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Stichwort
Esther Kinsky
13 Artikel
Tagtigall 02.04.2020 […] Landschaftskontur, in Gerüchen, Geräuschen, Stimmen. Auch das. In verdichteter und geschichteter Sprache hat Kinsky geborgen, was sie angetroffen hat.
Der Band ist - wie schon der letzte Roman von Esther Kinsky ("Hain") - als Triptychon angelegt. (Die drei Teile heißen: "Schiefern", "37 Stimmen" und "Schrifttierchen") Die Kinderstimmen, aus einer gefundenen Schulfotografie heraus ersonnen, stellen das […] wellen und wie die steine scharren
und auch einen kiebitz im wind.
Ob "edelstein" oder "kiebitz" - diese fiktiven Ichs wissen sich mit der Welt ganz verbunden. Eine Wiederverzauberung.
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Esther Kinsky, Schiefern, Gedichte, 103 Seiten, Suhrkamp Verlag, 24 Euro
Hier noch ein Gedicht:
Beinahua
die landschaft der zerrüttung
atmet weit
der wind geht durch die scharten
und die kerben streift […] Von Marie Luise Knott
Tagtigall 14.12.2018 […] Freiheit
Der Titel des jüngsten Gedichtbands von Esther Kinsky "kö novény kökény" klingt fremd; fast möchte man meinen: ein Vogellaut. Schließlich gibt es viele Vögel in diesem Band.
Der pirol der pirol auch der nun
endlich zwischen den schüttern
akazienwipfeln da wirft er die triller
weit von sich und holt sie zurück in sein
goldgefieder ein trugwechsellied der
soliloquist mit seinem wehruf
w […] dornig am
wegsaum und
gleislängs ungehöriges
verswort zum widerborstenen
splitter-im-aug
Wie das dornige Gestrüpp die Früchte, so schützen die Konsonanten hier die Vokale. Die Natur schreibt mit.
Esther Kinsky, kö növény kökény, mit Birnholzschnitten von Christian Thanhäuser, Edition Thanhäuser, 2018, 60 Seiten, 20 €.
Kindheit
Robert Macfarlane stammt aus Großbritannien. Ein Vertreter des Nature Writing […] Von Marie Luise Knott
Vorgeblättert 31.07.2014 […] Osten Londons verfolgt Esther Kinsky die sich überlagernden Spuren persönlicher Geschichte und urbaner Historie dieser Flusslandschaft und nutzt die Wildnis des Marschlands als Freiraum für Erinnerung und Reflexion. Der River Lea wird zur Grenzmarkierung und zugleich zu einem Wegweiser: Erfahrung und Wahrnehmung finden an ihm eine Schranke und ein Ziel.
Zur Autorin: Esther Kinsky, geb. 1956 in Engelskirchen […] der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011 stand, und den Essay "Fremdsprechen", in dem Esther Kinsky das Verhältnis von Texten und ihren Übersetzungen reflektiert. Zudem erschienen im Herbst 2013 ihr dritter Gedichtband, "Naturschutzgebiet", sowie, herausgegeben und übersetzt von Esther Kinsky, "Lob der Wildnis" von Henry D. Thoreau.
Leseprobe
[…] Esther Kinsky: Am Fluss
Roman
Matthes & Seitz, Berlin 2014
387 Seiten, gebunden, € 22,90
Erscheint am 24. August 2014
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Mehr Informationen bei Matthes & Seitz
Klappentext: Alte Fabriken, ärmliche Häuser, aber auch unverhoffte Streifen von Wildnis: eine Landschaft an der Grenze zwischen Stadt und Land, bevölkert von aus ihren Ordnungen gefallenen Menschen […]
Tagtigall 12.07.2014 […] nicht mehr weiß ist und es nie wieder sein wird." Nicht weiß, nicht schwarz - ein Drittes eben.
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Zum Weiterlesen:
- Friederike Mayröcker, études, Suhrkamp 2014.
- Esther Kinsky, fremd sprechen, Matthes & Seitz 2013.
- Esther Kinsky, naturschutzgebiet. Gedichte und Bilder, Matthes & Seitz 2014.
- Bodo Hell, Omnibus. Texte von und Beiträge zu Bodo Hell, Literaturverlag Droschl 2014.
- Urs Mannhart […] zu lassen, sondern einander zuzuführen. Dieses Jahr lasen die Schweizerin Katharina Faber, der Südafrikaner Charl-Pierre Naudé, der Wahl-Römer Durs Grünbein und die in Berlin ansässigen Dichter Esther Kinsky und Ernest Wichner. Urweider selbst widmete jedem als Kommentar ein Gedicht aus eigener Produktion und so bekam man eine Idee vom Wandern der Bilder durch Jahrhunderte, Kulturen und Kontinente hinweg […] koloniale Verwerfungen zwischen Südafrika und Antwerpen in den Blick rückte; es ging um Hände, Leichen von Befreiungskämpfern und um Schädel mit pockennarbigen Einschusslöchern. Dagegen setzte Esther Kinskys Vortrag auf die Wiederbenennung der Welt und ließ allerlei Archaisches, Verwildertes und Gefährdetes wuchern.
Oh lieber schwarzer lieber
gottvergess wend ab
das übel unverhofft das vöglein
fiederlos […] Von Marie Luise Knott
Tagtigall 19.12.2013 […] Verlag, Berlin 2013, 170 Seiten, 19,90 Euro.
... und wogen von Mut zu Mut
Die Dichtung von Esther Kinsky ist karg, ihr Sujet ist die Natur. Ihre Verse "wogen von Mut zu Mut" - ein "hütetier für die unzahme schar von ferne gerufener worte", wie es in einem früheren Band hieß. In diesem Herbst hat Esther Kinsky in "Naturschutzgebiet" Fotografie und Verse zusammengebunden. Naturschutzgebiete sind Areale […] nah / An herz und schultern sitzt und nichts / zu zwitschern weiss als dieses lied / der neige ach gottvergess / erblüh dann ist / der sommer nicht mehr lang /"
Es ist der Klang, der hier dank Esther Kinskys Kunst so vieles vermag - er beschwört das Unglück, geht hinein in Angst und Trauer. Im Schutzraum des Gedichtes siedelt Kinsky vom Aussterben bedrohte Bezeichnungen wie "Gottvergess" (die Schw […] verwahrlosung".
In allen Versen hallt das Wissen um die Bedrohtheit des Daseins. Dichtung die kürzeste und dichteste Form der Sprache, versenkt sich ins Eigene, um das Allgemeinste zu sagen.
Esther Kinsky, Naturschutzgebiet, Gedichte und Fotografien, Berlin, Matthes & Seitz, 2013
Fragen
"was wird aus uns / wohin gehen wir / wer wird uns richten / uns erleichtert fallen lassen / uns befreien von […] Von Marie Luise Knott
Bücher der Saison 19.11.2013 […] spielt eine Rolle. In der SZ preist Hans-Peter Kunisch den Roman als "abgründig-komisches Jahrhundertpanorama", dessen "ausgesuchte Metaphorik" ihm viel Vergnügen bereitete - und Kunisch zufolge von Esther Kinsky hervorragend ins Deutsche übertragen wurde. Auf Spiegel Online freut sich Maren Keller über Bators originelle Figuren und die mitreißende Sprache, baut aber allen Erwartungen an eine stringente […] Bücher der Saison 12.04.2013 […] "kokett, heiter und gelehrig" ließ sie sich gern über die Initiationsqualität des Zungenküssens oder die frühe Monopolisierung des Kusses durch die Kirche aufklären. Hingewiesen sei auch noch auf Esther Kinsky Band "Fremdsprechen" der charmant und gedankenreich die Fallstricke des Übersetzens umkreist, so Burkhard Müller in der SZ.
Reportagen
Richard McGregor hat viele Jahre in China als Korrespondent […] Dokumentation 06.06.2012 […] Preisträger waren László Krasznahorkai und Heike Flemming, Andrej Bitow und Rosemarie Tietze, David Albahari und Mirjana und Klaus Wittmann, László Darvasi und Heinrich Eisterer, Olga Tokarczuk und Esther Kinsky.
[…] Von Jörg Plath
Bücherbrief 07.02.2011 […] 2010, unseren Notizen zu den Literaturbeilagen vom Herbst 2010, der Krimikolumne "Mord und Ratschlag" und den Leseproben in Vorgeblättert.
Literatur
Esther Kinsky
Banatsko
Roman
Matthes und Seitz 2011, 246 Seiten, 19,90 Euro
2004 zog Esther Kinsky nach Battonya, einer kleinen ungarischen Stadt im Banat, fast an der Grenze zu Rumänien. Eine Handlung zum Nacherzählen gibt es nicht. Kinsky erzählt […] "Man riecht, schmeckt, hört, sieht dieses Land", notiert die Rezensentin. So denkt auch Ursula Rütten, die im ORF die "poetische Prosa" und das Einfühlungsvermögen Kinskys hervorhebt. Ihr hat Esther Kinsky die Suche nach der richtigen Form so beschrieben: "Nicht dass ich die bewusst gesucht habe, aber diese unglaubliche Langsamkeit, dieses Schwebende, das erschien mir damals so, ja tatsächlich, unwirklich […]
Vorgeblättert 05.03.2009 […] Olga Tokarczuk: Unrast
Aus dem Polnischen von Esther Kinsky
Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2009
Gebunden, 464 Seiten, ? 24,90
Erscheint am 11. März 2009
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Mehr Informationen bei Schöffling & Co.
Klappentext: Eine Frau und ihr kleiner Sohn verschwinden auf mysteriöse Weise während des Urlaubs; eine orthodoxe Sekte will durch ständige Bewegung dem Teufel […] und "Spiel auf vielen Trommeln" sowie "Annain in den Katakomben". Für "Unrast" wurde Olga Tokarczuk 2008 mit dem Nike-Literaturpreis ausgezeichnet.
(Foto: Liesbeth Kuipers)
Zur Übersetzerin: Esther Kinsky arbeitet seit 1988 als literarische Übersetzerin aus dem Polnischen, Russischen und Englischen. Sie lebt in Battonya, Ungarn und in Berlin. In diesem Frühjahr erschien ihr Roman "Sommerfrische" […]
Vorgeblättert 10.02.2009 […] ag des Ewiggleichen.
Esther Kinsky führt den Leser auf eine Reise, die ihn verändert zurücklässt. Ihre zarte und weiche Sprache wird zum Auge und zur Haut des Lesers, der die drückende Hitze, die Trägheit des Dorfs zu sehen und zu fühlen glaubt. Das Fremde hat im Rhythmus der Jahreszeiten keine Chance, es wird von der nächsten Flut hinweggeschwemmt.
Zur Autorin: Esther Kinsky, geboren 1956, hat Slawistik […] Esther Kinsky: Sommerfrische
Roman
Matthes & Seitz, Berlin 2009
Gebnden, 128 Seiten, Euro 16,80
Erscheint am 13. Februar 2009
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Mehr Informationen bei Matthes & Seitz
Klappentext: Üdölö, eine ungarische Feriensiedlung am Fluss, wird alljährlich zum Zufluchtsort vor der unerträglichen Hitze und einsetzendenTrockenheit. Üdölö ist der Ort der Sehnsucht, der […]
Vorgeblättert 11.08.2008 […] Magdalena Tulli: Getriebe
Roman
Aus dem Polnischen von Esther Kinsky.
Schöffling Verlag, Frankfurt am Main 2008
160 Seiten, gebunden, 18,90 Euro
Erscheint um den 14. August 2008
Zur Leseprobe
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Mehr Informationen zum Buch beim Schöffling Verlag
Klappentext: Ein labyrinthartiges Hotel in Osteuropa, ein Seiltänzerpärchen, ein deutscher Geschäftsmann namens Feuchtmaier, ein […]
Vorgeblättert 30.01.2006 […] "Du musst hier nicht leben", dem Roman von Natasha Radojcic.
Eine Liste mit allen Leseproben finden Sie hier.
Lesen Sie heute:
Olga Tokarczuk: Letzte Geschichten
Roman
Aus dem Polnischen von Esther Kinsky
Deutsche Verlags-Anstalt, München 2006
300 Seiten, gebunden, Euro 22,90
Erscheint am 13. Februar 2006
Zur Leseprobe
Informationen der Deutschen Verlags-Anstalt
Klappentext:
Drei kunstvoll […]