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Rubrik: Mord und Ratschlag - 101 Artikel - Seite 1 von 8
Mord und Ratschlag 12.10.2020 […] unterschrieben hatte. Seine Freunde und ehemaligen Mitstreiter glauben bis heute, er sei umgebracht worden. Max Annas hat seinen Roman Domaschk gewidmet, er lässt ihn auch in einer kurzen Szene aufscheinen: "Otto erinnert sich an den hochaufgeschossenen Jungen. Wie ruhig er gewesen war, als er sich umgedreht hatte, als sich ihre Blicke getroffen hatten, als er seinem Blick standgehalten hatte. Da war Spott […] Spott und vielleicht auch etwas Überheblichkeit gewesen in seinen Augen. Selbst als ein Uniformierter ihm kurz die Faust an den Kopf geschlagen hatte, war diese Überheblichkeit nicht gewichen. Brachte sich so jemand um?" Eine schöne Geste diese dezente Reverenz.
Otto Castorp ist Oberleutnant der Morduntersuchungskommission, also der Kriminalpolizei der DDR, der sich Max Annas in seiner tiefgründigen […] Mais und den Zuckerrüben. Die flachen Ebenen, die ihr Raum zum Atmen gaben."
Doch es gibt Menschen, die sie nicht in Ruhe lassen. Sheriff Wheaton etwa, der sie als Kind unter seine Fittiche genommen hatte, und sie jetzt aufs College nach Moorhead schickt, damit sie es in die Welt schafft, raus aus der Enge des weiten Westens. Auf dem College fühlt Cash sich herzlich unwillkommen und besonders schlecht […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 18.10.2019 […] Erste Sätze sind eine große, oft beschworene Kunst. Trotzdem gelingen sie selten so gut wie in Tawni O'Dells Roman "Wenn Engel brennen": "Als ich Rudy Mayfield das letzte Mal so nah war, hatte er sich im Truck seines Dads zu mir rübergelehnt, um meine erst kürzlich gereiften Brüste zu begrapschen." Hier weiß man sofort, woran man ist. Der Ton ist unerschrocken, unsentimental, unfein. Diese Ich-Erzählerin […] mit dem Dienst am Vaterland entkommen wollte, landete mit seinen Traumata in der Psychiatrie. Die kleine Camio, die gut in der Schule war, Psychologie studieren wollte und einen richtig netten Freund hatte, wurde ermordet.
Chief Carnahan weiß, was ein Leben in Armut bedeutet: "Wir sind, was wir kennen." Die meisten beginnen, alle zu hassen, die es besser haben, nur wenige bringen die Kraft und Ausdauer […] r Folterwiderstandskurse, dämmert es ihnen dann, sollte Regent's Park seine Leute lieber beim Bahnhofspersonal in die Schule schicken: "Egal, was für eine Ausbildung diese Typen gehabt hatten, sie hatte jeden einzelnen von ihnen perfekt dazu befähigt, keinerlei Informationen preiszugeben." Es liest sich fast wie eine Liebeserklärung an maulfaule Berliner.
Mick Herron: Dead Lions. Ein Fall für Jackson […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 30.08.2019 […] Sein Bruder, der gerissene und knallharte Kamber, schlug den schnellsten Weg zum großen Geld ein. Nizar wollte den geraden Weg gehen, sauber bleiben. Von seiner ersten Freundin, der Studentin Rahel, hatte er gelernt, dass es keine Auszeichnung ist, der Typ mit dem Dope zu sein (auch wenn er immer noch glaubt, dass Wörter wie temporär, veritabel und Skandalon nur "von Spacken" benutzt werden). Aber was […] sich was mit seinem Roman. Das Tabu, an das er dabei rührt, ist nicht unbedingt die Tatsache, dass es in der DDR Neonazis und Rassismus gab. Auch wenn sich die Staatsführung noch so sehr darum berühmt hatte, die Völkerfreundschaft hochzuhalten und Nazi-Umtriebe zu unpolitischem Rowdytum zu deklarieren, ist ist das doch alles lange erwiesen. Viel unwahrscheinlicher als die Kombination von Nazis und DDR […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 09.05.2019 […] Musiker, spielte keine Rolle in Julias Leben, das eher unglücklich verlaufen zu sein scheint. Die früh verstorbene Mutter, erfahren wir an anderer Stelle, war der einzige Mensch, der sie je geliebt hatte. Für eine Schmonzette wäre das eine mickrige Bilanz.
Zunächst führt die Geschichte zurück ins Jahr 1950. Julia arbeitet wie so viele ehemalige MI5-Agenten für die BBC, in der Mittagspause begegnet […] nur ihrem Chef gegenüber macht sie es sich einfach: Ja ist für sie die viel einfachere Antwort als Nein. Und sie trägt die Perlenkette, die sie einer toten Frau abgenommen hat.
Der ominöse Mr. Toby hatte 1940 für den MI5 die "Operation Godfrey" geleitet: die Überwachung der Nazi-Sympathisanten, die sich in der Nordischen Liga, dem Right Club, der British Union of Fascists oder der Imperial Fascist League […] Bühne ihr Honky-Tonk-Piano bearbeitet und den Konzertsaal zum Rasen bringt, strotzt er vor Selbstgerechtigkeit: "In dem Moment wurde ihm unerschütterlich klar, dass sie ihm etwas schuldig war. Immerhin hatte er sie entdeckt. Was wäre sie schon ohne ihn?" Tom weiß auch, dass er damit durchkommen wird: Den Leuten ist Glück wichtiger als Bildung und Geschäftssinn. Sie setzen nicht auf ehrliche Menschen, sondern […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 28.12.2018 […] Oxford Times wurde.
Bei McClure tut die Apartheid noch richtig weh. Er schrieb nicht für ein aufklärt-postrassistisches Publikum, sondern für eines, das die Apartheid mit der Muttermilch aufgesogen hatte und selbst in Europa nicht ohne Weiteres bereit war, in Frage zu stellen. McClures acht Romane waren in Südafrika unbeliebt, natürlich auch politischer Sprengstoff, verboten wurde jedoch nur einer, […] erstmals im Roman "Song Dog", den McClure allerdings als Prequel erst 1994 nachreichte und mit dem er die Serie so sensationell abschloss wie er sie gut zwanzig Jahre zuvor mit "The Steam Pig" begonnen hatte. "Song Dog" spielt im Jahr 1962, als der Großteil der südafrikanischen Polizei damit beschäftigt war, Nelson Mandela zu jagen. Kramer wird dagegen zu einem Vorposten nach Zululand geschickt, wo ein […] lassen. Lamberti kümmert sich mit großer Zuneigung um seine Schwester. Andererseits hat er aus seinem Prozess eine Lektion für sein Leben gezogen, die man blanken Unsinn nennen muss: "Sein Verteidiger hatte ihm fast mit Tränen in den Augen zugeflüstert, er solle bloß nichts sagen, nicht ein einziges Wort, denn sonst hätte er die Wahrheit gesagt, und die Wahrheit ist der Tod; alles darf man sagen, bloß […] Von
Thekla Dannenberg