Alma Hannig

Franz Ferdinand

Die Biografie
Cover: Franz Ferdinand
Amalthea Verlag, Wien 2013
ISBN 9783850028455
Gebunden, 352 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Der gewaltsame Tod Franz Ferdinands am 28. Juni 1914 in Sarajevo steht am Anfang jeder Erzählung über den Ersten Weltkrieg. Verschwörungstheorien, Mythen und Legenden ranken sich bis heute nicht nur um das Attentat, sondern auch um das Leben und Wirken dieses Mannes, den erst der plötzliche Tod des Kronprinzen Rudolf zum Thronfolger gemacht hatte. Diese neue Biografie, entstanden auf der Grundlage intensiver Archivrecherchen, geht der Frage nach, wie es Franz Ferdinand gelingen konnte, trotz mangelnder Ausbildung und starker privater Differenzen mit Kaiser Franz Joseph seinen Machtbereich so weit auszudehnen, dass in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg keine Entscheidung ohne sein Einverständnis getroffen werden konnte. Der Autorin gelingt es mit Hilfe bislang unbekannter Quellen aus der direkten Umgebung des Thronfolgers einen neuen Blick auf dessen private Interessen ebenso wie sein politisches Denken und Handeln zu werfen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.12.2013

Gleich zwei Historiker, Alma Hannig und Jean-Paul Bled, haben mit Hinblick auf das Gedenkjahr 1914 Biografien über den habsburgischen Thronfolger Franz Ferdinand geschrieben, der vor allem für seine Ermordung beim Attentat von Sarajewo im Juni 1914 bekannt ist, die als Vorwand für den Ersten Weltkrieg diente, sowie für seine charakterlichen Schwächen, berichtet Norbert Mappes-Niediek. Hannigs Buch "Franz Ferdinand" ist ein klein wenig mehr um Unparteilichkeit bemüht, wirklich gut kommt der Thronfolger bei ihr aber auch nicht weg, erklärt der Rezensent: Einerseits setzte Franz Ferdinand seine unstandesgemäße Liebesheirat durch, und sein Geiz hätte wenigstens das Volk für ihn einnehmen können, auf der anderen Seite war er ein schlechter Diplomat, schießwütiger Jäger, ein Antisemit, und pflegte einen Hass auf Ungarn und Italiener. Für Hannig bleibt Franz Ferdinand "einer der großen Unbekannten der Geschichte", fasst Mappes-Niediek zusammen.