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Suchwort: "Wissen"
Rubrik: Vom Nachttisch geräumt - 128 Artikel - Seite 1 von 10
Vom Nachttisch geräumt 10.02.2020 […] verstehen sich allerdings auf Techniken und Verfahren, von denen wir nur wenig wissen. Sie haben gelernt, wie klar ein Text sein muss, um für den Bruchteil einer Sekunde Licht zu werfen auf das Wurzelwerk der Wirklichkeit, ohne uns in der Illusion zu wiegen, wir wüssten Bescheid. Dichter lehren uns, wie wichtig es ist, Bescheid zu wissen, und wie wenig damit getan ist.
Elizabeth Bishop: Gedichte, hrsg., übersetzt […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 10.02.2020 […] entstanden zum Beispiel auch die Bände "Water" und "Oil". Wie diese wunderbaren Bildbände meist, brechen auch diese einem den Zeigefinger. Sie scheinen gedacht für Menschen, die nicht wissen wollen, was sie sehen. Wer doch wissen will, ob dieser hässliche, völlig verschandelte Badeort wirklich Benidorm ist, der muss hinten nachschlagen, wo all die riesigen farbigen Fotos noch einmal klein in schwarz/weiß […] stehen unter jeder Aufnahme und er ist auf Deutsch. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil, denn eine ganze Reihe der technischen Begriffe muss der Nicht-Techniker nachschlagen, um wenigstens zu wissen, wie der deutsche Begriff lautet, um den dann nachzuschlagen.
Es gibt dann noch etwas, das Ästheten reizen könnte. Ewing stellt eine Burtynsky-Aufnahme einer Kreisberegnungsanlage aus dem Jahre 2012 […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 22.01.2020 […] oder würde es brechen vor Schrecken? Richters Gemälde ist ein Versuch, durchs Licht vorzudringen hinaus in eine Welt, in der der Schrecken der Vernichtung aufgehoben ist in einer Wiedergeburt, wir wissen nicht wovon. Die Bläue ist die, aus der die alten Meister die Welt aufscheinen ließen.
"Das Denken ist beim Malen das Malen" ist der Titel des Buches. Schön ist er. Man begreift, dass Malen auch eine […] man erkennt, dass er nichts ist, wenn man nicht weiß, wer er war. Die Welt liegt vor uns. Wir sehen sie. Aber wir erkennen sie nicht. Aber es wäre ganz falsch, das zu vergessen. Was wir über die Welt wissen, liegt nicht zutage. Wir müssen es herausbekommen. Durchs Denken, durchs Experiment, durch Nachahmung, durch Malerei. Das sind alles Techniken, die wir nicht wirklich voneinander trennen können. Aber […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 22.01.2020 […] charakterisieren. Man denkt an Statistik und Diagramme und an Novalis: "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren/ Sind Schlüssel aller Kreaturen/ Wenn die, so singen oder küssen,/ Mehr als die Tiefgelehrten wissen." Dann stoppt man und denkt an die Chronologie. Novalis' Gedicht stammt aus dem Jahre 1800. Max Weber erklärte in seinem 1917 gehaltenen und 1919 veröffentlichten Vortrag "Wissenschaft als Beruf": […] "Die zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung bedeutet also nicht eine zunehmende allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen man steht. Sondern sie bedeutet etwas anderes: das Wissen davon oder den Glauben daran: dass man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, dass es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, dass man […] erschienenen Erzählung "Mario und der Zauberer" ein.
Auch vor der Moderne wurde die Welt nicht von magischen Praktiken beherrscht oder doch nicht mehr als das heute der Fall ist. Wallenstein wollte wissen, was die Sterne ihm sagen. Ich glaube nicht, dass heute in der Welt der Generäle und Politiker das Horoskop keine Rolle mehr spielt. Webers 1917 gefallene Bemerkung übersieht, dass der Kampf zwischen […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 28.10.2019 […] des Naturerkennens". In ihm fielen die berühmten Worte "ignoramus et ignorabimus", wir wissen es nicht und wir werden es niemals wissen. Das letztere war der Stein des Anstoßes. Du Bois-Reymond legte 1880 nach in einem weiteren Vortrag "Die sieben Welträtsel". Hier versuchte er nachzuweisen, dass wir niemals wissen können, was Materie und Kraft seien, woher die Bewegung kommt, woher das Leben. "Woher […] machen kann. Denn es gibt sonst nichts. Aber es gibt die Geschichte der Materie und ihrer Organisation, die "Entwickelungsgeschichte der Welt". Nicht über jeden Abschnitt wissen wir Bescheid, aber ein "wir werden es niemals wissen" gibt es nicht. Wir selbst sind Teil der sich entwickelnden, sich immer wieder neu organisierenden Materie.
Ernst Haeckel: Die Welträtsel, Kröner, mit einem knappen Geleitwort […] Von
Arno Widmann