Alexander Pechmann

Die zehnte Muse

Roman
Cover: Die zehnte Muse
Steidl Verlag, Göttingen 2020
ISBN 9783958297159
Gebunden, 176 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Im Juli 1905 reist der Maler Paul Severin nach Königsfeld im Schwarzwald. Ein geheimnisvolles Mädchen stand ihm dort ein Jahr zuvor Modell für eine Reihe phantasievoller Gemälde. Severins Reisebekanntschaft, der englische Journalist und Abenteurer Algernon Blackwood, ist sich sicher, Severins Modell bereits vor zwanzig Jahren getroffen zu haben. Das Mädchen auf den Gemälden scheint keinen Tag gealtert zu sein. Ungläubig lässt sich Severin Blackwoods Geschichte erzählen: Als Internatsschüler erlebte er nachts in den Wäldern etwas Unheimliches, das ihn noch lange beschäftigen sollte. Auch Severin kennt diesen Wald und seine Geheimnisse und berichtet wiederum Blackwood von seiner dramatischen Kindheit und den sonderbaren Begegnungen, die ihn über Karlsruhe und Paris schließlich nach Königsfeld führten. Die beiden Männer beschließen, dem Rätsel gemeinsam auf den Grund zu gehen. Ihre Suche mündet in einem Labyrinth aus halbvergessenen Gerüchten und Legenden. Doch vielleicht ist die Wahrheit noch phantastischer als Märchen und Spukgeschichten aus alter Zeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.07.2020

Rezensent Oliver Jungen ist entzückt über die Wiederauferstehung des literarischen Impressionismus und philosophischen Realismus in diesem Roman. Autor Alexander Pechmann erzählt von Algernon Blackwood und seiner Begegnung mit einem an den Symbolisten Karl Hofer angelehnten Maler im Jahre 1905. Dabei wimmelt es zwar von spätromantischen Motiven, aber dennoch bringt es der Autor fertig, nicht veraltet zu klingen, sondern "authentisch", meint Jungen bewundernd. Nebenher beziehe Pechmann noch gekonnt eine psychoanalytische Ebene sowie eine Diskussion um ein Zitat aus dem Markus-Evangelium mit ein. Ein "virtuos beschlagener Literat" und eine "raffinierte Novelle", die bravourös den ideengeschichtlichen Umschwung der letzten Jahrhundertwende heraufbeschwört, schwärmt der Rezensent.
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