Alex Capus

Susanna

Roman
Cover: Susanna
Carl Hanser Verlag, München 2022
ISBN 9783446273962
Gebunden, 288 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, neue sind noch nicht zu haben. In New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies, die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull, um ihn zu warnen. Ein Porträt, das sie von ihm malt, hängt heute im State Museum North Dakotas.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.09.2022

Rezensent Rainer Moritz kann die Heldin des neuen Romans von Alex Capus nicht vergessen. Wie auch, die Lebensgeschichte der Susanne Carolina Faesch ist ja an sich schon ungeheuerlich. In Verbindung mit Capus' laut Moritz zur kraftvollen olympischen Illustration neigendem Erzähltalent wird daraus eine packende Lebensgeschichte als Roman, erläutert der Rezensent. Wie Faesch von Basel, wo sie dem "Wilden Mann" auf dem Karnevalszug aus Furcht ein Auge aussticht, in die USA gelangt, wo sie als Porträtmalerin arbeitet und schließlich sogar Sitting Bull porträtiert, erzählt Capus vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche im späten 19. Jahrhundert, so Moritz. Dass der Autor die Geschichte nicht auserzählt, versteht der Rezensent. Dieses Leben bietet Stoff für mehrere Romane, ahnt er.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.08.2022

Rezensentin Kathleen Hildebrand geht die Heldin aus dem neuen Roman von Alex Capus nicht aus dem Sinn. Die Geschichte der schweizerisch-amerikanischen Bürgerrechtlerin und Künstlerin Caroline Welden alias Susanna Faesch, so wie Capus sie erzählt, lakonisch, distanziert, mit feinem Humor, stimmt laut Hildebrand zwar nicht in allen Einzelheiten mit der historischen Wirklichkeit überein, dafür entsteht einmal eine nicht von Unterdrückung und Gewalt geprägte Frauenbiografie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, meint sie. Die filmische Anlage der im protestantischen Basel und später in Brooklyn und im Indianerreservat von Standing Rock spielenden Story findet Hildebrand mitreißend.
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