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Rubrik: Mord und Ratschlag - 10 Artikel
Mord und Ratschlag 13.06.2013 […] Seiten, 18,95 Euro
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Júlio Santana ist ein liebevoller Ehemann, zärtlicher Vater und ein gläubiger Christ. Und weil er große Angst davor hat, in die Hölle zu kommen, betet er jedes Mal 10 Ave Maria und 20 Vaterunser, wenn er wieder einen Menschen umgebracht hat. Allerdings gönnt er sich auch eine Cola, denn er ist verrückt nach dem Zeug, seit er als Siebzehnjähriger sein Leben als Auftragsmörder […] durfte, denn die Militärs wollten aus dem kommunistischen Rebellen noch Informationen herausfoltern. Zehn Jahre später wird Genoino Parlamentsabgeordneter der Partei der Werktätigen. Auch der Mord an Maria Lúcia Petit geht auf sein Konto, sie wird bis 2009 die einzige der rund hundert getöteten Rebellen sein, deren Leiche identifiziert werden konnte. Außerdem bringen ihm die Militärs auch das Foltern […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 12.04.2006 […] er zurückgekommen und hatte sich für den Inzest gerächt? Akten gibt es noch, aber die Aussage des Pfarrers, der den Täter vielleicht aus der Beichte kannte, fehlt.
Ausgehend von alledem hat Andrea Maria Schenkel ihren ersten Roman geschrieben. Sie nennt das Dorf Tannöd, verlegt das Geschehen in die 50er Jahre, erfindet Figuren, lässt reale Verdächtige weg. Das Buch wäre auch dann stark und glaubwürdig […] ist. Von drei Mordopfern - der kleinen Marianne, der Magd Marie und dem alten Bauern Danner - sowie vom Mörder erfährt man auch die stummen Gedanken.
Dieser komplizierten Konstruktion ist Andrea Maria Schenkel gewachsen. Keine zwei Leute klingen gleich. Jeder hat eine eigene Sprache, die ihn charakterisiert. Zum Beispiel die aggressiven Verwaltungsphrasen den rassistischen Bürgermeister, der "nicht […] Hinterkaifeck zu München, wie altes Landleben zur Moderne, wie Sippe zum Einzelnen, wie gelungene Bearbeitung der Wirklichkeit zu befreitem Genuss eines Genres. Max Bronski ist Stadtmensch.
Andrea Maria Schenkel: "Tannöd". Roman. Edition Nautilus, Hamburg 2006, 125 Seiten, Taschenbuch, 12,90 Euro
Max Bronski: "Sister Sox". Roman. Verlag Antje Kunstmann, München 2006, 191 Seiten, 16,90 Euro […] Von
Michael Schweizer
Mord und Ratschlag 20.09.2002 […] Küchentisch setzen, was Maria Landowska, das polnische Mädchen, ausgesprochen erfreute. Amandine erschien auch zum Frühstück - selbstverständlich im Esszimmer - immer so aufgedonnert, als wäre sie zum Fünfuhrtee bei Hofe eingeladen. Mit abgespreiztem kleinem Finger löffelte sie pretiös ihr Porzellanschälchen Jogurt aus und schaute durch alles hindurch, das heißt durch ihn und durch Maria, die sie nur selten […] selten ansprach, außer um Befehle in geradebrechtem Flämisch zu erteilen, in einer Sprache also, die Maria kaum verstand. "On ne dit jamais merci au personnel", war eines der geflügelten Worte, die ihre Familie bereits seit sieben Generationen in Ehren hielt. Die Kommunikation mit ihrem Ehemann bestritt sie seit der Geburt ihres jüngsten Sohnes (September 1965) nur noch mit sachlichen Mitteilungen, die […] Heiligen Jungfrau von Fatima inne, die auf einer schlichten Konsole aus weißem Marmor stand. Verächtlich schnaubte er durch die Nase. "Dämliche Betschwester!", murmelte er zwischen den Zähnen. Sie hatte Maria Landowska auferlegt, die Lilien vor der Figur täglich zu erneuern. Ein polnisches Mädchen im Haus zu haben, war einer ihrer Träume gewesen, der dank der Vermittlung eines Kanonikers der Antwerpener […]
Mord und Ratschlag 04.07.2002 […] Gras, und er tastete nach seiner Taschenlampe, um zu gucken, wer da lag.
Grauschwarze Buchstaben unter der Flamme, MARIA ... RUHE
IN ...
Er hörte seinen Atem wie ein Keuchen oder Schluchzen, doch war es lange her, seit er geweint hatte, Jahre. Außerdem kannte er die Leute ja nicht, Maria, wer immer das gewesen war, und Paul, ihr lieber Mann daneben, PAUL MEIER-MARTINI ... 1941
Auf einem Grabstein sah […] ein Doppelname noch viel blöder aus.
Er sah zurück zum Tor, sah das zuckende Licht des Streifenwagens und hörte Nicole mit dem Mann reden, der sie gerufen hatte, doch hier war er ganz allein. Keine Maria, kein Paul, kein richtiger Mensch mehr auf diesem Fleckchen Erde außer ihm. Er kroch weiter, bis seine Hand die andere Hand berührte, sie war kalt. Erneut nahm er die Taschenlampe und sah etwas Weiches […]