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Suchwort: "Hanna"
Rubrik: Vorgeblättert - 9 Artikel
Vorgeblättert 03.09.2014 […] und da bin ich beinahe auch nicht gewesen.
Der Zeitungsjunge in Rotterdam schiebt seinen Karren über den Perron und ruft: Früher stand ich auf dem Markt mit Bananen. Tonhöhe: ------- _ _.
Hanna schreibt, daß sie sich zu Erlebnissen zwingen muß, die sie garnicht hat. Daß sie vage und zweifelnd ist mir gegenüber. Ihre Aufrichtigkeit ist groß, auch dort, wo sie es nicht ist. In unserer innerlichen […] das Kind seh, wird etwas in mir bewegt, nicht nur eine Zärtlichkeit oder ein Gefühl von Liebe, sondern ein großes Wasser, das plötzlich den Strand hinaufspült und Dünung verursacht. - Mein Gefühl für Hanna ist sehr verändert. Die ganz große rauschvolle Beglückung ist gewichen einer tiefen, teils fremden und erstarrenden, teils schweren (an Gewicht) Erfahrung. Ihre Traurigkeit und ihre kindliche Unbefangenheit […]
Vorgeblättert 03.09.2014 […] willen, das nun bald auch öffentlich mein Kind wird. Jedes harte Wort, das in dem Vorangegangenen gegen Gertrud steht, bedaure ich. Es ist der Ausdruck dessen, in welchem Widerstreit ich stand. Von Hanna werde ich mich trennen. Obwohl ich sie oft vergessen habe, war ich immer wieder zu ihr zurückgekehrt wie zu einer Melodie, die ich gerne hörte und selbst sang. Sie selbst steht unter dem doppelten Eindruck […] ist sie noch liebenswert, unsagbar lieblich und milde, - Dinge, die mich so besonders an sie gebunden haben. Auch meine Gedichte sind fast zu Ende. Habe das Gefühl, wie ein Vampyr aus dem Menschen Hanna und dem Leben Blut gesaugt und damit meine Gedichte gespeist zu haben. Das unmoralische Treiben des Dichters! Es ist das Asoziale als Vorbild! Dazwischen meine Begegnungen mit Gertrud, die immer wieder […] Arzt werden? Alles verspricht noch große Schwierigkeiten. Ich strecke oft schon die Waffen. Ist es nur: müde von dem Vergangenen, oder ist es mehr?
Aber das Maß an Selbsterfahrung das ich bei Hanna habe aufbringen müssen, war gewaltig. Wie mußte ich mich zügeln. Wie zügelte sie mich, wenn sie nur sagte: o nein, bitte das nicht! Ganz einfach. Alles war so natürlich, weil alles ihr so genehm war […]
Vorgeblättert 03.09.2014 […] fiebernde Darmerkrankung, der eine kurze heftige, psychische Erschütterung voraus ging, als Hanna erzählte, wie sie mit ihren Schwestern in einem Zimmer schliefen und miteinander umgingen. Ich sah die drei Mädchen auf einmal vor mir, in ihren Nachtkleidchen, mit ihren Mädchenängsten, rührend. Ich war fast kaputt. Hanna hat nichts davon gemerkt. Es ist derselbe Streit, den ich ihr gegenüber so oft auszufechten […] letztes Traumbild! Es ist fast eine Gewißheit!
2. 10. 44 Daß ich immer durch meine Natur getrieben werde, bis zum äußersten zu gehen und einen anderen Menschen dadurch mitreißen muß. So wieder mit Hanna geschehen. Die Konzentration auf das vergeistigte Objekt meiner Gedichte hat mich dem gleichen lebenden Subjekt entfremdet. Sie merkte es, daß meine Nähe Kühle ist, - in der letzten Zeit. Nur der Trieb […]