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Essay 09.07.2015 […] einer Bescheid?" Lesen mit Links: ich muss im Netz viel weniger ausbuchstabieren. Wo der Zeitungsjournalist oder der Radiomann stets "Bundeskanzlerin Merkel" sagen muss, da setze ich einen Link unter den Nachnamen. Wer Fragen und nie von "Merkel" gehört hat, kann selbst nachsehen. Das Chefredakteursargument "ab hier versteht es der Leser nicht", gehört im Netz der Vergangenheit an.
Links anklicken bedeutet […] Jan Drees" Artikel antwortet auf Wolfram Schüttes Plädoyer für eine Literaturzeitung im Netz. Hier alle Artikel der Debatte.
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"Es heißt "ein Mann, ein Wort", nicht "ein Buch"", das sagte mein Leichtathletiktrainer beim TSV Bayer 04 Leverkusen früher scherzhaft, wenn ich in den Tempolaufpausen mal wieder dasaß und "Die Pest" von Albert Camus (den ich "Kamuß" aussprach) las, Gedichte […] Hirschbraten isst (wovon ich übrigens noch nie gehört habe) - ich wäre auf der Tartanbahn geblieben und hätte das 800-Meter-Rennen keinesfalls gegen die Kritik eingetauscht.
Schütte wünscht sich ein Netz-Äquivalent zu den Feuilletons, die immer weniger Platz für klassische Literaturkritik anbieten. Alexander Kluge will den Elfenbeinturm, nennt ihn aber Leuchtturm in der Wüste, eine Oase, weil das schöner […] Von
Jan Drees
Essay 01.07.2015 […] Ekkehard Knörers Artikel antwortet auf Wolfram Schüttes Plädoyer für eine Literaturzeitung im Netz. Hier alle Artikel der Debatte.
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Die Lage der Dinge
Beispiel Nummer eins: In ihrer aktuellen Ausgabe hat die Zeit ein Special zur Literatur. Auf der Titelseite wird es angeteasert unter der Überschrift "Die Bücher des Sommers. Zeit-Autoren empfehlen ihre Favoriten". Das Wort "Kritik" […] Feuilletontext geklickt wird, wie sich die Leserinnen und Leser bewegen, wo sie verweilen und sich verziehen. Und weil sich die Werbeeinnahmen nach Kriterien der Messbarkeit richten, sind diese Zahlen im Netz viel direkter als im Print korreliert. Dem dadurch entstehenden Druck in Richtung große Zahl und Klickoptimierung kann sich die Zeitung als ganze nur bei Strafe künftiger Nichtexistenz ganz entziehen […] spricht vielmehr dafür, dass sich das bestens ergänzt. Die Oasen-Metaphorik, auf die leider Alexander Kluge verfällt, ist da im übrigen nicht sonderlich hilfreich. Ich verbringe täglich viele Stunden im Netz: Das Verhältnis von Oase und Wüste ist da nach wie vor gut. Ein Online-Feuilleton, wie es Wolfram Schütte vorschwebt, eines also, dass die an der Printfront entstehenden Verluste an Platz, Niveau, […] Von
Ekkehard Knörer
Essay 30.06.2015 […] Jörg Sundermeiers Artikel antwortet auf Wolfram Schüttes Plädoyer für eine Literaturzeitung im Netz. Hier alle Artikel der Debatte.
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Bevor man auf den Text "Fahrenheit 451 oder die Zukunft des Lesens" von Wolfram Schütte reagiert, sollte man sich, denke ich, einige Dinge noch einmal ins Gedächtnis zurückrufen:
Das so genannte Zeitungssterben - und das allmähliche Verschwinden der […] Dabei ist das, was Schütte vorschwebt, hochinteressant. Zwar glaube ich, dass das schweifende Lesen, auf das Schütte zurecht besteht, nicht dadurch entstehen sollte, dass man den Aufbau der Zeitung im Netz imitiert, was die FAZ, die Huffington Post oder die Vice übrigens in ihren Internetauftritten bereits auf ihre jeweilige Weise versuchen. Ich hoffe allerdings, dass ein internetgemäßeres Schweifen - […] Von
Jörg Sundermeier
Essay 30.06.2015 […] Nikola Richters Artikel antwortet auf Wolfram Schüttes Plädoyer für eine Literaturzeitung im Netz. Hier alle Artikel der Debatte.
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Ich bin von Wolfram Schüttes Plädoyer ganz gerührt. Das, was ihn motiviert, eine neue Literaturzeitung zu fordern, eine, die es ermöglicht, zu "finden ohne zu suchen", weist ihn nämlich als einen neugierigen Menschen aus, als einen, der sich gerne immer […] das Lesen von gedruckten Buchstaben auf Papier beschränkt. Wir wissen mittlerweile, dass die digitale Revolution sogar das Lesen und Schreiben unterstützt, denn ein Großteil der Informationen, die im Netz versendet wird, ist textbasiert. Die erlernte Kulturtechnik Lesen entwickelt sich also durch die Digitalisierung weiter. Jüngst ergab ein Experiment der Stiftung Lesen, bei dem Jugendliche einen Tag […] diese beherrscht, wird merken: Literaturkritik ist überall. Nicht nur in den dünner gewordenen Feuilletons.
Das, was wir vor allem brauchen, ist daher eine neugierige kritische Haltung. Sowohl Im Netz: Weniger "I like" als auch eine Auseinandersetzung mit den Inhalten. Als auch auf dem Papier: Weniger ein "Das hat schon mein Kollege besprochen, also müssen wir jetzt "nachziehen"", als ein "Ich finde […] Von
Nikola Richter
Redaktionsblog - Im Ententeich 03.06.2014 […] Öffentlichkeit, zu der Richter ganz sicher gehören, inzwischen das Netz als die Öffentlichkeit betrachten. Ob eine Information in Zeitungsarchiven verschimmelt – so ihre übrigens trügerische und falsche Meinung (mehr hier) – ist letztlich irrelevant. Erst Google stellt die Öffentlichkeit her. Zeitungen, die sich mit Paywalls vom Netz abwenden, kehren der Öffentlichkeit den Rücken. Viele Zeitungen haben […] einer von vielen. Es sind zugleich übermächtige Konzerne herangewachsen, durch die sich die klassischen Medien gefährdet sehen - Google, Facebook et cetera -, andererseits gibt es immer noch das offene Netz und sein gefährdetes Demokratieversprechen: Noch ist es tatsächlich so, dass jeder sein Blog gründen und im Konzert der Stimmen mitmischen kann. Das Demokratieversprechen des Internets sollte nicht […] Überzeugungskraft. Die Hauptfrage ist nicht, wie sie suggerieren, ob der Journalismus eine Zukunft hat, sondern wie Gesellschaften sich eine freie und reichhaltige Information organisieren. Das offene Netz ist heute der einzige denkbare Ort einer breiten Öffentlichkeit. Hauptimpulse dafür sollten nicht von überkommenen Akteuren oder der Politik – sondern von den Bürgern selbst kommen.
Darum ist die Idee […] Von
Thierry Chervel
Essay 27.03.2014 […] meiner Persönlichkeit anlegen. Das Ich verschwindet unter Einträgen. Ohne Struktur, das wissen wir vom Entropiesatz, maximiert das Netz nur das Unwissen, wie es einst eben schon die Stasi konnte, die viel schrieb, aber nichts vom Menschen verstand.
Wir müssen das Netz gestalten und könnten dabei schon sehr viel weiter sein. Vor zwanzig Jahren war es aber keine politische oder ästhetische Avantgarde […] Fakt ist: Bislang geht die Rechnung wohl fast immer auf.
Wo liegt also die Gefahr? In der Beliebigkeit und ihrer Unterschätzung, der wir uns fahrlässig hingeben. Erstens wird die einzelne Stimme im Netz mitunter weniger gehört als am Küchentisch oder der Biertheke. Das muss so sein, wenn jeder angeschlossen ist, denn die Zahl der Ohren und die zur Verfügung stehende Zeit zum Zuhören wurde vom Internet […] falschen Moment. Der Vermerk "Kunde arbeitet an Problemlösung nicht mit" blieb in der Datei zu meiner Person und schnitt mich von jedem weiteren Service ab: Wie wir es vom Geld gewohnt sind, vergisst das Netz, wenn es so dumm ist, nichts. Auch nichts Falsches. Und dass es lernt, wird nicht garantiert. Es setzt sich aus den zufälligen Schnipseln keine Geschichte, sondern ein willkürliches Zerrbild zusammen: […] Von
Ralf Bönt
Essay 10.03.2014 […] Wirtschaftsraum betrachtet, kann an solchen Lösungen naturgemäß kein Interesse haben.
Anders gesagt: Wollte man Urheberrecht und Datenschutz im Netz wirklich durchsetzen, gäbe es das Netz, wie wir es kennen, nicht mehr, da die Wertschöpfung in diesem Netz darauf basiert, dass sämtliche Daten möglichst ungehindert fließen können. Wie Louis Paul Boon sagte: Zwischen Traum und Tat hat der Herrgott Gesetze […] flächendeckend überwachen, hat 2013 zu erheblicher Verstörung geführt - insbesondere bei jenen, die das Netz bislang für einen freien und unzensierten Kommunikationsraum hielten. War im Zusammenhang mit der ein Jahr zuvor entbrannten Urheberrechtsdebatte immer wieder die Rede davon gewesen, das Netz dürfe kein "rechtsfreier Raum" sein, so war daraus über Nacht sogar ein grundrechtsfreier Raum geworden […] dass im Netz angeblich nicht genug Geld für urheberrechtlich geschützte Inhalte ausgegeben wird, sei dahingestellt. Eine Menge Geld wird jedenfalls für die Daten der Nutzerinnen und Nutzer ausgegeben. Dabei machen personalisierte Werbeanzeigen (targeted ads), die auf dem Nutzungsverhalten der Konsumenten beruhen, den Löwenanteil des Geschäfts aus. Die kleinen blinkenden Werbeflächen im Netz werden an […] Von
Ilja Braun
Post aus Istanbul 06.02.2014 […] und der Regierung nicht der Schutz türkischer Bürger, sondern der eigenen Interessen am Herzen liegt.
Bislang war der Beschluss eines Richters notwendig, um Webseiten abzumahnen oder gar ganz vom Netz zu nehmen, doch das neue Gesetz macht Schluss mit dem Richtervorbehalt. Es zwingt Provider außerdem, Nutzerdaten bis zu zwei Jahre zu speichern und den Behörden zur Verfügung zu stellen. Bei Zuwiderhandlung […] entwickelter Staaten zu erreichen und das bestehende Gesetz funktionaler machen."
Kritiker sind jedoch der Meinung, dass diese Versprechungen nur ein willkommener Vorwand sind, kritische Stimmen im Netz künftig einfach abzuschalten, und dass es vor allem die zunehmend unter Beschuss geratene Regierung sein wird, die sich in ihren "Privatrechten" angegriffen sieht: vor allem oppositionelle Nachrich […] das sind über 10.000 Webseiten mehr als im April des vorigen Jahres. Als "teilweise frei" schätzte der "Freedom on the Net"-Bericht 2013 des amerikanischen Think Tanks Freedom House die Freiheit im Netz in der Türkei ein.
Dr. Özgür Uçkan, Dozent für Kultur-und Medienwissenschaft an der Bilgi Universität Istanbul warnt, dass Internetzensur in der Türkei weit verbreitet ist und unliebsame Inhalte zunehmend […] Von
Constanze Letsch