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Stichwort
Natur
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Im Kino 27.04.2022 […] religiös bearbeitet werden muss, damit Gott in ihn Einzug hält, ist damit Teil einer ambivalenten Natur, die den Film konstituiert. Fluchtpunkt der Religionspraxis der beiden ist eine Marienstatue, die in einen Baumstamm geschnitzt wurde und die zwischen der Rinde aus diesem hinausschaut. Gott wird in die Natur quasi eingeschrieben und diese erhält damit eine klare Ordnung. Die wunderschönen Landschaft […] .
Damit etabliert "Luzifer" aber keinen einfachen Dualismus, sondern opfert positive Aspekte und Auswege. Auf der einen Seite: die Zerstörung. Auf der anderen aber nicht einfach die Schönheit der Natur, sondern ein herumirrendes Hausen in ihr, welches durch einen Glaube diskreditiert, der mit (Selbst-)Folter gegen alles vorgeht, das von ihm abweicht. In seinen langen, getragenen Einstellungen, in […] ein langsames Rauschen. Das Gezeigte wird immer schwerer einzuordnen. Es bleiben nur Eindrücke aus Sicht von Johannes, die einen Schuld-und-Sühne-Alptraum, ein immer weniger geregeltes Sein in der Natur evozieren.
In einer Szene legt Maria eine Platte der Band "Mutter" auf. Einer Band, die nur zu gern vor den Kopf stößt. Nach drei Alben schleppenden Noises veröffentlichten sie mit "Hauptsache Musik" […] Von
Nicolai Bühnemann, Robert Wagner
Außer Atem: Das Berlinale Blog 14.02.2013 […] zum Narrativen schließen den Film jedoch nicht auf, machen ihn im Gegenteil noch rätselhafter. Spiegelt sich da eine kaputte Familienpsyche nach außen, als brutale, alles verschlingende Natur? Oder ist doch die Natur das Vorgängige und sind die verschiedenen Katastrophen, die im Film ihre kryptischen Spuren hinterlassen, nichts als gespenstische Nachbilder - Wiedergänger ohne eigentliche Existenzgrundlage […] allen Seiten von Bäumen umgeben ist und das sein (langsam, ereignisarmes) Alltagsleben am Wald auszurichten scheint, Holz hackt, Äste zersägt, Blätter sammelt. Und einen jungen Mann, der alleine die Natur durchstreift, die Kamera dabei meist vor ihm positioniert (es gibt jedoch auch Einstellungen aus seiner Subjektiven), mit unlesbarem Blick ins Leere starrt, schließlich in einer Grube zwischen den Bäumen […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 09.02.2013 […]
Eine 15-jährige, alleine in den Bergen, alleine mit der Natur. Felsen, Wiesen, Bäume, der Himmel mal strahlend blau, mal nebelverhangen, mal wolkenverzogen, oft stürmt und regnet es. Viele Naturtotalen, begleitet von flächiger, sinfonischer Musik. Die 15-jährige heißt Jin, also Geist; man kann das auf ihren legalen Status beziehen: Ein Mädchen ohne Papiere, eine junge Kurdin, die einmal Teil einer […] einer militanten Gruppierung war, jetzt aber allein, zwar bewaffnet, aber ohne Auftrag, ohne Ziel die Natur durchstreift. In die Welt, in den Film hineingeworfen, bleibt Jin eine ganze Weile lang einsame Überlebenskünsterin. Ein bloßer Zufall gibt ihrer Bewegung schließlich eine Richtung, ein Ziel (und einen möglichen Ausweg aus der geisterhaften Existenzform), dem Film eine Geschichte: Sie beschließt […] Tieren kommt sie im Allgemeinen am besten klar, wenn ihr ein Bär krumm kommt, faucht sie zurück. Auch Esel tauchen auf, lebendige und tote, später exotischere Tiere erkennbar digitalen Ursprungs: Die Natur ist als gefilmte nicht mehr etwas Vorgängiges, Vorgefundenes, sondern etwas Synthetisches. Bei Erdem hat sie sogar, nicht erst in "Jin", sondern auch in Vorgängerfilmen wie "Times and Winds" oder auch […] Von
Lukas Foerster