Andrew Ridker

Die Altruisten

Roman
Cover: Die Altruisten
Penguin Verlag, München 2019
ISBN 9783328600244
Gebunden, 400 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Thomas Gunkel. Das erste Familientreffen nach zwei Jahren Funkstille. Maggie und Ethan haben nach dem Krebstod der Mutter den Kontakt zum Vater abgebrochen. Doch jetzt steht Arthur Alter vor dem finanziellen Aus, und ihm wird schlagartig klar: Er ist auf die Hilfe seiner Kinder angewiesen. Unter dem Vorwand, sich mit ihnen versöhnen zu wollen, lädt er sie ein. Der eigentliche Grund: die Geschwister zu überreden, ihm das Erbe zu überlassen, damit er das Haus, das voller Erinnerungen an das glückliche Familienleben steckt, vor der Bank retten kann. Jeder in seiner eigenen Welt voller Sorgen und Hoffnungen gefangen, treffen sich die drei an einem Wochenende. Schnell stürzt die erzwungen freundliche Fassade in sich zusammen …

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2019

Rezensentin Angela Schader ist Andrew Ridkers Romandebüt gegenüber wohlgesinnt. Der zum Zeitpunkt der Herausgabe erst 25-jährige Autor erzählt vom leicht verbitterten Arthur Alter und von dessen Beziehung zu seinen zwei Kindern, die er aus Geldnot um ihr Erbe der verstorbenen Mutter zu bringen versucht. Bereits die Eröffnungsszene hält Schader für mutig und gelungen, und sie lobt, dass der Roman trotz der schwierigen Familienbeziehungen und geplatzten Träume nicht ins Larmoyante oder Moralisierende abrutsche:  Ridker konzentriere sich nämlich vor allem auf die Finanzprobleme der Familie. Dabei lasse er die Protagonisten in ihren etwas eigensinnigen altruistischen Ambitionen zwar des Öfteren scheitern, meint die amüsierte Rezensentin, die den Figuren aber durchaus Sympathie entgegenbringt. Auch Ridkers Gespür für "sprechende" Farben gefällt Schader. Insgesamt spricht sie von einem "dicht gewobenem Dessin", dem sie ein paar lose Fäden gerne verzeiht, wie beispielsweise die Frage, ob der Titel den Figuren wirklich passt. Allerdings geht es ja möglicherweise auch eher um eine Problematisierung des Altruismus selbst, gibt sie abschließend zu bedenken.