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Suchwort: "Leben"
Rubrik: Wo Wir Nicht Sind - 11 Artikel
Wo wir nicht sind 27.12.2022 […] Tiger ums Leben gekommen ist und er selbst mehrere Jahre für eine - nicht näher bezeichnete - NGO mit Opfern des Bürgerkriegs gearbeitet hat?
Dennoch folgt man seinen Gedanken gern, die den Horizont in einen ganz anderen Kosmos hinein erweitern und in denen sich tamilische-hinduistische Mythologie paart mit zeitgenössischen Reflexionen über Leid und Verlust, und die Frage, was dem Leben Transzendenz […] und Palmyrapalmen an ihm vorbeigleitet, sinniert er in friedlicher Abgeschiedenheit über seine Liebe zu Anjum, Ranis Schicksal und den Bürgerkrieg in der Herkunftsregion seiner Familie, der so viele Leben kostete und beschädigte. Seine Gedanken gleiten in einem stetigen ruhigen Fluss dahin, sie sind reine Rückschau, ohne Dialoge und ohne szenische Beschreibungen, und nur selten geben Absätze dem Auge […] sie verlor in den letzten Tagen des Bürgerkrieges ihre beiden Söhne, die sie nicht einmal bestatten konnte. Der ältere fiel als Kämpfer der Tamil Tigers, der Jüngere kam bei einem Bombenangriff ums Leben. Mit großer Zärtlichkeit schreibt Arudpragasam über Rani, aber auch über die Großmutter, über das Altern, das ihnen Kraft und Schönheit raubte, über ihren Schmerz und ihre Trauer, "die ihre Sinne Tag […] Von
Thekla Dannenberg
Wo wir nicht sind 21.11.2022 […] während ihrer Besatzung des Landes die rassistischen Hierarchien Haitis noch einmal verstärkt hatten.
Die junge Lotus Degrave, uneheliche Tochter einer Prostituierten, führt in Port-au-Prince das Leben einer wohlhabenden, von Männern umschwärmten Frau. Sie ist die Ich-Erzählerin des Romans. Doch die gesellschaftliche Anerkennung bleibt ihr versagt, ihr Vermögen ist nicht groß genug, um den Makel ihrer […] kann wie eine Vodou-Priesterin. Aber sie pflegt auch ihr despotisches Erbe. Wenn sie sich tagsüber in ihren Bettlaken räkelt, hängt sie den banalen Fantastereien verwöhnter Frauen nach: "Ich will mein Leben verschlingen, wie Zuckersirup soll es durch meine ausgehungerte Kehle rinnen: geschmeidig und ungehindert, süß und wohlschmeckend."
Lotus pflegt innige Freundschaft zu dem armen schwarzen Schuster […] erzählt Vieux-Chauvet als Geschichte einer Neuerschaffung. Dabei schlägt sie einen hohen Ton an: Innere Zerrissenheit wird zur Seelenqual, Emanzipation zu moralischer Erhebung. Beim Ringen mit dem Leben steht ihr der einfache, aber bibelfeste Charles als moralischer Kompass zur Seite. Vieux-Chauvet wechselt vom Bitteren zum Süßen, sprachlich und gedanklich verbindet sie kreolische Alltagswendungen […] Von
Thekla Dannenberg
Wo wir nicht sind 14.09.2022 […] Geschichte des Mustafa Saîd, der sich im Dorf des namenlosen Ich-Erzählers in Nordsudan niedergelassen hat, um dort ein gutes und gerechtes Leben zu führen, ein Leben der Abbitte. Dem Erzähler, der selbst als Beamter in Khartum arbeitet, enthüllt sich nach und nach das Leben jenes rätselhaften Mannes.
Hochintelligent und Sohn einer verwitweten, aber wohlhabenden Sudanesin aus Khartum, wird Mustafa Saîd zu […] verbreiten die Gebetsrufe den Klang der Harmonie. Es ist ein sehnsuchtsvolles Bild, das Aboulela in dem Band "Anderswo, daheim" heraufbeschwört, ihre Protagonistinnen hängen ihm an, weil sie in der Fremde leben, isoliert, entwurzelt und voller Heimweh.
In der Erzählung "Das Museum" zum Beispiel, für die Aboulela im Jahr 2000 mit dem Caine Prize ausgezeichnet wurde, versucht die junge Schadia in Aberdeen einen […] geschickt. Mit 25 Jahren hat er sich bereits als Professor für Ökonomie einen Namen gemacht mit einem auf Humanität beruhenden Wirtschaftsmodell. Im London der dreißiger Jahre führt er ein ausschweifendes Leben, berauscht vom eigenen Aufstieg, ein Eroberer im Herzen der Kolonialmacht. In den Klubs von Chelsea und Bloomsbury geht er auf Beutezug. Die meisten Frauen fliegen ihm zu, die anderen kann er leicht […] Von
Thekla Dannenberg
Wo wir nicht sind 18.03.2021 […] Michels Erinnerungen, in der die Heroine zusammen mit einem Zuaven in einem Schützengraben Wache hält, also einem schwarzen Soldaten, der zur Kommune übergelaufen war. Er fragt sie: "'Wir wirkt das Leben auf Sie?' 'Es wirkt auf mich', antwortete ich, 'wie ein Ufer, das vor uns liegt, das wir erreichen müssen.' 'Auf mich', meinte er, 'wirkt es, als würde ich ein Buch mit Bildern lesen'."
Ross' kurze […] Kommunarden zu Bildung, Kunst und Kultur aufscheinen lässt. Der Luxus für alle bezieht sich auf die Kunst, die dem Geografen und Anarchisten Elisée Reclus zufolge nicht länger "dieses armselige, dürftige Leben bei wenigen außergewöhnlichen Menschen" fristen sollte, sondern befreit und von allen Menschen gelebt werden sollte.
Das Bildungskomitee der Kommune, zu dem neben dem Maler Gustave Courbet auch der […] Von
Thekla Dannenberg