Anna Katharina Dömling (Hg.), Verena Stössinger (Hg.)

'Von Inseln weiß ich...'

Geschichten von den Färöern
Cover: 'Von Inseln weiß ich...'
Unionsverlag, Zürich 2006
ISBN 9783293003668
Gebunden, 384 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Rund 47.000 Menschen bevölkern die achtzehn schroffen, baumlosen Inseln, die zwischen Island, Schottland und Norwegen im Nordatlantik liegen. Jahrhundertelang blühte hier eine mündliche Tradition mit Balladen, Sagen und Märchen. Daraus ist eine selbstbewusste, erzähl- und experimentierfreudige Literatur auf Färöisch entstanden, die sich von ihren kleinen Inseln aus die großen Themen der Menschheit zu eigen macht. Die vorliegende Anthologie versammelt die besten Geschichten der färöischen Literatur, von ihren Klassikern wie Regin i Li und William Heinesen bis zur jüngsten Generation, vertreten unter anderem durch Marjun Kjelnaes und Elias Askham. Für deutsche Leser wird so erstmals eine bislang kaum übersetzte Literatur in ihrer ganzen Vielfalt zugänglich.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.07.2015

Eine Anthologie der besonderen Art hat Rezensent Karl Markus Gauß entdeckt: Dank des bereits 2006 erschienenen Bands "Von Inseln weiß ich..." lernt der Kritiker die Literatur der Färöer-Inseln vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart kennen und ist begeistert: Ob Balladen, Naturgedichte, Lieder oder Romane - beinahe in jedem Werk lernt der Rezensent etwas über die Einsamkeit des Landes und seiner Bewohner, erlebt die ebenso raue wie beeindruckende Landschaft. Eine gelungene Übersetzung und ein lehrreiches Nachwort machen das Leseerlebnis für den Kritiker, der noch zwei weitere Bücher von dieser Inselgruppe im Nordatlantik vorstellt, vollkommen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.02.2007

Voller Freude über diese Anthologie mit erstmals auf Deutsch erschienenen färöischen Texten des letzten Jahrhunderts versorgt Aldo Keel die Leser seiner Kritik zunächst mit Hintergrundwissen zu den 18 Inseln zählenden Färöern. Als häufigste Motive der färöischen Literatur macht der Rezensent das "Meer" und den "Tod" aus, wobei ihm der 1991 gestorbene Romancier William Heinesen als ihr wichtigster Vertreter gilt. Der Rezensent erwähnt noch ein Nachwort von Anna Katharina Dömling und Verena Stössinger, an dem ihm allerdings missfällt, dass es auf "Brüche" in der Geschichte der Färöer nicht eingeht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2006

Angetan zeigt sich Klaus Böldl von vorliegender Anthologie mit Erzählungen von den Färöer Inseln. Der Band bietet seines Erachtens einen ausgezeichneten Einblick in die noch kurze Erzähltradition des kleinen, von Fischfang und Schafzucht lebenden Landes. Die 28 Geschichten erzählen für ihn von einer Welt, in der es zu so schönen Reibungen und Vereinigungen von Altem und Neuem, Fremdem und Bekanntem kommt. Dass ihm einige Texte leicht rückständig anmuten, findet Böldl nicht weiter schlimm, hält er die Mehrzahl der Geschichten und insbesondere die Texte von jüngeren Autoren keineswegs für provinziell. Generell konstatiert er im Lauf des 20. Jahrhunderts eine zunehmende Modernität der Texte, die mehr und mehr auch die traditionellen Wertvorstellungen des Inselvolks kritisch hinterfragen. Mit großem Lob bedenkt er das Nachwort der Herausgeberinnen, das die Besonderheiten der färöischen Literatur, ihrer Traditionslinien und ihres Betriebs aufzeigt.
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