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Suchwort: "Leben"
Rubrik: Berlinale Blog, Stichwort: Trash - 11 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 06.02.2014 […] sondern über Ellipsen. Die Auslassungen, die der Film setzt, sind dabei keine bloßen Rätsel, die auf ihre spätere Lösung verweisen, sondern vollziehen den Kontrollverlust nach, den Sao an ihrem eigenen Leben erfährt; und schon, wird bald darauf klar, erfahren hat, lange bevor der Film einsetzt.
Denn gerade, als alle Zeichen auf Konfrontation stehen, schlägt der Film ein weiteres Mal um, springt zehn Jahre […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 11.02.2013 […] Rest der Welt auf einer stillgelegten Salzfarm zu verbringen. Anders als Vic schläft sie auch mit Männern, einen reißt sie sich bald nach ihrer Ankunft in der örtlichen Kneipe auf.
Zwei beschädigte Leben in der unglamourösen frankokanadischen Provinz: Wunden lecken zwischen Mischwäldern, Landstraßen, schmucklosen Funktionsbauten. Und anderen Landbewohner. So unterschiedlich die Menschen sind, die im […] steigen, damit er sich auch einmal schmutzig macht, oder auch nur, um ihn auf seine Körperlichkeit hinzuweisen. Doch Guillaume wehrt sich, nicht nur in dieser Szene, gegen Flo und ihre Versuche, sein Leben für ihn zu definieren. Und dann taucht noch eine dritte Frau auf, Marina nennt sie sich und ihr aggressiver Flirt mit Vic ist nur der Beginn eines Spiels, das erst harmlos ausschaut, aber einiges an […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 16.02.2010 […] Interesse an deren Eingebundenheit in soziale Strukturen sucht man hier vergebens, Molland kopiert allenfalls die äußerliche Lakonie: Ulrik wirkt mitunter wie ein vulgär-camus'scher Fremder im eigenen Leben, ein duldsamer Betrachter seines Daseins, den Mollands Kamera fortwährend verrät.
Was dabei das Schlimme ist: Der Film ist voller Gewalt - und er interessiert sich nicht die Bohne für sie, jedenfalls […] formuliertes Ziel bleibt dabei ständig der billige Affekt, die Abfuhr einer zuvor angestachelten Spannung, verkleidet in eine, äußerlich betrachtet, herzige Geschichte von einem alten Mann, der sich ein Leben überhaupt erst wieder aufbauen muss.
Schwarzer Humor, der das sein will, geht denkbar anders als dieses kleinbürgerliche, unverhohlen sadistische Derivat.
Hans Peter Molland: "En Ganske Snill Mann […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2010 […] der als US-Marshall wegen Ermittlungsangelegenheiten auf die entlegene, festungsgleiche Insel kommt, wo zahlreiche psychopathische Gewaltverbrecher hinter dickem Mauerwerk vergleichsweise idyllisch leben: Cawley ist, was die psychiatrische Behandlung betrifft, progressiv und Humanist. Am Film hingegen ist einiges faul: Kein Gatter wird geöffnet, ohne dass einem der Soundtrack Warnsignale im erhöhten […] (dass der Film, getreu der literarischen Vorlage von Dennis Lehane, in den 50ern spielt, kommt hilfreich zupass). So ist auch Daniels von Ambivalenzen nicht frei: Seine Frau kam bei einem Brand ums Leben, er selbst war am Dachau-Massaker beteiligt und ist seitdem traumatisiert. Kein Wunder, dass er hinter den Kulissen naziartige Menschenexperimente vermutet, zumal hier auch ein deutscher Psychologe […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2009 […] Projekte verfolgen und damit meistens auf die Schnauze fallen, Blödsinn reden etc). Oft werden diese Menschen von Laiendarstellern verkörpert, die das, was sie darstellen, mehr oder weniger auch im echten Leben sind, wodurch die Distanz zum Publikum gleich noch ein bisschen kleiner wird. Gefilmt wird mit kleinen Budgets und meistens (hier allerdings nicht) digital. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist […] nützlichen Idioten einer fragwürdigen Organisation machen lassen, dem pro-palästinensischen International Solidarity Movement (ISM). "Lass mich wissen, wenn Du eine Idee hast, was ich sinnvoll mit meinem Leben anfangen kann", schrieb Rachel Corrie an ihre Eltern.
Abgesehen von den kaltschnäuzigen Offiziellen sehen wir auch einen der Bulldozer-Fahrer, der offensichtlich von seinen eigenen Skrupeln aufgehalten […] doch nicht einer solchen Gefahr aussetzen. Dies nimmt Simone Bitton erstaunlicherweise für bare Münze, und - dies ist ganz eindeutig der große Schwachpunkt des Films - sie fragt auch nicht nach dem Leben in Gaza, geht weder dem obskuren ISM auf den Grund noch erkundigt sie sich ein einziges Mal, wie die Friedensemissäre eigentlich mit der Hamas klargekommen sind.
Thekla Dannenberg
"Rachel". Regie: […] Von
Thekla Dannenberg, Lukas Foerster, Thomas Groh, Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 11.02.2003 […] schlicht: es ist nicht Liebe und nicht Pflichtbewusstsein. "Du hast mich um Hilfe gebeten, also helfe ich dir." Eine Selbstaufopferung, die nicht ohne Folgen bleiben wird, die ein Leben aus der Bahn wirft. Davon aber, von den Leben außerhalb dieser Beziehung, erfahren wir kaum etwas, nur Thomas' bald überforderte Freundin und Vincent, Lucs Liebhaber, kommen ins Spiel, Luc wird Vincent am Ende verlassen. […] "unautorisierten Autobiografie" von Chuck Barris - die damals für alle belegte, dass er komplett durchgeknallt sein musste. Denn er behauptete, all die Jahre neben seinem öffentlichen noch ein verborgenes Leben geführt zu haben, und zwar als Killer im Auftrag des CIA. Seine Ausflüge mit den "Herzblatt"-Gewinner-Paaren, nach Helsinki oder West- und Ost-Berlin zum Beispiel, waren vor allem Cover für Aufträge […] Von
Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 10.02.2003 […] die Frau, der oder die nicht mehr lange zu leben hat. Viele Tränen fließen im Melodram, während man der Hauptfigur beim Sterben zusieht. Aber Isabel Coixets - übrigens von Pedro Almodovars Firma "El Deseo" produzierter, aber in Kanada gedrehter - Film ist ein Melodram der leisen Töne.
Es fängt damit an, dass man Ann gerade nicht sterben sieht, sondern leben. Und auch da vermeidet Coixet das Klischee […] Klischee. Es geht nicht in erster Linie um die Erkenntnis, wie wertvoll das Leben ist, wie wenig man es, im Alltag zum Tode lebend, geachtet hat. Ann nämlich lebt ihr Leben weiter, verrät keinem, wie es um sie steht. Das erste was sie tut: sie setzt sich in ein Cafe und macht einen Plan, eine Liste. Zehn Dinge, die sie tun will, bevor sie stirbt. Sex haben etwa mit einem anderen Mann als dem ihren, nur […] werden (das Schicksal, das durchgehend auf die Kunst setzt, hat etwas dagegen), die andere trennt sich, weil er weiß, dass es nicht funktionieren kann, von dem Mann, mit dem sie auf der Bühne wie im Leben bestens harmoniert. Und die dritte wird sich aus der Obhut ihres strengen Ballett-Lehrers zurück ins (mit dem moralisch kurierten Vater zuletzt versöhnte) Schwestern-Trio begeben, mit dessen Showbü […] Von
Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 07.02.2003 […] heiter und mit irritierender Lässigkeit verknüpft Dasgupta das eine mit dem anderen, scherzt noch, als ein Mord geschieht, mit dem Leben im Bordell und treibt all seine Konstellationen auf ihr absehbar glückliches Ende zu. Das alte Paar etwa steigt zuletzt, vom Chauffeur ins Leben zurück gepäppelt, aus dem Wagen, kein Dach über dem Kopf als die freie Natur und den mächtigen Baum im Hintergrund. Sie beginnen […] manch eher vulgärer Beobachtung angereicherte Text nicht aus. Interessant, wenn auch nicht mehr als das, sind die Materialien, insbesondere die Informationen, die Daniela Sannwald zur Verschränkung von Leben und Werk mitteilt. Zur Entstehungs- und Nicht-Entstehungsgeschichte der einzelnen Filme ist hier manch Neues zu erfahren. Der Hauptteil des Buchs besteht aus einer Sammlung von Dokumenten zu jedem […] Von
Ekkehard Knörer