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Fotolot 16.05.2024 […] T-Shirts oder Sport-BH bekleidet. Es herrscht eine verhalten sexuelle Spannung, zugleich aber etwas Desperates, Lethargisches, das nicht zwingend von der Anwesenheit des Fotografen her rührt. Ich habe mich gewundert, dass Jankowski dafür den Publikums-Preis bekam, aber er erzählte, dass er auch giftige Kommentare für die Fotos bekommen hat und vereinzelt Forderungen laut wurden, er dürfe nicht am Wettbewerb […] Mauritius Bilder schießen ließen, bei dessen Rückkehr an Details herum mäkelten, um das Team stehenden Fußes wieder nach Mauritius fliegen zu lassen - die üppigen Honorare wurden extra verrechnet.
Als ich mich im Netz über ihn kundig machte, stieß ich auf das Foto einer schwangeren Frau mit nacktem Oberkörper, die lässig an einer Wand lehnt und entspannt in Richtung des Fotografen schaut: Nicht anders als […] Von
Peter Truschner
Essay 25.04.2024 […] erfährt, wie schrecklich die Revolution ist. Manès Sperber beschreibt einen Teil des letzten Jahrhunderts, eines der dramatischsten, der schrecklichsten Jahrhunderte, und es ist trotzdem ein Roman, der mich immer im Grunde genommen positiv beflügelt hat, denn man kommt gut dabei raus, man findet etwas, nämlich eine demokratische Gesellschaft." 3
Gerade auch die schonungslose Analyse des Stalinismus und […] . Denn dieses Anliegen spricht aus jeder Zeile des Romans. Sperber selbst hat diesen seinen Antrieb in einem späten Essay reflektierend auf den Punkt gebracht: "Ich bin nie einer Idee begegnet, die mich so überwältigt und die Wahl meines Weges so beeinflusst hat wie die Idee, dass diese Welt nicht bleiben kann, wie sie ist, dass sie ganz anders werden kann und es werden wird. Diese einzige, fordernde […] ihre Küsten und Inseln mir fortab mehr bedeuten würden, als Worte ausdrücken können oder sollen. Meine Liebe zu dieser Landschaft, über die ich seither viel gesprochen und geschrieben habe, bewahrt für mich selbst etwas Unerklärliches […]." 6
Folgerichtig geht es nie um eine realistische Wiedergabe der Umgebung, sondern immer um Natur als ein symbolhaftes Gegenstück zum Verlauf der Geschichte. Manès […] Von
Rudolf Isler
Tagtigall 20.04.2024 […] "techno". Hier der Anfang:
darüber wie ich mich nicht wundere
dass ich nichts fühle. über einen selbstmord.
der den meinen verhindert. über dankbarkeit.
darüber wie mir das leben einen freund
nahm. und fast mich. über das eine kind
zwei. beide aus diesem bauch geboren
unter diesem blatt und diesem stift.
dass sie keine mutter brauchen. keine mutter mich
Mit dem ersten Wort ("darüber...) springt […] Und das Springen geht weiter. Alles Verstehen ist Fragment: Geht es um Selbstmord? Um einen Freund? Um ein Kind? Ums am Leben bleiben? "keine mutter mich". Egal, was es alles bedeutet, es geht einen an. Und weiter im Text:
was ist techno für dich. für mich ist techno die welt. herz.
urgrund .urgeschichte. als alles nur ein einziges
großes herzschlagen war. und wenn techno schlägt schlägt auch mein herz […] "Essay, on what I think about most" (Essay darüber, was mich am meisten umtreibt), heißt eines der Gedichte von Anne Carson. Und tatsächlich denkt die Kanadierin in diesem Essay-Gedicht über so einiges nach, vor allem darüber, dass das Leben aus Fehlern, Sprüngen und Irrtümern besteht, dass wir uns dafür meist schämen und womöglich Schuldgefühle haben, dass aber das Gedicht der Ort ist, an dem all […] Von
Marie Luise Knott
Vorworte 20.04.2024 […] al-Qadir al-Husseini ist Ihr Schwager?" fragte Clayton neugierig.
"Mein ehemaliger Schwager", gab Khalil zurück. "Seit ich verwitwet bin, bin ich an niemanden mehr gebunden."
"Ich weiß nicht, ob mich das kränken oder ärgern soll", sagte Leila mit halb gekränktem, halb verärgertem Blick.
"Wo würdet ihr denn meinem Freund Isak raten, sich niederzulassen?", fragte Khalil in die Runde, um der mis […] ist meine faule Seite." Doch Jitzchak nahm ihr die Flasche aus der Hand und goss dem Engländer ein.
"Die Kurzsichtigkeit und der fehlende Realismus der Juden wie der Araber gleichermaßen erstaunen mich", meinte der Lord versöhnlich, als er einen neuen Drink in der Hand hielt. "Beide haben noch nie auf die Logik gehört, und jetzt, im Angesicht der Resultate ihres Irrsinns, können sie diese noch immer […]
Vorworte 18.03.2024 […] Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist Glaubwürdigkeit; ebenso die Tatsache, dass er das "gegen mich selbst andenken" tatsächlich praktiziert - oft mit gesalzener Ironie, wenn er etwa erwähnt, wie er während einer Grundsatzdiskussion mit Léonie versucht, "das Gespräch auf mein Lieblingsterrain umzulenken: mich". Dieses Eingeständnis rührt zudem tiefer, als es der saloppe Ton verrät, denn im Innersten […] Laufbahn im Rücken ist Jean Roscoff, der Ich-Erzähler im "Seher von Etampes", ungleich besser aufgestellt, um die Fragen anzugehen, die seinen Schöpfer umtreiben. Ihm ist klar, dass er auch mal "gegen mich selbst andenken" muss - denn weiß der Himmel, das tut not im Blick auf sein von Irrtum und Misserfolgen überwuchertes Leben.
1960 geboren, hat Roscoff zwar den Aufbruch der Achtundsechziger verpasst […] Weggefährte Marc aufgestiegen ist und inzwischen als Inhaber einer Anwaltskanzlei Millionen scheffelt, hat die "Familie" dem Protagonisten, wie er gekränkt vermerkt, "nichts gegeben. Zweifellos hatte ich mich ungeschickt angestellt, zweifellos hatte ich die Dinge ungeschickt eingefordert". Aber: Erwartet und gefordert hat er, wie die anderen auch.
Nun, am Ende seiner glanzlosen Karriere, gibt er sich nochmals […] Von
Angela Schader
Vorworte 18.03.2024 […] weil er es nur verzerren kann."
Sie stocherte mir in der Seele herum. Ich fühlte mich nackt, verletzlich. In den Tiefen meines Blicks machte sie Jagd auf die beschämenden Geheimnisse einer Generation, sie wollte mich opfern, als Vergeltung für all die Jahrhunderte weißen Patriarchats. Mir wurde bewusst, dass ich mich in ihren Augen wirklich in eine Tradition einschrieb. Ich wollte etwas sagen, aber […] kompromittieren würden. Ich legte die Topflappen auf den Tisch. Gut, dann also zum Blogartikel, dann also zur kulturellen Aneignung. Ich hatte eine ganze Nacht damit verbracht, mich in das Thema einzulesen, ich fühlte mich gewappnet, besser jedenfalls als vor zehn Monaten im Renaissance.
"Haben Sie ihn gelesen? Ich meine, haben Sie den Blogartikel gelesen?"
"Ja, tatsächlich. Den habe ich gelesen […] ein bisschen aus der Deckung: Objektiv gesehen wies ich keines der charakteristischen Merkmale eines dominanten Männchens auf, ich war weder Steven Seagal noch Lino Ventura. Meine Tochter behandelte mich wie eine alte, leicht übergeschnappte Freundin und ich nahm diese mir angetragene Rolle dankend an. Allmählich begann ich, Jeanne zu mögen, die Frau mit den strengen Zügen: Wahrscheinlich hatte sie […]