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Suchwort: "Frau"
Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Krankenhaus - 61 Artikel - Seite 1 von 5
Vorgeblättert 28.01.2015 […] auf dem Friedhof gegenüber ihr Baby. Da haben die Snipers auf sie geschossen und sie schwer verletzt. Wir alle hier haben einfach mit unserem Job weitergemacht, außer Kurt, der losgeeilt ist, um diese Frau zu retten.« Kurt Schork war von der Agentur Reuters und wahrhaftig der »Doyen« im Holiday Inn. Er ist am 24. Mai 2000 in Sierra Leone gefallen. Pierre Boffety und ich setzten unsere kleine Kamerafahrt […] Engelsgeduld das Gefasel eines Italieners, einer echten Nervensäge, anhörte. Als der endlich schwieg, fragte ich Schork: »Sag mal, Kurt, Paul behauptet, dass du der Einzige warst, der dieser jungen Frau Hilfe leistete.« Da wandte sich Kurt zu mir um und sagte wortwörtlich: »Aber nicht doch, Marcel: Wir alle sind augenblicklich zu ihr geeilt.« Sobald ich dann wieder in Paris war, ließen Sophie und ich […] ilm wohl nicht ganz klar war, hatte mir ihr Photo geschickt. Sie war sehr hübsch. Und so sagte ich mir, warum sollte ich stets nur mit einer Cutterin auf Reisen gehen? Warum nicht mit dieser jungen Frau? Dieses Vorhaben wurde dann sehr rasch in die Tat umgesetzt. Ich fuhr also mit dem Auto los, um sie in einer kleinen Stadt in der Nähe von Lyon abzuholen. Dort lag in einem Krankenhaus ihr Vater im […]
Vorgeblättert 17.11.2014 […] mir seine Frau drei kopierte Seiten aus seinem Tagebuch, die Beschreibungen über mich und meinen Sohn enthielten. Im Unterschied zu dem Tagebuch eines Wissenschaftlers oder Schriftstellers war sein Tagebuch, das er über Jahre in immer derselben Art geführt hat, pragmatisch gestaltet und in einem Stil verfasst, der Charakter und Gewissenhaftigkeit seines Urhebers durchscheinen ließ. Frau Moriyasu hatte […] an mich wieder, der er beigewohnt hatte. Ich war damals für meinen Roman Erhebt euch, ihr neuen Menschen ausgezeichnet worden, der von Hikari handelte. Dr. Moriyasu schrieb, ich hätte gesagt, meine Frau und er als operierender Arzt seien es gewesen, die mir und meinem Sohn beigestanden hätten. Dann folgten diese Sätze:
"Ich betreue Hikari nun schon seit zwanzig Jahren, aber ich bringe nicht annähernd […] annähernd das Gefühl auf, mit dem sich Herr Ōe um seinen Sohn kümmert. Seinen Romanen und Kritiken entnehme ich jedoch, dass sein Gefühl viel mit dem eines Arztes gemein hat. Ich möchte ihm und seiner Frau sowie Hikari von Herzen gratulieren."
Dass ein Mediziner wie Dr. Moriyasu meine Literatur würdigt, empfinde ich als großes Glück, das mich bis ans Ende meines Lebens begleiten wird. Im Jahr darauf […]
Vorgeblättert 14.07.2014 […] jüdische Intellekt habe das Wort von der Emanzipation der Frauen erfunden, erklärte Hitler 1934 in Nürnberg. Der NS-Bewegung hingegen ging es mit den Worten Alfred Rosenbergs um die »Emanzipation der Frau von der Frauenemanzipation«. Tatsächlich hatten deutsche Jüdinnen eine wichtige Rolle bei den Sozialreformen und in den Frauenbewegungen der Weimarer Zeit gespielt. Hitlers Äußerungen dienten also zwei […] und zu »rassischem« Verfall führe. Deutsche Männer sollten das Mädchen von nebenan heiraten, nicht irgendeine Großstädterin oder eine Verführerin nach Hollywood-Art. Der natürliche Glanz einer jungen Frau sollte von körperlicher Betätigung, vom Draußensein und, in seiner höchsten Form, von der Schwangerschaft herrühren.
Hitler wollte das »Rassenbewusstsein« der normalen Deutschen steigern, doch für […] überall in Deutschland (und später in den besetzten Gebieten) etablierte, waren Frauen stärker als je zuvor in der deutschen Geschichte deutlich sichtbarer Bestandteil der berufstätigen Bevölkerung. Eine Frau aus dieser Generationenkohorte fasste das so zusammen: Der Erste Weltkrieg habe ihnen beigebracht, »daß da schon jeder einen Beruf zu haben hatte, man konnte doch gar nicht damit rechnen, daß man unbedingt […]
Vorgeblättert 17.02.2014 […] essen kaufen. "Nur ein paar Kartoffeln und etwas Brot", sagte der Älteste von ihnen. "Niemand möchte uns etwas verkaufen", fügte er hinzu
und strich sich verlegen über den breiten Schnurrbart.
Eine Frau mit einem kleinen Baby hatte auf der Straße gewartet. Liebevoll schaukelte sie das Kind, das unter einem bunten Tuch an ihrer Brust schlief, während sie sprach: "Wir kommen von Westen. Überall sind […] hinter der Gardine und beobachtete sie. Wartete. Doch sie verließen den Hof nicht. Die Männer setzten sich auf die drei großen Steine, die am Zaun lagen. Sie zündeten sich ihre Pfeifen an, während die Frau auf und ab lief und leise summte, um das Kind zu beruhigen, das sich kräftig mit den Füßen in ihre Seiten stemmte und den Rücken bog, um heruntergelassen zu werden.
Nach einer Weile klopfte der […] geraten. Stattdessen wanderten seine Gedanken zu Tadeusz. Auch sein Regiment musste vor den russischen Soldaten nach Rumänien zurückgewichen sein. Nun waren sie alle in rumänische Gefangenschaft geraten. Frau Kowalska hatte das von einer Freundin erfahren, deren Sohn ebenfalls an der ukrainischen Front gewesen war.
Er versuchte, an andere Dinge zu denken. Im Krankenhaus erzählte er dem Vater von seinen […]
Vorgeblättert 13.02.2014 […] ihm gehen, weder seine Mutter noch ich noch Jean-Baptiste, der lieber im Bungalow lesen wollte. Jean-Baptiste war damals dreizehn, ich hatte ihm diese Ferien mit einem viel kleineren Jungen und einer Frau, die er kaum kannte, mehr oder weniger aufgezwungen, seit dem Beginn der Reise langweilte er sich und ließ uns das spüren, indem er den Stubenhocker spielte. Als ich ihn entnervt fragte, ob er nicht […] kommt uns ein großer, blonder, verstörter Typ voll Schlamm und Blut, in zerrissenen Shorts und zerfetztem Hemd entgegen. Er sei Holländer, das ist kurioserweise das Erste, was er sagt, das Zweite: Seine Frau sei verletzt. Bauern hätten sie bei sich aufgenommen, er suche Hilfe, er habe gedacht, vielleicht in unserem Hotel welche zu finden. Er spricht von einer riesigen Welle, die alles überrollt habe und […] Rodrigue zu spielen, und so kamen wir ins Gespräch. Im Gegensatz zu uns kannten sie das Land sehr gut. Sie wohnten nicht in einem Hotel, sondern in einem Häuschen direkt am Strand, das der Vater der jungen Frau das ganze Jahr über mietete, etwa zweihundert Meter vom Restaurant entfernt. Sie waren genau die Art Leute, die man gern im Ausland kennenlernt, und wir verabschiedeten uns in der Gewissheit, uns w […]
Vorgeblättert 13.02.2014 […] zur Wasseroberfläche hinuntergleiten, sie war tiefschwarz und vollkommen undurchsichtig. Die Strömung erzeugte immer noch einen Sog, aber man konnte ihm widerstehen. Vor ihm schwamm die Leiche einer Frau vorbei, den Kopf im Wasser, die Arme weit ausgebreitet. In den Trümmern begannen die Überlebenden nach einander zu rufen, Verletzte schrieen. Philippe zögerte: Sollte er zum Strand oder ins Dorf gehen […] presste sie an sich, so fest er konnte, während sie weiter schrie und schrie und schrie, und in diesem Moment fasste er den Entschluss: Ich kann für meine Tochter nichts mehr tun, also rette ich meine Frau. - Ich habe diese Szene nicht miterlebt, ich erzähle sie nach Philippes Bericht. Aber ich war in der Folge dabei und habe Jérôme diesem Beschluss folgen sehen. Er verlor keine Zeit damit, weiter zu […]
Vorgeblättert 13.02.2014 […] Hélène und ich fahren selbst nach Tangalle. Der Tuk-tuk-Chauffeur ist redselig, many people dead, aber seine Frau und seine Kinder seien Gott sei Dank unverletzt. Als wir uns dem Krankenhaus nähern, überfällt uns ein ätzender Gestank. Selbst wenn man ihn noch nie gerochen hat, erkennt man ihn sofort. Dead bodies, many dead bodies, kommentiert der Chauffeur und hält sich ein Taschentuch vor die Nase […] Menschen. Weiße in zerfetzten Kleidern voller kleiner Wunden - sie haben sich nicht die Zeit genommen, sie zu versorgen. Wir gehen zu ihnen, und sie scharen sich um uns. Sie alle haben jemanden verloren, Frau, Mann, Kind, Freund, aber im Gegensatz zu Delphine und Jérôme haben sie diese nicht tot gesehen und wollen weiter hoffen. Die erste, die uns ihre Geschichte erzählt, heißt Ruth. Eine rothaarige, etwa […] Fernreisen, ihre Fotoalben - all das in Scherben. Die Rückkehr der Überlebenden, das leere Haus. Die Kaffeebecher mit dem Namen einer jeden, von denen einer nie wieder benutzt werden wird. Und die dicke Frau am Küchentisch, die ihren Kopf in die Hände legt und weint und sich sagt, von nun an bin ich allein und werde es bis zu meinem Tod bleiben … In den Monaten nach unserer Rückkehr war Hélène wie besessen […]
Vorgeblättert 25.11.2013 […] der seine Sandalen schnürt, daneben eine weinende Frau, die ihr Gesicht verhüllt. Das war fast schon defätistisch. Auf Beckmanns Radierung »Die Kriegserklärung« sieht man Menschen, die eine Zeitung, vermutlich mit einer amtlichen Bekanntmachung, studieren. Ihre Gesichter sind ernst, manche auch ratlos angesichts der Ungewissheit des Kommenden. Eine Frau steht hinter den Lesenden mit vor Schreck geweiteten […] im Welttheater widmete, weshalb die Abstraktion für ihn nie eine Herausforderung war, mischte sich am 1. August 1914 unter die jubelnden Menschen auf Berlins Magistrale Unter den Linden. Seine erste Frau Minna Tube hat das Erlebnis in ihren Lebenserinnerungen festgehalten: »Unvergesslich, wie wir über die Linden gingen - ein Jubel, nur Max ging mit einem Zeichenblock und zurückgeschobenem Hut mitten […] Operation« und »Das Leichenhaus«. Nachdem er kurze Zeit in Roeselare stationiert war, wechselte Beckmann in das Feldlazarett in Wervik, wo er dem Kriegsgeschehen besonders nahe war. Er berichtet seiner Frau von dem »wunderbare[n] apokalyptische[n] Ton der Riesengeschütze«, sieht die »pyramidenförmigen Reflexe der Schrapnells und ihr düsterrot zickzackartiges Aufblitzen«, trifft in den durch wochenlangen […]
Vorgeblättert 10.08.2013 […] Porzellan, übergründlich, um auch jede noch so kleine Faser zu erwischen. Frau Dr. Z. verzieht schmerzlich das Gesicht.
Der Ärztetisch unterscheidet sich vom Patiententisch dadurch, daß die Ärzteschaft zu jeder Mahlzeit Zellstoffservietten erhält, die Patienten nicht. Die Patienten müssen so zurechtkommen. Ich habe Frau Dr. Z. noch nicht zu fragen gewagt, ob hier bewußt ein Statusunterschied betont […] sie. Ich erkundige mich nach den Servietten. Frau Dr. Z. ist nicht irritiert, sie hebt nicht die Brauen, sie bleibt völlig ruhig, wie ein Daunenkissen.
Eine Kostenfrage, bescheidet sie mich. Eine Kostenfrage, wiederhole ich brav.
Ich lege die Hände ineinander. Wir falteten vor jeder Familienfeier komplizierten Tafelschmuck, erzähle ich Frau Dr. Z. Wir falteten Fächer und Schwäne, grobgeriffelte […] ätter, Gebilde, die, am Fuß mit dem Gewicht der Kuchengabel beschwert, mühelos aufrecht standen.
Frau Dr. Z. macht eine winzige Bewegung, als wolle sie sich von ihrem Stuhl erheben, aber ich wende mich ihr nun mit einer Drehung des Oberkörpers vollständig zu.
Körper, sage ich zu Frau Dr. Z., Skulpturen, Räumlichkeit, während es sich zuvor nur um eine Fläche handelte, weich zwar und bedruckt […]
Vorgeblättert 20.08.2012 […] immer zu investieren. Er hatte sein Leben höheren Bestrebungen geweiht, so etwa das Schundblatt "Bittambatmi" zu lesen, im Bett zu liegen und seiner Frau zu befehlen, ihm Tee und pikante Knabbereien zu bringen, und das Geld auszugeben, das seine Frau verdiente.Wie konnte Ravans Mutter nur meinen, Ravan würde jetzt oder jemals ein so sinnloses Leben führen? Vater und Sohn hatten nichts gemeinsam. Etwaige […] endest!"
"Als er ein kleines Kind war, hast du versucht, ihn umzubringen. Und jetzt willst du ihn wieder töten!", schnaubte Shankar- rao höhnisch, während er sich auf die Seite wälzte und seine Frau ansah. Parvati-bai zuckte zusammen; selbst nach all den Jahren gelang es ihm immer noch mit seiner Fähigkeit, die Tatsachen zu verdrehen, ihr den Mund zu stopfen und sie an ihrer empfindlichsten Stelle […]