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Rubrik: Mord und Ratschlag - 161 Artikel - Seite 1 von 13
Mord und Ratschlag 15.02.2021 […] Israels einsame Jagd nach Kriegsverbrechern, sie beschwört den kulturellen Reichtum Ägyptens ebenso wie das moralische Recht Israels. Umm Kulthumm singt "Amal Hayati", Esther Ofarim "Hayu Leilot".
Immer wieder schaltet sich die Autorin mit historischen Erläuterung oder Vorwegnahmen ein, sie fügt Auszüge aus originalen BND-Akten ein. "BND-Akte 05 431_OT: An dieser Stelle wurde ein Dokument entnommen […] Vergessen entrissen. Dass er jetzt Amanda Cross' Kriminalromane neu auflegt, ist eine schöne Nachricht. Denn auch wenn der Snobismus der Kate Fansler heute recht überkandidelt wirkt, so kann man doch immer auch spüren, dass er nicht allein der Verachtung ungebildeter Schichten entspringt, sondern einem - vielleicht etwas rigiden - Nonkonformismus. Ganz wie Harriet Vane in Dorothy Sayers "Aufruhr in Oxford" […] und Urlausbskrimis, Cosy Mysteries, Skandinaviensplatter und Korea-Crime, ein Immermehr vom Immergleichen nur in Grün oder in Divers, haben die Form zur Unkenntlichkeit ausgeleiert. Aber es gibt noch immer viele großartige Romane, die der Erschöpfung des Genres entgegenwirken - mit originellen Figuren, feinsinniger Psychologie, einem scharfem Blick auf die Wirklichkeit und eigenem Sound. Die nicht auf […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 16.11.2020 […] Ranger Yves, der sie zusammen mit dem alten Indianer William und einer jungen Lehrerin aus Frankreich rettet und wieder aufpäppelt, zieht sich durch das Buch, sie ist etwas überzeichnet, wird jedoch immer wieder unterbrochen von Einschüben und Exkursen aller Art. Plamondon fügt alte indianischen Weisheiten ein ("Zum Laichen muss ein Lachs erst einmal flussaufwärts schwimmen"), traditionelle Überlieferungen […] fragmentarisches, multiperspektivisches Erzählen, aus dem Diskretion spricht, das aber einen enormen Sog ausübt. Plamondon nähert sich seinem Sujet vorsichtig, aus den verschiedensten Blickwinkeln, und immer von außen. Plamondon maßt sich nichts an. Oft sind die einzelnen Kapitel nur ein bis zwei Seiten lang, manchmal nur eine halbe Seite. Alles, was Plamondon anführt, ist interessant: Wenn Caesar Kleopatra […] eigenes Süppchen mit der Zentralregierung auskochten. Aber auch das weiß William, der alte Indianer: "Kolonialismus ist ein bisschen wie ein Lachs, du kannst ihn im Meer aussetzen, aber er schwimmt immer dahin zurück, wo er hergekommen ist."
Eric Plamondon: Taqawan. Roman. Aus dem Französischen von Anne Thomas. Lenos Verlag, Basel 2020, 22 Euro (Bestellen)
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Kaum ein Artikel über die schottische […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 08.07.2020 […] Hoover überschlugen sich in alarmistischen Meldungen über den Anstieg der Kriminalität: Von 1946 bis 1956 hatte sie um vierzig Prozent zugenommen. In den Großstädten reagierte die Polizei wie immer mit Härte, wie immer ohne Erfolg.
Das Life Magazine hielt mit einer mehrteiligen Serie im September 1957 gegen die Stimmung, die hysterische Züge annahm. Diese große Reportage bringt der Steidl Verlag nun als […] erhobenen Händen oder gesenkter Waffe. Sie sind schwarz, jung, drogensüchtig.
Auf dem Revier werden sie verhört und ihnen werden Fingerabdrücke, Drogenpäckchen und Schlagringe abgenommen. Parks ist immer dabei. Die Unmittelbarkeit, die Echtheit dieser Situationen ist atemberaubend. Berührend sind die Bilder, auf denen Polizisten auf dem Revier mit einer unaggressiven Ruhe agieren, die vielleicht auch […] und des schwarzen Lebens in Amerika so geprägt wie Gordon Parks. Er arbeitete in den fünfziger und sechziger Jahren für die großen Lifestyle-Magazine wie Life, Ebony und die Vogue. Seine Bilder waren immer präzise und ikonisch zugleich, wie auch sein Filme um den supercoolen Privatdetektiv "Shaft" von 1971, dem ultimativen Meisterwerk der Blaxploitation mit der Musik von Isaac Hayes.
Gordon Parks: Drug […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 15.06.2020 […] über das nahende Ende dieser alten Eliten nicht besonders freuen kann. Es werden neue aufsteigen, Don Manuel sagt es voraus: "Typen wie Olavieto haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt, die glauben immer noch, dass ein Führer gebildet, kultiviert sein muss. Sie kapieren nicht, dass man den Pöbel nur mit Leuten lenken kann, die genauso unkultiviert sind wie der Pöbel selbst."
Wenn am Ende Rivarola seinen […] einem weiterhelfen, und dem scheuen Faiz, der als Muslim die Schlägertrupps der Hindu Samaj noch mehr fürchtet als böse Dschinns.
Der Roman ist aus Jais Perspektive erzählt. Kindliche Erzähler sind immer ein heikles Unterfangen, entweder machen sie die Geschichte zu einfältig oder ein weiterer Horizont macht ihre Stimme unglaubwürdig. Anappara gelingt die Gratwanderung, indem sie Jai die Stimme eines […] unternehmungslustig, großspurig und verdammt frech. Man kann ihn nicht unbedingt gut leiden, aber er wächst einem ans Herz.
Jai und seine Freunde streifen mit offenen Augen und Ohren durch ihr Basti, immer vorbei an Fatimas Wasserbüffel, zur Müllkippe und über den Basar mit seinen Gerüchen von Papdi-chaat, Aloo-Tikki und Kardamomtee. Doch allen eindringlichen Farben, Klängen und Gerüchen zum Trotz, die […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 06.05.2020 […] n oder gestorben, die Toten von Heute lassen sich nicht unter den Teppich kehren. Selbst in Kansas glaubt niemand, dass Warshawski daran Schuld ist, obwohl sie es ist, die die Leichen findet.
Wie immer ist Warshawski zu Beginn ihrer Ermittlungen auf sich allein gestellt, nur mit der Hündin Peppy an ihrer Seite, als Freundin, Seelsorgerin und Assistenzschnüfflerin. Aber nach und nach erarbeitet sie […] ab. Aufmerksam lernt sie, sich Informationen zu besorgen, Menschen auszuquetschen und etwas aus sich zu machen. Sie möchte nicht unbedingt "vorankommen", sie möchte "sich entwickeln". Dafür hat sie immer den Callcenter-Ton im Ohr, in dem eine Zellengenossin säuseln konnte, um Kunden etwas auf- oder abzuschwatzen.
Den Pep des ersten Bandes kann Sandlin mit ihrer flotten Schreibe durchaus beibehalten […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 09.12.2019 […] Jahre für den Secret Service in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Er brachte dort andere Menschen dazu, ihr Land oder zumindest einige seiner Geheimnisse an die Briten zu verraten, wobei sie immer glauben konnten, sie täten es für den Westen, das globale Gewissen oder zumindest für die anständigste Nation der Welt. Tempi passati. Heute arbeiten in der Russland-Abteilung der Behörde nur noch […] mit Geduld, aber mit List und Tempo. Der leichte Tonfall und die federnde Eleganz des Romans stehen in einem fantastischen Kontrast zur Härte und Abgründigkeit der Auseinandersetzung.
Le Carré war immer Moralist und Patriot. Einen subversiven Roman wie "Der menschliche Faktor", in dem Graham Greene den Verrat an einem Land verteidigt, um den Menschen die Treue zu halten, hätte Le Carré bis vor fünf […] Instinkte sind so gestört wie ihr Hirn und ihr Gefühlshaushalt. Dreimal am Tag schleppt sie sich zu den Anonymen Alkoholikern, in den Keller einer Kirchengemeinde, ins Untergeschoss eines Kindergartens. Immer schön in zwölf Schritten durch den Nebel. Möglichst im großen Bogen um die Dealer oder die Bars von früher und auf keinen Fall Richtung Frances, die mit ihrer neuen Freundin und der kleinen Alina in […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 18.10.2019 […] Zehn Jahre lang schwelte dort ein Minenfeuer unter der Erde, bis es einen gewaltigen Krater aufriss und eine Schwefelwolke freisetzte. In hundert Meter Tiefe brennen die Feuer immer noch, an den heißesten Stellen bilden sich immer wieder Spalte.
In einem solchen Feuerspalt finden die Ermittler also die siebzehnjährige Camio Truly, totgeschlagen und halb verkohlt. Sie ist Tochter einer berüchtigten Familie […] jüngere Schwester Neely einen Mann dafür ins Gefängnis, von dem sie wussten, dass er unschuldig war. Diese Untat nagt an der Polizeichefin, zugegeben jedoch nicht übermäßig. Immerhin zögert sie, ihn immer noch Lucky zu nennen. Und während ihre Schwester sich darauf konzentriert, Hunde abzurichten, legt Dove ihren Ehrgeiz darein, den Einwohnern von Buchanan "vernünftige Umgangsformen und Sozialkompetenz" […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 30.08.2019 […] ein. Nizar wollte den geraden Weg gehen, sauber bleiben. Von seiner ersten Freundin, der Studentin Rahel, hatte er gelernt, dass es keine Auszeichnung ist, der Typ mit dem Dope zu sein (auch wenn er immer noch glaubt, dass Wörter wie temporär, veritabel und Skandalon nur "von Spacken" benutzt werden). Aber was tun, mit Jugendknast im Lebenslauf und ohne Ausbildung? Nizar wurde Detektiv, spezialisiert […] kommen, egal auf welcher Seite des Gesetzes: Auch die Dealer in Westmarkt sparen für ein Leben in der Reihenhaushälfte. Nur der unglückliche Lesane reitet sich mit seiner Kleindealerei auf der Straße immer weiter in die Grütze.
Doch der Nihilismus des Rap liegt Özdogan fern. Er macht sich die Härte, an die hier alle glauben, nie zu eigen. Der 1971 in Köln geborene Schriftsteller zeichnet seine Figuren […] gern gesehen werden: Tägliche rassistische Anfeindungen? Massenschlägereien zwischen Deutschen und Mosambikanern? "Du bringst noch alle in Schwierigkeiten", muss er sich sagen lassen, "du hast schon immer so eine Unzuverlässigkeit in dir getragen." Die Ermittlungen werden für beendet erklärt und von der Spezialkommission des MfS übernommen. Otto Castorp macht trotzdem weiter.
Max Annas traut sich was […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 24.06.2019 […] Nachrichten, die Homöopathie und die Kulinarik der Briten.
Pirouetten drehend lässt sich Franzobel von einem Einfall zum nächsten wirbeln. Das hat mitunter etwas Selbstgenügsames und dient nicht immer dem Vorwärtskommen der Erzählung. Dafür entschädigen die genüsslich ausgebreiteten Austriazismen. Hier wird punziert, die Nämlichkeit aufgenommen und konträr gegangen. Und absolut kunstvoll ist der […] Tausende von Leserkommentaren, Beleidigungen, Hasstiraden und Gewaltfantasien: Die Stunde der Abrechnung wird kommen. - Das Gesocks muss weg. - Die Volksverräter werden dort enden, wo Volksverräter immer enden.- Das Endziel ist eine globale Islamdiktatur. - Die gewollte Umvolkung drückt uns zurück ins Mittelalter. Die Absender nennen sich Besorgte Bürger, Volksschullehrer oder Axel Schweiß. Sie beschimpfen […] gefährliche Bisswunde. Der Wachschutz, der um seinen Ruf und seinen Auftrag fürchten muss, streut das Gerücht, es seien Flüchtlinge aus dem Containerdorf hinter der Bundesdruckerei gewesen. Peppa, immer darauf aus, was loszumachen, und Noacks Sohn nehmen die Dinge in die Hand.
Wenn es sich nicht um einen Roman von Johannes Groschupf handeln würde, müsste man sagen, dass sich die Lage zuspitzt: Menschen […] Von
Thekla Dannenberg