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Stichwort
Zeit
709 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 48
9punkt 05.08.2023 […] "Durfte er das?" Bei Mirna Funk notieren sie hingegen streng: "Funks Text erfüllt kaum journalistische Standards.". Verantwortliche in der Zeit werden nicht namhaft gemacht. Immerhin erfährt man ein wenig über die Verhältnisse in dem Laden: "Wer in diesen Tagen mit der Zeit-Belegschaft spricht, trifft auf Menschen, die ihr eigenes Haus nicht wirklich verstehen. Drei Autostunden trennen die Redaktion der […] ein Argument nur zählt, wenn die Identität stimmt". Und er fragt, warum die Zeit-Redakteure, die Wolffs Text brachten nicht namhaft gemacht werden: "Warum äußern sich diese Personen nicht, und warum insistieren die KollegInnen des Spiegel nicht? Bei der Relotius-Affäre wurden doch auch Namen genannt, zu Recht... Die Print-Zeit hat die Wolff-Affäre ja tatsächlich mit keinem Wort erwähnt. Kein Wort zu […] Arguments. Diese diskursive Utopie, meinen die Anhänger der Identitätspolitik, lasse die Sprecherposition sträflich außer Acht. In der westlichen Tradition seien die intellektuellen Wortführer über lange Zeit mehrheitlich weiße, christliche, heterosexuelle Männer gewesen - zuungunsten von Frauen, Homosexuellen, Schwarzen… und nicht zuletzt auch Juden. Was als Wahrheit ausgegeben werde, sei tatsächlich das […]
Magazinrundschau 20.04.2023 […] gerade auch in der deutschen Sprache nicht umsonst so. Alle unsere Begriffe und Auffassungen von Zeit und Zeiterfahrung gründen in unserer Art der Fortbewegung und wahrnehmungsbedingten Raumstrukturierung - also darin, wie wir körperlich determiniert sind, schreibt der Psychologe David Borkenhagen: Die Zeit schreitet voran, das Gestern liegt hinter uns. Von dieser Beobachtung aus ist es sehr reizvoll […] kann, indem er nach oben schwimmt, mögen alle Ereignisse in der Zeit - in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - von einem metaphorischen, weiten Fluchtpunkt aus betrachtet werden, was es gestatten würde, Muster in Ereignissen zu erkennen, die sich über lange Perioden erstrecken. Wenn Menschen sich solche, vom Oktopus inspirierte Zeit-Metaphern aneignen würden, könnte unser Verhältnis zur Vergangenheit […] kennt zugleich mit seinem Nahezu-Rundumblick und seiner totalen Fortbewegungsflexibilität kein Hinten und Vorne. "Wenn die körperlichen Interaktionen mit unserer Umgebung die menschlichen Metaphern für Zeit begründen, dann kann man sich ausmalen, auf welche Metaphern ein Oktopus wohl zurückgreifen würde. Dass er mit Objekten vor und hinter seinem Körper auf völlig gleichberechtige Weise umgehen kann, lässt […]
9punkt 08.09.2020 […] nicht mehr möglich."
Dass unsere Zeit so schnell geworden ist, haben wir den Aufklärern zu verdanken, meint im Interview mit der NZZ der Historiker Sandro Guzzi-Heeb. "Die Aufklärer entwarfen einen neuen Begriff von Zeit. Sie setzten sie gleich mit Fortschritt und Wachstum, mit der Verbesserung der Gesellschaft und der Befreiung vom Alten. Zugleich aber wurde die Zeit zu einem Gefängnis. Sie zwingt die […] die Menschen, stets etwas Produktives mit ihr anzustellen, das zum Fortschritt führt. Die Zeit ist nicht mehr nur einfach da, sie muss gebraucht werden, was sogar für die Freizeit gilt, die der Arbeitszeit abgerungen wurde. 'Time is money', sagte Benjamin Franklin, der die amerikanische Unabhängigkeitserklärung mitverfasste - was für eine Last für den Einzelnen!"
"Monopole werden, je länger sie e […]
Efeu 30.11.2016 […] Tilman Urbach nach Brooklyn, um dort den Schriftsteller John Wray zu besuchen, dessen "stilistisch fein gedrechselter" Roman "Das Geheimnis der verlorenen Zeit" ihn sehr beeindruckt hat: Darin geht es "um nicht weniger als um das Wesen der Zeit. ... Wo viele amerikanische Autoren die Verknappung suchen, liebt Wray das Ausschweifende, die sprachliche Delikatesse. Als ich ihm sage, er sei vielleicht […] gar kein amerikanischer Schriftsteller, sondern ein genuin europäischer, lacht er."
Verleger sind Sprachpfleger, schreibt Michael Hagner in der NZZ. Und in Zeiten, in denen Sprache wieder gesäubert wird und politische Indienstnahmen sich abzeichnen, ist diese Pflege auch als politische Tätigkeit zu sehen: "Wenn sich Menschen im Stil ihrer Sprache offenbaren und ihre politische und poetische oder […]