Barbara Beuys

Paula Modersohn-Becker oder: Wenn die Kunst das Leben ist

Cover: Paula Modersohn-Becker oder: Wenn die Kunst das Leben ist
Carl Hanser Verlag, München 2007
ISBN 9783446208353
Gebunden, 342 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Mit Fotografien und farbigem Bildteil. Paula Modersohn-Becker hat ein gewaltiges Werk geschaffen, anknüpfend an Gauguin und van Gogh, und in vielfacher Hinsicht vergleichbar mit dem frühen Picasso. Barbara Beuys erzählt ihre bewegende Lebensgeschichte: von der Kindheit in Dresden, von der Ausbildung im Berlin an der Schwelle zur Moderne, vom Künstlerdorf Worpswede und von ihrem Leben in Paris, wo sie ihre künstlerische Heimat findet und sich als erste Frau lebensgroß im Akt malt. Barbara Beuys deutet die Vielfalt und die Provokation ihrer Gemälde gegen die herrschende Kunstkritik und zitiert Dokumente, die die bisher ausgeblendete Dramatik der Künstlerehe aufzeigen. Dabei entsteht ein neues Bild von Paula Modersohn-Becker: eine selbstbewusste Frau, die im Leben und in der Kunst zur Moderne gehört.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.04.2007

Zu Beginn ihrer Rezension lobt Rezensentin Elke von Radziewsky die Autorin Barbara Beuys erst einmal als erfahrene, erfolgreiche und verlässliche Biografin, die dem Thema ihres Erfolgsbuchs "Familienleben in Deutschland" aus dem Jahr 1980 in der Folge treu blieb. Auch in ihrer Biografie der Malerin Paula Modersohn-Becker spielt der Familienhintergrund der Künstlerin eine beträchtliche Rolle. Das liberale Elternhaus hat die Tochter - jedenfalls bis zur Hochzeit - zur künstlerischen Laufbahn ermuntert. Beuys erweist sich, lobt die Rezensentin, als "akribische Quellendurchforsterin", die sich keine schriftlichen Äußerungen der Künstlerin und ihres Umfelds entgehen ließ. Aus einer großen Menge von Zitaten ergebe sich so das Bild einer "fortschrittlichen, selbstbewussten" Künstlerin, auf deren Kunst Beuys allerdings nur sehr am Rande eingeht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2007

Zufrieden zeigt sich Stefan Koldehoff mit dieser Biografie von Paula Modersohn-Becker, die Barbara Beuys zum 100. Todestag der Künstlerin vorgelegt hat. Ähnlich wie Rainer Stamms Monografie intendiert seiner Ansicht nach auch vorliegendes Buch, die Künstlerin Modersohn-Becker wieder in den Vordergrund zu rücken, wenn auch mit einem anderen Ansatz. Für Beuys sei die Kunst Modersohn-Beckers ohne ihren biografischen Hintergrund kaum denkbar. Entsprechend breit findet Koldehoff einige Episoden aus dem Leben der Künstlerin dargestellt, etwa den tragischen Unfall einer Cousine beim Spiel in der Sandgrube. Außerdem beleuchte die Autorin in vielen Exkursen die historischen Umstände, Vorfälle aus dem familiären Hintergrund und die Geschichte der Frauenbewegung. Etwas skeptisch betrachtet Koldehoff die "suggestiven Formulierungen", die Beuys immer wieder wählt, und die "nicht selten" vorgeben, Antworten auf offene Fragen zu kennen.
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