Aliza Olmert

Ein Stück vom Meer

Roman
Cover: Ein Stück vom Meer
Aufbau Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783351032197
Gebunden, 368 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler und Eldad Stobezki. Aliza Olmert erzählt vom Traum eines besseren Lebens, von Aufbruch und Ankommen, von der Liebe eines Mädchens zum Meer. Es ist die Geschichte ihrer Familie im jungen Staat Israel. Alusia ist fünf Jahre alt, als sie mit ihren Eltern ein Schiff besteigt. Krieg, Verfolgung und das Wunder, überlebt zu haben, liegen hinter der Familie, die nun das Gelobte Land ansteuert. Für das Mädchen ist die Welt der Erwachsenen ein Buch mit sieben Siegeln. Anuschka, die melancholische Mutter, fürchtet die Lebensumstände und sehnt sich nach Europa, wo sie den geliebten Toten näher ist. Olek, der tatkräftige Vater, träumt von einem Neuanfang im Staat der Juden. Aber in Palästina liegt das Glück nicht auf der Straße. Geld und Liebe sind nicht so einfach zu erwerben, und die Schatten der Vergangenheit sind lang. Doch die heranwachsende Alusia weiß: "Wer ein Stück vom Meer sehen kann, muss glücklich sein."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.05.2008

Ja, die Autorin Aliza Olmert ist die Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten. Diesen Promi-Bonus, versichert die Rezensentin Meike Fessmann, hat das Buch aber gar nicht nötig. Es ist ganz für sich allein überzeugend. Olmert erzählt die - offenbar nicht gänzlich unautobiografische - Geschichte der fünfjährigen Alusia, die als Tochter zweier Holocaust-Überlebender zwischen Eschwege, München, Tel Aviv und einer "ersten richtigen Wohnung in Ramat Gan" aufwächst. Die Erzählzeit ist auf zehn Monate und die Perspektive ganz auf das beschränkt, was Alusja wahrnimmt. Nicht in naturalistischer Nachahmung, sondern so, dass spätere Erfahrungen bruchlos in die Erzählung eingewirkt sind: "So spricht und denkt kein Kind, aber so könnte es fühlen." Sehr verschieden sind Leben und Temperament der Eltern. Während die Mutter von einer Depression nicht los kommt, ist der Vater ruhelos als Verkäufer aus einer Fabrik in München entwendeter Schnallen in Tel Aviv unterwegs. Diese Schnallen sind das "Leitmotiv" dieses Romans, und wie alles andere an diesem Roman findet die Rezensentin die Art, wie Olmert sie als solches einsetzt, sehr überzeugend.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.04.2008

Berührt zeigt sich Susanne Klingenstein von Aliza Olmerts Roman "Ein Stück vom Meer". Die Autorin, Frau des israelischen Ministerpräsidenten, erzählt darin die Geschichte der Familie Meller, die nach dem Zweiten Weltkrieg, der Verfolgung durch die Nazis entkommen, nach Israel zieht. Im Mittelpunkt sieht die Rezensentin dabei die fünfjährige Tocher, die am meisten unter dem  Herausgerissenwerden aus dem vertrauten Umfeld leidet, zumal ihr Vater sich in Aktionismus flüchtet und die Mutter in Depressionen versinkt. Erst am Ende des Buchs gelinge es dem Kind, durch eine Begegnung mit einem Mädchen mit ähnlicher Herkunft seine Einsamkeit zu überwinden. Klingenstein hebt hervor, dass der Roman autobiografisch gefärbt ist. Der Bezug zur Wirklichkeit ist für sie unübersehbar: "Die brutale Herauslösung der Eltern aus allen sozialen Bezügen führt in der nächsten Generation zu einer Kindheit voller Traumata."
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