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Suchwort: "Roman"
Rubrik: Essay - 64 Artikel - Seite 1 von 5
Essay 25.04.2024 […] der Gewalt als politisches Kampfmittel mit Sicherheit entsagt hätte, wenn er dessen Roman schon früher gelesen hätte. Und Daniel Cohn-Bendit ließ anlässlich des 100. "Literaturclubs", den er im Schweizer Fernsehen zehn Jahre lange moderierte, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gesprächsrunde ihren wichtigsten Roman aus dem 20. Jahrhundert auswählen. Er selbst wählte "Wie eine Träne im Ozean" und […] Ozean" erscheint am 15. April im Sonderzahl Verlag. Wir danken Rudolf Isler für die Genehmigung, sein Nachwort zu der Ausgabe hier zu publizieren. D.Red.==============
Manès Sperbers monumentaler Roman, der 1961 erschien, passt in unsere Zeit. Auf den ersten Blick erinnert Sperber an die dramatischen dreizehn Jahre von 1931 bis 1944. Mit einer ungeheuren Eindringlichkeit lässt er, literarisch verarbeitet […] wenn man erfährt, wie schrecklich die Revolution ist. Manès Sperber beschreibt einen Teil des letzten Jahrhunderts, eines der dramatischsten, der schrecklichsten Jahrhunderte, und es ist trotzdem ein Roman, der mich immer im Grunde genommen positiv beflügelt hat, denn man kommt gut dabei raus, man findet etwas, nämlich eine demokratische Gesellschaft." 3
Gerade auch die schonungslose Analyse des Stalinismus […] Von
Rudolf Isler
Essay 08.12.2019 […] sofort zurück zu nehmen.
Für alle, die ausdrücklich nach einem Kontrastprogramm suchen: "Nada" (bestellen), deutsch im Splitter Verlag, Anfang der 1970er in der Série noire veröffentlicht, ist ein Roman von Jean-Pierre Manchette und, zwei Jahre später adaptiert, der vielleicht bösartigste unter den Filmen des ausgesprochen bösartigen Regisseurs Claude Chabrol. Ein Comic ist es inzwischen auch, relativ […] Realismus aufs Papier gesetzt und in stechenden Farben koloriert. Freunde des plausiblen Handlungsverlaufs und der motivierten Entwicklung werden mit "Nada" nicht viel anfangen können. Das war 1972 (im Roman) nicht anders als 1974 (im Film) und kann 2019, immerhin 45 Jahre später, als adäquate Darstellung einer Welt gelten, die korrupt und brutal und von sehr partikularen Interessen bestimmt ist.
Die […] Von
Stefanie Diekmann
Essay 26.11.2018 […] Machart des Romans wie des Films gut kenne.
Im Film wie im Roman gibt es eine Nebenfigur, die essentiell ist wie der Heilige in einer Heiligengeschichte. Er ist die auffällige, die zugespitzte Figur, mit einem Körper, der differenzierter ist als die intellektuellen Seelen um ihn herum, wacher, leuchtender, liebender, verzweifelter. Es ist, im Roman, der Dealer und Streuner Jim, im Film sein Darsteller Guy […] schmerzlicher Erfahrung, Beharren, Sehnsucht, das wilde Bereuen und die gigantische Hoffnung, das schale Jetzt, der aufleuchtende Moment Friede.
Jim ist der Seelenwanderer und Seelenführer im Roman und im Film erst recht. Er ist derjenige, der das Licht kennt und trübt. Er ist die Position, wie die Hauptfigur Isabelle, die mit dem Rechtsanwalt Jakob verheiratete Grafik-Designerin, deren Privation […] bewegend und anhaltend, er ist es nie, weil ich denke: da ist das Leben selbst. Deswegen möchte ich eine Formulierung Adornos variieren, die Mimesis ans Bestehende, das ist, in einem realistischen Roman, die ans Natürliche. Man fühlt sich nahe, das ist der Witz an der Sache und das Tolle daran. Wo das eigene Leben gerade ereignis- oder liebesarm, saugt man begierig auf, was geschrieben steht, damit […] Von
Katharina Hacker