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Suchwort: "Kriminalroman"
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Mord und Ratschlag 31.12.2020 […] Iris Konopik. Ariadne Verlag, Hamburg 2020, 387 Seiten, 23 Euro (Bestellen)
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Der sardische Schriftsteller Marcello Fois gehört zu den besonders eigenwilligen Autoren Italiens, und auch sein Kriminalroman "Abschiede" ist ein ziemlich spezielles Buch, so spröde wie zärtlich, so rätselhaft wie gefühlvoll, karg und ausufernd zugleich. "Abschiede" erzählt von der Suche nach einem Sohn ebenso wie von […] daran, dass es nicht erstrebenswert ist, hartgesotten zu sein. "Hart und unsensibel zu werden", schrieb schon Jean-Patrick Manchette, "ist auch eine Form der Niederlage."
Marcello Fois: Abschiede. Kriminalroman. Aus dem Italienischen von Monika Lustig. Polar Verlag, Stuttgart 2020, 475 Seiten (Bestellen) […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 09.01.2015 […] Herausgegeben von Manchettes Sohn, der selbst unter dem Namen Doug Headline schreibt, versammelt "Porträt in Noir" beileibe nicht die wichtigsten Texte von Manchette - seine bedeutendsten Essays zum Kriminalroman sind als "Chroniques" 2005 im Distel Verlag erschienen. Ein großer Teil von "Noir" besteht aus dem Drehbuch "Irrungen und Zerfall der Todestanztruppe", dessen Realisierung in einem totalen Fiasko […] Nazis war, Belanglosigkeiten ins Kolossale aufzublasen, mithin eine wunderbar subtile Variation auf das Thema "Scheiße in Seidenstrümpfen".
Am spannendsten sind aber Manchettes Anmerkungen zum Kriminalroman, in denen er kurze, ungeheuer scharfsinnige Blicke auf das Genre wirft: "Die interessanteste Gemeinsamkeit zwischen der antiken Tragödie, dem Western und dem Roman noir wäre nicht, dass alle drei […] die mühsame Arbeit im Bergwerk ist Manchettes Sache nicht, dafür hat er viel zu viel Stoff umzuschlagen. Auf der nächsten Seite ist er schon bei der Gewaltmystik im "nihilistischen-reaktionären" Kriminalroman und dem Unterschied zwischen einer "Literatur der Schwärze" und der "Literatur der Verachtung".
In einem Text über die Prohibition räumt er kurz mit dem Klischee auf, das Alkoholverbot habe den […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 07.04.2016 […] Bald schon können die Carabinieri einen Verdächtigen festnehmen, den jungen Nicola Fornelli, auf den alle Indizien hindeuten. Nur ein Motiv gibt es nicht.
Wie es sich für einen italienischen Kriminalroman gehört, versehen auch die apulischen Carabinieri ihren Dienst mit einem militärischen Pflichtbewusstsein wie die Piemonteser. Sie nehmen gewissenhaft alle Aussagen auf, klären aber auch die Fragen […] vor Gericht zerlegt. Vor allem jedoch arbeitet er stets an der Frage, wie sich Gerechtigkeit und juristisches Regelwerk in Deckung bringen lassen.
Gianrico Carofiglio: Trügerische Gewissheit. Kriminalroman. Aus dem Italienischen von Monika Lustig. Folio Verlag, Wien/Bozen 2016, 138 Seiten, 14,90 Euro. ()
Gianrico Carofiglio: Eine Frage der Würde. Ein Fall für Avvocato Guerrieri. Aus dem Italienischen […] unglamourös zutage. Eher irisch: Mal schlicht und ein bisschen liebesbedürftig, mal giftig und gehässig, mal schwitzend mit Toupet und Korsett. Aber immer ohne echte Chance.
Declan Burke: The Big O. Kriminalroman. Aus dem Englischen von Robert Brack. Nautilus. Hamburg 2016. 316 Seiten, 18 Euro. ()
[…] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 04.10.2017 […] Küstendorfs. Zugleich erzählt er auf schlanken 170 Seiten die Tragödie eines verzweifelten Mannes, der zum Mörder wird, mit Gewissen, aber ohne schlechtes. Viel legt Wert darauf, seinen Roman nicht als Kriminalroman, sondern als Noir zu bezeichnen. Doch der Roman ist nicht düster und schon gar nicht hoffnungslos. Er hat bei aller Ungerechtigkeit ganz helle, freundliche Seiten. Ein bisschen wie Brest, diese […] Studenten. Undenkbar heute. Man fühlt sich an die Barock-Künstler erinnert, die auf die Antike rekurrieren mussten, um Sinnlichkeit in ihre Werke bringen zu können.
Lisa Sandlin: Ein Job für Delpha. Kriminalroman. Suhrkamp, Berlin 2017, 351 Seiten, 9,95 Euro. ()
[…] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 28.01.2014 […] setzt: Er inszeniert Rätsel und Auflösung.
Die erzählerische Logik des Kriminalroman basiert anders als die phantastische Erzählung oder der Schelmenroman auf der Logik der Moderne. Die phantastische Erzählung zeigt die Welt in ihrer Wunderlichkeit, der Schelmenroman in ihrer sozialen und moralischen Disparatheit, der Kriminalroman jedoch basiert auf der naturwissenschaftlichen Logik, auf der physischen […] schrieb, verlangt Boltanski seinen Lesern ungeheure Konzentration ab. Allein die bewundernswert klare Übersetzung von Christine Pries erleichtert die Arbeit.
Boltanski stellt in seiner Studie den Kriminalroman in einen Zusammenhang mit der Soziologie und der Paranoia, die zeitgleich am Ende des 19. Jahrhunderts auftauchen. Alle drei Phänomene kreisen um Figuren wie das Rätsel, die Untersuchung oder den […] so stark in die Realität ein, dass für Subtilität kein Platz bleibt: "Propagandaansprüche sind mit der Ungewissheit, auf der suspense beruht, nicht vereinbar."
Kein Wunder also, dass sich der Kriminalroman in den USA, in Großbritannien und in Frankreich entfaltete. Boltanskis Liebe gehört Arthur Conan Dyole und Georges Simenon, an ihren beiden großen Ermittlern, Sherlock Holmes und Kommissar Maigret […] Von
Thekla Dannenberg
Mord und Ratschlag 02.07.2004 […] halten die Leute voneinander ab. Und dann machen sie, jenseits der Jugend, doch noch was richtig.
Franz Kabelka: "Heimkehr". Kriminalroman. Haymon-Verlag, Innsbruck - Wien 2004, 233 Seiten, gebunden, 19,90 Euro
Carmen Korn: "Tod eines Klavierspielers". Kriminalroman. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2004, 220 Seiten, Taschenbuch, 7,90 Euro […] Nichtmördern auch. Der Leser spürt: Es hat nicht allzu viel gefehlt, dann wäre ich auch so geworden. Deshalb sind Serienmorde bei Krimischreibern so beliebt: Sie wühlen auf.
"Heimkehr", der erste Kriminalroman des 1954 geborenen Österreichers Franz Kabelka, handelt von einer normal schwierigen Familie. Als Chefinspektor Anton Hagen von Linz nach Feldkirch im Vorarlberg zurückkehrt, wird sein Vater gerade […] Von
Michael Schweizer