettem, Fotos und mitunter komischen Dialogen zwischen Mutter und Tochter. Eine einfühlsame "Liebesspurensuche" nennt Dlf-Kultur-Kritikerin Manuela Reichart das Buch.
Arno Geiger
Das […] Ameisen
Roman
Ecco Verlag. 400 Seiten. 22 Euro
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Der Holodomor, die von der Sowjetregierung ausgelöste Hungersnot in der Ukraine der 1930er Jahre, ist im historischen Bewusstsein hierzulande immer noch wenig verankert. Der Herausforderung, über dieses Kollektivtrauma zu schreiben, hat sich die 1985 geborene ukrainische Autorin Tanya Pyankova gestellt - und es eindringlich und überzeugend gemeistert […] Hanser Verlag. 368 Seiten. 28. Euro
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Eine Universalgeschichte der Umwelt legt der Historiker und Schriftsteller Philipp Blom hier vor - und FAZ-Kritikerin Petra Ahne erfährt zwar nicht immer nur Neues, aber doch klug Verknüpftes und dadurch "Augenöffnendes". Der Historiker und Schriftsteller zeichnet die Geschichte der menschlichen Herrschaft über die Natur nach, mitunter an "abseitigen" […]