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Suchwort: "Freud"
Rubrik: Vom Nachttisch geräumt - 14 Artikel - Seite 1 von 2
Vom Nachttisch geräumt 14.05.2019 […] Programms an der New York University. Das Buch, das Sie auf Deutsch herausbringen sollen, handelt vom Sterben und vom Tod. Roiphe erzählt von den letzten Tagen und Stunden von Susan Sontag, Sigmund Freud, John Updike, Dylan Thomas, Maurice Sendak und von den Gesprächen, die sie darüber mit James Salter hatte.
Dylan Thomas trank sich - wenn man so sagen darf - bei vollem Bewusstsein in den Tod. Susan […] e Geschichten. Die stoischen sind es nicht weniger als die verzweifelten.
Der Krebs hatte sein Werk getan. Freuds Wange war wie von einer Kugel durchlöchert. Der Geruch der Wunde zog Insekten an. Freud verbrachte die letzten Wochen darum unter einem Moskitonetz. Er nahm keine Schmerzmittel. Er wollte wissen, was sein Körper tat. Katie Roiphe ist nicht nur eine Reporterin, die zusammenträgt, was sie […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 21.02.2017 […] Selbstverständlichkeit Sigmund Freud seiner Braut Welt und Leben erklärte, wie er ihr sagte, was sie zu lesen und zu denken hatte. Da schrieben nicht zwei Gleichberechtigte von ihren Lektüren, ihren Gedanken, sondern da war Freud, der stand oben und er teilte der unter ihr Stehenden mit, was sie von diesem und jenem zu halten hatte.
Ich schämte mich damals für Freud. So sehr hatte ich mich mit ihm […] sondern schaue genauer hin. Zum Beispiel nach dem Altersunterschied: Sigmund Freud (1856-1939), Martha Bernays (1861-1951). Er ist so gewaltig nicht. Das von Oben nach Unten der Beziehung wird eher noch unangenehmer. Aber es gibt dann doch auch andere Töne darin. Am 3. Januar 1884, gleich zu Beginn des Bandes, schreibt Freud: "Von Gottfried Keller habe ich nur den Narren auf Manegg und den zweiten Band […] Triumph blieb wohl keiner. Am 30. April hatte Freud das erste Mal selbst Kokain genommen. Er war begeistert. Er konnte besser und mehr arbeiten. Bald musste er erfahren, dass die Droge keinesfalls frei von schädlichen Nebenwirkungen war. Da hatte er allerdings sein Loblied "Über Coca" - auch ein Produkt der Verlobungsjahre - bereits veröffentlicht.
Sigmund Freud, Martha Bernays: Warten in Ruhe und Ergebung […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 22.12.2016 […] So viel Bewusstes und Unbewusstes hinter "62 J."!
Sigmund Freud und seine Söhne Jean-Martin und Ernst 1916 während eines Fronturlaubs
Ich wusste nicht, dass Freuds Aufsatz "Trauer und Melancholie" im Jahre 1915 entstand. Ich hatte ihn als einen merkwürdig vorsichtigen, ja uninspirierten Text in Erinnerung. Jetzt, da ich weiß, wann Freud ihn schrieb, lese ich natürlich zum Beispiel diesen Satz ganz […] n wie Vaterland, Freiheit, ein Ideal usw." Die geliebte Person und das Vaterland - darum ging es Freud, als er diese Zeilen schrieb. Ich hatte nichts davon gespürt. Freuds drei Söhne waren im Krieg. Er war in Wien, 58 Jahre alt und hatte Angst. Und das Vaterland? Auf das war kaum noch zu setzen. Freud schrieb in einem andern Brief: "Es ist mir ganz unmöglich, etwas Vernünftiges zu machen. Ich lebe […] inzwischen mit der Angst vor neuen Komplikationen, Neutralitätsbrüchen usw."
Das ist der Freud, der "Trauer und Melancholie" schrieb. Die kurzen Kalendereinträge und die ausführlichen Erläuterungen der Herausgeber helfen mir, die so trocken erscheinenden Kriegsarbeiten Freuds zu verstehen. Sie sind so, weil Freud mit allen Mitteln verhindern wollte, dass etwas zu Persönliches in seine Wissenschaft vom […] Von
Arno Widmann